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Das Unkrautland | Auf den Spuren der Nebelfee

Das Unkrautland | Auf den Spuren der Nebelfee

Titel: Das Unkrautland | Auf den Spuren der Nebelfee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Seitz
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weg, meine Tasche ist futsch und ich sitze hier in irgendeinem Loch am hinterletzten Wurstzipfel der Welt!« Sie verzog das Gesicht. »ICH WILL JETZT SOFORT HIER RAUUUS.«
    Wütend stemmte Primus die Hände in die Hüften. Er konnte sich wahrlich auch etwas Angenehmeres vorstellen, als mit der kreischenden Plim in einer kleinen Zelle eingesperrt zu sein. Doch Augenblick! Was war das? Er drehte den Kopf zur Seite und blickte zur Tür. Hatte er da nicht gerade etwas gehört? Er griff sich Plim und hielt ihr die Hand vor den Mund.
    »Pssst«, sagte er, »sei doch mal still.«
    Wie gebannt standen die beiden da und lauschten.
    »Hallo?«, kam es hinter der Tür hervor. »Hallo, seid ihr da drinnen?«
    »SNIGG!«, rief Primus und rannte zur Tür. »Snigg, wir sind hier! Wir sind hier in der Zelle. Du musst uns herausholen!«
    »Plim? Primus?«, rief der Kürbis. »Seid ihr hinter dieser Tür?«
    »JAAAAA!!!«, schrien die beiden.
    Es gab ein Poltern, als der Kürbis gegen das Türblatt sprang.
    »Ich glaube, die Tür ist verschlossen«, sagte Snigg.
    »Ich wusste, er ist ein schlaues Kerlchen«, flüsterte Plim und schüttelte den Kopf.
    Primus spähte durch das Schlüsselloch nach draußen.
    »Das haben wir auch schon bemerkt«, rief er. »Du musst sie uns aufsperren.«
    »Und wie soll ich das anstellen?«
    »Ganz einfach«, sagte Primus. »Sieh zu, dass du die Wachleute findest. Einer von ihnen muss einen Schlüssel haben. Den schnappst du dir, kommst anschließend wieder hierher und schiebst ihn uns dann unter der Tür hindurch.«
    »Nein«, rief Plim, »da habe ich eine viel bessere Idee.« Sie drückte Primus zur Seite und presste ihren Kopf vor das Schlüsselloch. »Hol mir lieber meine Tasche.«
    »Deine Tasche?«, fragte Snigg.
    »Ja, die steht irgendwo unter einem Tisch in der Halle. Du schiebst sie einfach vor die Tür und kippst sie um. Pass aber auf, dass du nichts kaputt machst.«
    »Das ist doch viel zu umständlich«, sagte Primus.
    »Ist es nicht«, fauchte sie. »Meine Haarnadel ist da drin. Die ist genauso gut wie der Schlüssel. Außerdem will ich meine Tasche wiederhaben.«
    »Also gut«, sagte Snigg, »ich sehe zu, was ich machen kann. Ich bin gleich wieder da.«
    Es dauerte noch Stunden, bis auch die letzten Festgäste endlich den Saal geräumt hatten. Scheppernd sammelten die Kobolde von der Küchentruppe das Geschirr ein, während andere das übrig gebliebene Essen nach draußen schafften. Snigg saß unterdessen versteckt hinter einem der Weinfässer neben dem Ausgang. Immer wieder spähte er unter den Tischen hindurch, ob er nicht irgendwo Plims Tasche entdecken konnte. Zwar hatte Primus gesagt, er solle den Schlüssel holen, aber von den Kerkermeistern fehlte bislang jegliche Spur. Winselnd verzog er sein Gesicht, als die Pfannen und Töpfe mit all den leckeren Essensresten an ihm vorbei aus der Halle getragen wurden.
    Minenmeister Butterbaum stand als einer der Letzten neben dem Podium und verabschiedete sich persönlich von den aufbrechenden Ehrengästen. Verzückt fuchtelte er mit den Händen durch die Luft, wobei er über das ganze Gesicht strahlte. Die Feier schien offenbar ein großer Erfolg gewesen zu sein.
    Jetzt oder nie, dachte sich Snigg. Er hoppelte hinter den Fässern hervor und arbeitete sich langsam unter den Tischreihen hindurch. Lautlos rutschte er von einem Tischbein zum nächsten, um nicht von den Kobolden entdeckt zu werden. Was würden sie wohl mit ihm anstellen, wenn sie ihn sähen? Würden sie ihn zu den anderen Gemüseresten stecken und auf den Komposthaufen werfen? Bei genauerer Überlegung fand er den Gedanken eigentlich gar nicht so schlecht. Wer weiß, welch luxuriöse Komposthaufen die Kobolde eventuell hatten? Doch dann erblickte er plötzlich, hinter einem umgefallenen Schemel, ein dunkelrotes Bündel mit einem Tragegriff. Das war garantiert Plims Tasche! Er hatte sie doch tatsächlich gefunden. Jetzt musste er sie nur noch hinausschaffen.
    Er kroch über den Boden, drückte den Schemel zur Seite und versuchte die Tasche in Richtung Ausgang zu schieben. Nach wenigen Sekunden blieb er stehen.
    »Was hat die bloß alles da drin?«, schnaufte er. »Schleppt die etwa ihre ganze Hexenküche mit sich herum?«
    Verbissen drückte Snigg weiter. Doch schon bald ging ihm wieder die Luft aus. Hechelnd ließ er seine Zunge heraushängen. So wird das nie was, dachte er. Da musste schon eine andere Technik her. Er sprang um die Handtasche herum, biss in den Tragegriff und

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