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Das Unkrautland, Band 2: Das Geheimnis der Schwarzen Hütte (German Edition)

Das Unkrautland, Band 2: Das Geheimnis der Schwarzen Hütte (German Edition)

Titel: Das Unkrautland, Band 2: Das Geheimnis der Schwarzen Hütte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Seitz
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fern vom Waldesrand und blieb bis heute unerkannt ?« Ein Zucken ging durch seinen Körper. »Also Plim, wenn das stimmen sollte, dann ist das Buch noch immer irgendwo innerhalb dieser Mauern versteckt. Man fragt sich lediglich, wo.«
    Das hatte gesessen. Mit einem Satz sprang sie auf und blickte sich um. »Komm«, sagte sie, »wir sehen sofort nach, wo es ist.« Ihre Augen funkelten. »Das wäre doch gelacht, wenn wir zwei es nicht finden würden, nicht wahr?«
    »Ganz meine Meinung. Fangen wir an!«
    Mit diesen Worten machten sich die beiden ans Werk. Sie durchwühlten Zimmer für Zimmer, räumten Scherben und Gerümpel zur Seite und schauten in alle nur erdenklichen Ecken und Winkel. Es war eine staubige Angelegenheit. Mit der Zeit fanden sie alles Mögliche unter dem Schutt, nur nicht das, was einem Buch aus Messing glich. Da waren Gewürzfläschchen und Kochtöpfe, altertümliche Öllampen und hölzerne Teller. Schalen mit fremdartigen Schnitzereien, Pendel und magische Amulette. All diese Dinge schienen uralt zu sein, genau wie die geschwungene Handschrift in den Büchern, welche über die Jahre fast gänzlich verlaufen war.
    Plim kramte zwischen den Pfannen, stöberte in den Ecken und schob die alten Möbel zur Seite. Ein Stockwerk über ihr konnte sie Primus hören, wie er gerade den Dachboden unter die Lupe nahm. Aus allen Ritzen rieselte der Staub auf sie herunter, während er über die morschen Bretter tappte.
    Gerade wollte sie zu ihm nach oben gehen, als ihr Blick auf die Bodenbretter neben dem Schrank fiel. Verwundert blieb sie stehen und beäugte den Staub.
    »Primus«, rief sie mit gedämpfter Stimme.
    Nichts passierte.
    » Primus «, wiederholte sie vorsichtig.
    »Ich bin hier oben!«, schallte es vom Dach.
    Sie zog den Kopf ein. »Das weiß ich«, zischte sie. »Könntest du vielleicht ein bisschen leiser sein und dann zu mir herunterkommen?«
    »Bin gleich da!« Er segelte aus der Luke und landete neben ihr auf dem Sessel. »Was ist?«, fragte er. »Hast du das Buch gefunden?«
    Schweigend schüttelte sie den Kopf. Dann streckte sie den Arm aus und zeigte auf den Staub, der die Bodenbretter bedeckte. »Schau mal, was da ist!«
    Er wandte sich um.
    Das konnte doch nicht wahr sein, spukte es ihm durch den Kopf. Er nahm seine menschliche Gestalt an und bewegte sich langsam auf die Spuren zu. Sprachlos starrte er zu Boden. Aber da gab es überhaupt keinen Zweifel. Es waren eindeutig die Abdrücke von Hufen.
    »Was, um alles in der Welt, hat denn das zu bedeuten?«, stammelte er.
    »Ja was wohl?! Ich habe dir mindestens fünfmal gesagt, dass der Bergteufel hier wohnt, aber der werte Herr glaubt mir ja nichts. Ist doch immer das Gleiche.« Sie fuchtelte mit den Armen. »Dieses Ungetüm hat Hufe wie ein Steinbock und sieht auch wie einer aus.« Dann weitete sie ihre Augen. »Deswegen riecht das hier auch so komisch«, fiel es ihr ein. »Jetzt weiß ich es wieder! Das muffelt ähnlich wie der Ziegenstall hinter dem Krämerladen – dort, wo auch die kleine Luke zum Lagerraum ist.«
    Fassungslos stand Primus da und starrte auf die Spuren. »Sie sind verhältnismäßig frisch«, sagte er. »Der Kerl muss kürzlich erst hier gewesen sein.«
    »Meine Güte«, jammerte Plim. »Der schrumpligen Rätselrübe glaubst du jede Silbe, selbst wenn sie schnarcht, und ich kann mir den Mund fusselig reden. Der wohnt hier«, bekräftigte sie, »und garantiert wird er jeden Moment wieder nach Hause kommen.« Sie fuhr herum. »Na, der kann was erleben!«
    Sie riss ihre Tasche auf und kramte zwischen den Fläschchen. »Mal sehen, ich habe bestimmt etwas dabei, womit ich ihm einheizen kann. Der wird die Nacht nicht so schnell vergessen.«
    Klimpernd zog sie eine Ampulle nach der anderen hervor und hielt sie prüfend gegen das Licht. Die meisten enthielten Nebelzauber und Stinkbomben. Nichts, was im Zweifelsfall richtig abschreckend gewesen wäre.
    »Also, ich weiß nicht«, grunzte Plim. »So wie es hier riecht, wird er sich von diesen Sachen wahrscheinlich nicht sonderlich beeindrucken lassen. Am Ende glaubt er noch, ich hätte ein Duftwässerchen für ihn zubereitet.«
    Primus war unterdessen zum Fenster geeilt und blickte angespannt in die Nacht. Doch weit und breit war nichts Verdächtiges zu sehen. Schließlich kam er zurück und setzte sich auf den umgefallenen Schrank. Von dort sah er Plim zu, wie sie in ihrer Handtasche wühlte.
    Plötzlich ertönte von irgendwoher ein leises Hallo .
    »Was ist denn?!«, murmelte

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