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Das unsichtbare Grauen

Das unsichtbare Grauen

Titel: Das unsichtbare Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Spencer Spratt
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Gruft der Markgrafen von Trent führte. Moderluft drang zu ihnen herauf. Schritt für Schritt stiegen sie die Stufen hinab. Dann standen sie zwischen den Sarkophagen, in denen seit Jahrhunderten die Marquess of Trent ruhten.
      »Wollen Sie wirklich?« fragte Maggie.
      »Aber selbstverständlich.« Bobby King ging ohne zu zögern zu dem Bronzesarkophag, über dem noch der Flaschenzug an der Decke des Gewölbes hing. Rasch befestigte er den Haken am Deckel des Sarkophags. Dann zog er an. Ketten klirrten. Langsam hob sich der schwere Deckel und gab den Blick frei auf den Eichensarg, der hier beigesetzt worden war.
      Bobby King löste die Flügelschrauben an den Seiten. Dann wuchtete er den Deckel hoch, bis sie ungehindert nach unten blicken konnten.
      Im Sarg lag Sir Botho Dillingham.
      »Na, wo der sich überall herumtreibt«, sagte Bobby King. Aber es klang nicht mehr so lustig. Es war auch zu überraschend und zu gruselig, vor einem unerwarteten Toten zu stehen. Maggie jedenfalls schauderte.
      »Kommen Sie, gehen wir rasch weg von hier.«
      Bobby King ergriff eine Hand Sir Bothos. »Noch warm«, stellte er fest. »Also lange liegt der hier noch nicht. Na ja. Damit soll sich die Polizei herumärgern. Wir rufen gleich mal an. Well, ich denke, solange lassen wir das Ding hier mal offen, sonst kriegt der arme Sir Botho ja überhaupt keine Luft.«
      Rasch stiegen sie die Stufen empor und verließen das Mausoleum. Eilig durchquerten sie den Park und betraten Trent Castle wieder durch die Pforte des Ostturmes. »
      »Eines steht jedenfalls fest«, sagte Bobby King. »Der, nach dem wir suchen, ist nicht hier. Lord Angus Gray befindet sich offensichtlich noch in der Schweizer Luft, in die er sich nach Angaben meiner Schwester aufgelöst hat. Na, dann mal auf zum Telefon!«
      Sie gingen vom Ostturm den langen Korridor bis zum Mitteltrakt und dann über die weite Treppe in die Halle hinunter. Der Butler und das übrige Personal schliefen natürlich längst. Aber das Telefon fanden sie auch allein. Es stand auf einer Konsole neben der Tür zur Bibliothek. Und noch etwas stand dort - ein Porzellantigel, sauber versiegelt, mit einem Etikett »Nuclearextrakt«.
      »Muß wohl das Zeug sein, das wir dieser Miß Arbuckle nach Birmingham bringen sollen«, vermutete Bobby King.
      »Sir Botho scheint es noch rechtzeitig vor seinem Verbleichen zurechtgestellt zu haben. Aufmerksamer Mann, dieser Sir Botho!«
      »Die Polizei«, erinnerte Maggie Elling ihn. »Sie wollten doch die Polizei verständigen.«
      Bobby King fand die Nummer der Polizeistation im örtlichen Telefonverzeichnis. Es dauerte einige Zeit, bis sich eine verschlafene Stimme meldete: »Polizeistation Trent Village, Inspektor Walker.«
      »Guten Morgen, Inspektor! Tut mir leid, Sie zu wecken, aber ich bin hier zu Gast auf Trent Castle und habe eben mal einen Sarg aufgeklappt. Na, stellen Sie sich vor es lag wirklich einer drin! Aber nicht der, den ich erhoffte, wenn ich mal so sagen soll, sondern ein ganz anderer. Sir Botho Dillingham, falls Ihnen der Name was sagt.«
      »Sir Botho - tot?« Entsetzen klang aus der nunmehr hellwachen Stimme des Inspektors. »Ohne seine Wettschulden bei mir zu bezahlen. Also das ist doch ...!«
     
      Inspektor Walker sagte nicht, was das seiner Meinung nach war, sondern legte auf. Offensichtlich machte er sich sofort auf den Weg. Bobby King und Maggie Elling warteten in der Halle. Weit konnte Trent Village kaum sein.
      »Eine unheimliche Geschichte«, sagte Maggie Elling und schauderte. »Wer mag den armen Sir Botho wohl umgebracht haben?«
      »He! Ziehen Sie mal nicht so voreilige Schlüsse«, warnte Bobby. »So abgemurkst sah der alte Knabe gar nicht aus.«
      »Aber er wird sich doch kaum selbst in den Sarg gelegt und den Deckel zugemacht haben«, wandte Maggie ein.
      »Da ist was dran«, räumte Bobby King ein.
      In diesem Augenblick knatterte draußen ein Moped und hielt. Gleich drauf trat ein Mann mit einem Schnauzbart im roten Gesicht ein und sagte knapp: »Inspektor Walker.«
      »Herzliches Beileid«, begrüßte ihn Bobby King.
      »Wieso?«
      »Na wegen Ihres Wettverlustes. Hoffentlich war es nicht zuviel für Ihr Polizistengehalt.«
      »Fünf Pfund«, knurrte der Inspektor. »Wir hatten gewettet, ob es bei den Point-to-Point-Rennen vergangenes Jahr regnete. In der Tat hatte es geschüttet, und die Wette war meine. Konnte Sir Botho nicht morgen um halb sieben abkratzen?«
      »Warum um

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