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Das Unkrautland, Band 2: Das Geheimnis der Schwarzen Hütte (German Edition)

Das Unkrautland, Band 2: Das Geheimnis der Schwarzen Hütte (German Edition)

Titel: Das Unkrautland, Band 2: Das Geheimnis der Schwarzen Hütte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Seitz
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ihre Handtasche. Er setzte Bucklewhee vorne drauf und zwängte sich durch das Gebüsch. Mit ihrem Rennbesen unter dem Arm kam Plim hinter ihm her. So verließen sie schließlich Tannias Garten und folgten unbeirrt dem gewundenen Pfad ins Unbekannte hinein. Weit über ihnen am Himmel wanderte die Nachmittagssonne verheißungsvoll mit ihnen mit.
    Glücklicherweise ging es auf dieser Strecke nun zügig voran. Sie streiften durch das Dickicht, vorbei an Schilfwäldern und dürrem Gestrüpp, und ließen während alledem niemals den Pfad aus den Augen. Die Warnungen der alten Großmutter, die Primus in Klettenheim belauscht hatte, hallten noch immer durch seinen Kopf. Wenig später war es, dass die dampfenden Tümpel nach und nach schwanden und die Luft mit jedem Schritt kühler erschien. Allem Anschein nach würden sie bald den feuchtwarmen Dunstkreis der Sümpfe verlassen.
    Und genau so war es dann auch. Der Pfad bog nun scharf in südliche Richtung ab, während der Boden um sie herum fester wurde. Auch das Blubbern des Wassers wurde leiser und leiser – vom Quaken der Frösche war ohnehin schon lange nichts mehr zu hören gewesen. Jetzt wurde es spannend! In heller Aufregung rannten Primus und Plim über den Pfad und bogen eilig das Schilf aus dem Weg. Dann fand auch diese Etappe ihr glückliches Ende. Denn schon im nächsten Moment wich der Schilfwald wie ein Vorhang zur Seite und öffnete sich zu einem lichtdurchfluteten, freundlichen Tal, das vor ihren Augen im Sonnenschein lag. Sie hatten das Ende der Westlichen Sümpfe erreicht.
    Die drei atmeten auf. Erleichtert blickten sie über die zahlreichen Hügel, die schimmernd im Glanz des Nachmittags ruhten. Es war ein buschiges Grasland, bewachsen mit kleinen Bäumen und gedrungenen Sträuchern. In bunten Farben leuchtete ihnen das Herbstlaub entgegen, während von allen Seiten das Zwitschern der Vögel ertönte. Ganz egal, was nun kommen würde, dachte sich Primus, einen Teil der Reise hatten sie zumindest geschafft: Sie waren den Fängen der tückischen Sümpfe ohne Schaden entkommen.
    Für eine Weile standen er und Plim da und betrachteten schweigend das Tal. Plötzlich hob Plim ihren Kopf und runzelte die Stirn. Beim Anblick der Hügel beschlich sie auf einmal eine Vertrautheit, die sie nicht näher deuten konnte.
    Sie zupfte Primus am Frack. »Du, das Ganze kommt mir irgendwie bekannt vor. Ich glaube, ich habe diese Gegend schon irgendwann einmal gesehen.«
    »Ach ja?« Primus war erstaunt. »Ich dachte, du warst noch nie hier.«
    »War ich auch nicht«, bekräftigte sie, »aber trotzdem erkenne ich diese Hügel wieder.«
    Primus gab ein leises Brummen von sich. Dann schaute er still über die Landschaft. Seltsamerweise verspürte auch er etwas Ähnliches. Doch er war erst recht noch nie hier gewesen. Wie konnte das also sein?
    Nicht so wichtig, dachte er sich. Er und Plim hatten jetzt wirklich keine Zeit, sich wegen solcher Kleinigkeiten den Kopf zu zerbrechen. Sie mussten zusehen, dass sie das Ende des Pfades erreichten, und zwar möglichst schnell. Also machten sie sich auf und gingen weiter.
    Schon nach kurzer Zeit wurde der Weg breiter. Kurvig schlängelte er sich nun um Bäume und Hügel herum, so dass Primus und Plim den weiteren Verlauf nur schwer einsehen konnten. Umso wachsamer hielten sie fortan die Augen offen. Deutlich konnten sie nun die Ausläufer der Bleiberge vor sich erkennen, deren Gipfel scharf zum Himmel emporragten. Wolken hüllten die Steilwände ein und dichter Nebel die unteren Hänge.
    Als sie einen großen Hügel umrundet hatten, blieb Miss Plim plötzlich stehen. Mit gemischten Gefühlen beäugte sie den finsteren Fuß des Berges und kratzte sich hinterm Ohr. Noch befanden sie sich unter blauem Himmel, aber was da auf sie zukam, gefiel ihr ganz und gar nicht. Sie verschränkte die Arme, wippte mit dem Fuß und blickte Primus zögerlich an.
    »Also ich weiß nicht, dieses düstere Nebelloch da vorne sieht mir nicht gerade sehr einladend aus. Eher bitterböse und gefährlich. Ich schlage vor, da gehen wir besser ein andermal hin.«
    »Schmeckt mir auch nicht«, gab Primus zu, »aber wir müssen da rauf.«
    »Ja natürlich gehen wir da rauf«, schnaufte Plim, »aber wir können doch ebenso gut bis morgen Vormittag warten. Der Nebel hat sich bis dahin bestimmt längst verzogen und bei Tageslicht wird uns die Schwarze Hütte schon von weitem ins Auge fallen.«
    Primus schüttelte den Kopf. »Wir werden die Hütte auch in der Nacht und bei

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