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Das Unsterblichkeitsprinzip

Titel: Das Unsterblichkeitsprinzip Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Lang
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vereinzelt Blätter und ein feuchter, kalter Wind rüttelte an den nackten Zweigen. Er erinnerte Riker an seine Kindheit in Alaska.
      Wenn dort der Wind von den Bergen wehte, wurde es Zeit, die Angelausrüstung beiseite zu legen und die Schneeschuhe abzustreifen, dachte er. Eine Bö durchdrang die Isolierung der Uniformjacke und ließ Riker frösteln. Es ist ziemlich lange her, seit ich zum letzten Mal daheim war. Vor der Zerstörung der Enterprise-D hatten Worf und er darüber gesprochen, gemeinsam Landurlaub zu nehmen und ihn in der Wildnis von Alaska zu verbringen. Riker hatte Worf zeigen wollen, dass die Lebensbedingungen mancher Terraner mindestens ebenso schwer gewesen waren wie die der Klingonen.
      Inzwischen war Worf nach DS9 versetzt und Riker hielt es für sehr unwahrscheinlich, dass sie Gelegenheit bekommen würden, jene Urlaubspläne zu verwirklichen. Das bedauerte er sehr. Er war als Einzelkind aufgewachsen und verstand nicht genau, was es bedeutete, einen Bruder zu haben. Er vermutete, dass seine Freundschaft mit Worf der Beziehung zu einem Bruder ähnelte – sie beruhte sowohl auf Zuneigung als auch auf Konkurrenz. Er erinnerte sich daran, Worf aufgezogen zu haben, als er nach ihrer letzten Begegnung mit den Borg von der manövrierunfähigen Defiant an Bord der Enterprise gebeamt worden war.
      Zähes kleines Schiff.
      Riker lächelte bei diesem Gedanken. Der Klingone hätte fast laut geknurrt, aber er hatte Rikers wahre Botschaft verstanden: Sie sind jetzt der Captain. Gute Arbeit, Hin und wieder bereute er, sich nicht für jenen Weg entschieden zu haben. Er hätte längst Captain eines kleinen Schiffes sein können. Ein eigenes Kommando… Nun, vielleicht eines Tages…
      »Aber erschien es Ihnen nicht ein wenig… seltsam, sich an einem solchen Projekt zu beteiligen?« Rikers Blick glitt zu LaForge, der leise mit Barclay sprach, während sie zum Labor gingen. Nur Riker war ihnen nahe genug, um die Worte zu hören, und es erstaunte ihn, dass die Frage Barclay keineswegs beunruhigte.
      »Wegen der Dinge, die geschahen, als Bruce Data demontieren wollte?«
      »Nun, ja«, sagte LaForge.
      »Ich habe daran gedacht und mit der Frage gerungen«, gestand Barclay. »Aber dann wurde mir klar, dass diesmal nicht die Gefahr besteht, Data zu schaden. Ganz im Gegenteil.
      Commander Maddox’ Bemühungen hätten ihm letztendlich zum Vorteil gereicht.«
      »Wie meinen Sie das?«, fragte LaForge.
      Reg sah ihn verwirrt an, als übersehe Geordi etwas, das für ihn offensichtlich war. »Wenn Bruce einen Erfolg erzielt hätte, wäre Data nicht mehr allein gewesen.« Er schüttelte den Kopf und strich sein Haar zurück. »Es ist nicht gut, wenn man ganz allein ist.«
      LaForge wurde sehr nachdenklich und schwieg, als sie den Weg fortsetzten.
      Maddox’ Labor befand sich in einem Gebäude, das nicht weit vom Campusrand entfernt war. Das fünfstöckige Bauwerk stand auf einem kleinen Hügel. Gepflegte Rasenflächen säumten es und grenzten an einen Wald aus alten Bäumen. Als sich die Offiziere näherten, fielen ihnen die großen Schäden an einer Seite des Gebäudes auf. Der Admiral nickte zwei Sicherheitswächtern zu, die auf dem Anwesen patrouillierten, trat dann vor den Netzhautscanner am Eingang.
      »Zugangsberechtigt«, stellte der Computer fest. Es klickte im Verriegelungsmechanismus und die Tür öffnete sich.
      Als die anderen eintraten, wich McAdams von der Tür zurück und ließ ihren Blick über den vorderen Teil des Gebäudes schweifen. Riker zögerte und hörte, wie sie den Admiral fragte: »Ist dies der einzige Eingang?«
      »Ja. Wir verwenden einen Transporter im obersten Stock, um Geräte und andere Dinge herbeizuschaffen oder fortzubringen.
      Deshalb gibt es nicht einmal ein Tor für die Anlieferung der Ausrüstung.«
      »Benutzt sonst noch jemand das Gebäude?«
      Haftel schüttelte den Kopf. »Nein. Maddox, Waslowick und Barclay waren hier allein.«
      »Ist das nicht ein wenig ungewöhnlich?«
      Haftel nickte. »Es waren ungewöhnliche Umstände. Die meisten Arbeiten hier im Annex sind theoretischer Natur: viel holographisches Modellieren, kaum echte Technik. Maddox hingegen bemühte sich, tatsächlich etwas zu konstruieren, und dabei verwendete er auch gefährliche Materialien. Deshalb wollten wir sicherstellen, dass seine Gruppe möglichst weit von allen anderen entfernt war.«
      »Mit anderen Worten: Es befand sich niemand sonst in der Nähe des

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