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Das unsichtbare Grauen

Das unsichtbare Grauen

Titel: Das unsichtbare Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Spencer Spratt
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halb sieben?« wollte Bobby wissen.
      »Weil er um sechs in den Pub kommen wollte, um mir die fünf Pfund zu geben.«
      Bobby sah Maggie an und schlug vor: »Warum gehen Sie nicht wieder schlafen, während der Inspektor und ich uns um Sir Bothos Hülle kümmern.«
      »Werde ich tun«, sagte Maggie Elling erleichtert. »Ein zweites Mal wäre ich sowieso nicht mit in diese schauderhafte Gruft gestiegen.«
      Die beiden Männer gingen hinaus. »Sagen Sie, Inspektor, wie gut kannten Sie eigentlich den Schloßherrn?«
      »Den jungen Lord Angus? Seit seiner Kindheit. Wissen Sie, hier bei uns auf dem Land kennt jeder jeden«, erklärte der Inspektor.
      »Wissen Sie was von einem Reitunfall?«
      »Ja. Sein Onkel ist bei einem Sturz vor sechs Jahren tödlich verunglückt«, sagte Inspektor Walker überrascht.
      »Woher wissen Sie davon?«
      »Ich weiß nichts davon. Ich dachte, es hätte sich erst vor wenigen Tagen ein tödlicher Reitunfall in dieser Gegend ereignet.«
      »Davon ist mir nichts bekannt.« Verwundert schüttelte Inspektor Walker den Kopf. »Wer soll denn das Opfer gewesen sein?«
      »Lord Angus Gray, 8. Marquess von Trent«, sagte Bobby und fügte nachdenklich hinzu: »Jedenfalls fiel dieser Name, als Sir Botho Dillingham mir eine Inhaltsangabe machte.«
      »Was für eine Inhaltsangabe?« wollte Walker wissen.
      »Na, vom Inhalt des Sarges. Obwohl es mir von Anfang an rätselhaft war, wie ein englischer Lord beim Skifahren in der Schweiz in die heimatliche Familiengruft kommen soll. Sagen Sie, Walker, was war oder ist dieser Lord Angus eigentlich für ein Mann?«
      »Ein trotz seiner jungen Jahre besessener Forscher und Wissenschaftler«, erklärte der Inspektor, während sie durch den mondhellen Park gingen. »Außerdem ein verrücktes junges Huhn, das zuweilen die unglaublichsten Sachen anstellte.«
      »Was zum Beispiel?« wollte Bobby King wissen.
      »Er nahm gern Leute auf den Arm, wenn Sie wissen, was ich meine. Einmal verstellte er heimlich die Uhr im Pub um eine ganze Stunde, und alles ging um zehn nach Hause, statt zur 11-Uhr-Sperrstunde.«
      Sie hätten das Mausoleum erreicht. Inspektor Walker zog eine mächtige Taschenlampe aus seinem weiten Regenmantel und knipste sie an. Dann stiegen sie die Stufen zur Gruft hinunter. Nichts hier unten hatte sich verändert. Der Sarkophag mit dem offenen Sarg darin stand an Ort und Stelle. Eines allerdings war anders als vorhin:
      Sir Botho Dillingham saß im Sarg und rieb sich die Augen. Dann sagte er weinerlich: »Muß ich denn wirklich schon aufstehen?«
     
 
      »Ich heiße Sandra King und möchte Herrn Dr. Braun besuchen. In bin eine Freundin seiner Tochter Patricia.«
      »Warten Sie!« Der Pförtner ging einige Schritte zu seinem Häuschen und griff durchs Fenster nach dem Telefon.
      In diesem Augenblick röhrte es dumpf im Hintergrund. Sandra wandte sich um. Ein hellgelber Sportwagen der teuersten Klasse kam rasant näher und bremste scharf neben ihr. Die Inassin, ein schönes junges Mädchen, hatte ihr schwarzes Haar mit einem Band zusammengebunden, das genau der Farbe des Autos entsprach. Tiefblaue Augen strahlten forschend zu Sandra empor.
      Die Agentin erwiderte den Blick. Sie spürte starke Willenskraft in diesem schönen Gesicht.
      »Sie will zum Chef«, sagte der Pförtner unaufgefordert. »Sie sagt, sie ist eine Freundin der Tochter.«
      »Patricia. Wie geht es ihr?« Die Schönheit am Steuer bekundete Interesse. Dann streckte sie ihre Hand aus und sagte: »Ich bin Aimee Stämpfli, Dr. Brauns Assistentin.«
      »Ich heiße Sandra King.«
      »Kommen Sie, steigen Sie ein!« Aimee öffnete die rechte Wagentür. Sandra stieg ein. Mit wahnsinniger Beschleunigung schoß der schwere Sportwagen durchs Tor, um keine hundert Meter später ebenso abrupt zu halten.
      Aimee Stämpfli stieg aus. »Kommen Sie! Henri wird sich freuen.« Sie ging voran in eines der flachen Gebäude, einen glänzend gebohnerten Korridor entlang, und dann durch eine Schwingtür in einen abgeteilten Flügel des Gebäudes.
      »Stämpfli?« fragte Sandra King. »Ich kenne einen Hubschrauberpiloten und Bergführer Bert Stämpfli.«
      »Mein Vater«, sagte Aimee und öffnete eine Stahltür. Dahinter tat sich ein gleißend helles Labor auf, in dem es nichts als Glas, silbern und blank spiegelndes Metall und makellos weißes Email gab. Alles wirkte keimfrei wie in einem Operationssaal.
      »Hallo, Henri!« rief Aimee. »Besuch für

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