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Das Unkrautland, Band 2: Das Geheimnis der Schwarzen Hütte (German Edition)

Das Unkrautland, Band 2: Das Geheimnis der Schwarzen Hütte (German Edition)

Titel: Das Unkrautland, Band 2: Das Geheimnis der Schwarzen Hütte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Seitz
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»das habe ich mir gedacht.« Sie drehte sich um und rutschte hinüber zu ihrer Handtasche, aus der sie eine weitere Tube hervorholte. »Und das hier«, präsentierte sie ihm, »das hier ist ROSTGRÜTZE ! Kennst du wahrscheinlich auch nicht, oder?«
    »Nein«, gackerte Bucklewhee, sichtlich pikiert.
    »Ich hätte es wissen müssen«, nickte sie. »Sag mir doch lieber gleich, was du kennst, dann sind wir schneller fertig.« Sie schraubte den Deckel ab. »Mit diesem Zeug hier werde ich dem Schloss jetzt nämlich richtig einheizen, hähä. Pass mal auf.«
    Mit einem verkniffenen Gesicht und roten Backen presste sie die Rostgrütze in das Schlüsselloch. Ein pappsüßer Geruch stieg auf.
    Bucklewhee kratzte sich ungläubig am Köpfchen. »Und das funktioniert?«
    »Worauf du Gift nehmen kannst«, knurrte sie. »Von diesem Schloss wird gleich nichts mehr übrig sein, warte nur ab. Im Nu sind wir draußen.«
    Die beiden blickten gespannt auf das Schloss und harrten der Dinge.
    Doch es sollte ganz, ganz anders kommen! Denn hingegen ihrer Erwartung, dass sich die Rostgrütze wie Säure durch das Schloss fressen würde, quoll sie langsam und schleichend wieder heraus. Plim traute ihren Augen nicht. Sie beobachtete, wie sich die rosa Grütze aufblähte und ähnlich einem blasigen Hefeteig auseinanderging. Mit jedem Moment wurde sie dicker und dicker. Zuerst war der Klumpen faustgroß, dann bekam er die Größe eines Kohlkopfs und zum Schluss sah es aus, als würde ein rosaroter Luftballon aus dem Schlüsselloch baumeln. Plim verstand die Welt nicht mehr.
    Anders Bucklewhee! Denn der saß mit geblähtem Brüstchen auf der Klinke und schaute kopfschüttelnd auf die Rostgrütze herunter.
    »Du hast das nicht richtig reingedrückt«, sagte er vorwurfsvoll, während er den Flügel nach dem Glibber ausstreckte. »Das rosa Zeug muss doch da in das Schlüsselloch hi…« Er riss die Augen auf. »…  NEEEIIINNN !!!« Lauthals kreischend sprang er durchs Zimmer und wedelte mit den Flügelknochen.
    » AAAAAAH «, schrie er, » DAS IST JA HEISSSSS !!!«
    » NATÜRLICH IST DAS HEISS !«, plärrte Plim. » DU MUSST JA AUCH NICHT ALLES ANTATSCHEN , WAS DIR UNTER DIE KNOCHEN GERÄT !« Sie nahm ein Fläschchen und versuchte ihn zu erwischen. »Hier«, rief sie, »komm mal her, ich habe was zum Einschmieren dabei.«
    Der Gockel aber trat augenblicklich die Flucht an. »Geh bloß weg«, winselte er, »wer weiß, was du da wieder zusammengebraut hast.« Er verkroch sich in einer Ecke und pustete wehklagend seinen Flügelknochen. »… so was von gemeingefährlich, diese Frau.«
    »… so was von wehleidig, dieses Huhn«, gab sie zurück.
    Dann aber wandte sich Plim gleich wieder dem Türschloss zu. Sie betrachtete die Rostgrütze, wie sie dick und rund aus dem Schlüsselloch hing. Wenig später klatschte der Batzen herunter. Die Rostgrütze landete auf dem Boden, wo sie als wabbeliges Etwas vor dem Türspalt liegen blieb. Ein knirschendes Lachen ertönte daraufhin aus dem Schlüsselloch.
    Plim stemmte die Hände in die Hüften. Was für eine bodenlose Frechheit, dachte sie sich. Dieses Schloss hatte doch glatt ihre Rostgrütze wieder ausgespuckt. Und schadenfroh war es obendrein auch noch. Hat man so was schon mal gesehen?!
    Neugierig beugte sie sich vor und schaute ins Schlüsselloch. »Wo haben die bloß dieses Türschloss her?«, fragte sie sich. »So eines ist mir ja noch nie untergekommen. Scheinst ein Feinschmecker zu sein, hä? Spuckst einfach meine Kreationen wieder aus.«
    »Kein Wunder«, jammerte Bucklewhee. »Wer würde das nicht tun?!«
    »Ach, jetzt hab dich doch nicht so«, winkte sie ab. »So heiß war die Grütze auch wieder nicht. Das wird schon wieder.«
    Sie ging in die Knie und betrachtete den rosa Puddingberg. Ein beißender Qualm stieg davon auf und leise ertönten Geräusche. Es war, als würde etwas an der Tür nagen. Plim horchte gebannt.
    Dann aber fuhr sie hoch. »Ich werd verrückt! Das Zeug frisst sich glatt durch die Holztür durch. Hier«, rief sie, »schau mal her.«
    »Nein, ich will nicht«, verweigerte Bucklewhee. »Interessiert mich überhaupt nicht. Wer weiß, was du jetzt wieder angestellt hast.«
    Plim ging in die Hocke. Sie reckte das Kinn und sah voller Aufregung zu, wie die Rostgrütze das Türblatt bearbeitete. Unaufhörlich zersetzte diese das Holz. Es dauerte nicht lange und ein kleines Loch tauchte auf. Dahinter konnte sie die Lichter des Korridors erkennen.
    Sie klatschte in die Hände. »Wenn

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