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Das Unsterblichkeitsprinzip

Titel: Das Unsterblichkeitsprinzip Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Lang
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Ihnen gehalten hätte?«
      »Warum sollte es Ihre Mutter interessieren, ob ich bescheiden bin oder nicht?«
      Rhea griff wieder nach der Tasse. »Ich glaube, meine Mutter hielt nicht viel von Männern. Sie meinte, die meisten von ihnen seien ›windig‹.«
      Data dachte darüber nach. »Ich glaube, ich bin nicht ›windig‹«, sagte er und zögerte. »Allerdings bin ich künstlicher Natur. Hätte das Ihre Mutter gestört?«
      »Wissen Sie, während der letzten beiden Tage habe ich darüber nachgedacht. Nein, ich glaube, das hätte meine Mutter nicht gestört. Sie kümmerte sich nicht darum, woher jemand kam. Sie interessierte sich mehr dafür, aus welchem Holz jemand geschnitzt war.«
      »Ich bin nicht aus Holz geschnitzt, sondern bestehe aus 24,6
      Kilogramm Tripolymer-Verbundwerkstoffen, 11,8 Kilogramm Molybdän-Kobalt-Legierungen, und 11,8 Kilogramm Bioplast-Verkleidung. Mein Schädel…«
      »Das meinte ich nicht.«
      »Ich weiß. Ich habe mir einen Scherz erlaubt.«
      »Ah«, sagte McAdams. »Ich bin gerade aufgewacht. Während der ersten zehn Minuten nach dem Erwachen kann ich mit Scherzen nichts anfangen. Speichern Sie das irgendwo ab.« Data kam der Aufforderung nach. »Nun, von den anderen Forschern ließ sich nicht viel über Maddox erfahren. Was Waslowick betrifft… Das ist eine ganz andere Geschichte.«
      »Klingt ermutigend«, kommentierte Data.
      »Nein«, erwiderte Rhea. »Sie haben mich falsch verstanden.
      Ich meine… Niemand weiß irgendetwas über ihn. Er arbeitete nur mit Maddox zusammen, nicht einmal mit Barclay – ich glaube, es war dem Lieutenant peinlich, das zuzugeben. Waslowick hat mit niemandem Umgang gepflegt. Können Sie sich vorstellen, dass die Leute nicht einmal wussten, wo er wohnte? Um das herauszufinden, musste ich die Personaldatenbank des Daystrom Instituts bemühen. Dort war seine Adresse gespeichert, aber sonst kaum etwas.«
      »Haben Sie sich in seiner Unterkunft umgesehen?«
      »Noch nicht«, sagte Rhea. »Ich wollte auf Sie warten. Und dann bin ich eingeschlafen. Aber ich schätze, wir haben später noch Gelegenheit, Waslowicks Quartier einen Besuch abzustatten. Nun, so viel hat sich bei meinen Ermittlungen während der letzten vierundzwanzig Stunden ergeben. Nicht gerade überwältigend, oder? Gibt es bei Ihnen was Neues?«
      Data schüttelte den Kopf. »Nein, nichts.«
      »Was ist mit einem Tarnanzug? Starfleet-Spezialisten benutzen solche Anzüge, um sich unsichtbar zu machen, während sie soziologische Studien bei Präwarp-Kulturen durchführen.«
      »Ich habe daran gedacht. Jene Anzüge hinterlassen eine einzigartige energetische Signatur und die wäre beim ersten Breitband-Scan der Sicherheitsbeauftragten des Instituts zweifellos entdeckt worden. Aber man fand nichts dergleichen.«
      »Also müssen wir noch immer etwas finden, um unsere Vermutung zu stützen, dass jemand anders an dem Zwischenfall beteiligt war.«
      »Das stimmt nun leider«, sagte Data. »Und um ganz ehrlich zu sein: Allmählich zweifle ich an meinem ›Instinkt‹.«
      »Warum?«, fragte McAdams.
      »Wir konnten nicht eine plausible Theorie formulieren, die erklärt, warum es zu dem Unglück kam.«
      »Mir fallen gleich mehrere ein«, erwiderte McAdams.
      »Persönliche Rache an einem Mitarbeiter des Projekts. Eine Spionagemission, die schief ging. Technische Sabotage. Vielleicht sogar Terrorismus.«
      »Diese Möglichkeiten habe ich ebenfalls in Erwägung gezogen«, sagte Data. »Keine von ihnen erklärt, warum Maddox meinen Namen auf den Boden des Laboratoriums schrieb.«
      »Vielleicht war es gar nicht Ihr Name«, spekulierte McAdams. »Vielleicht meinte Maddox etwas anderes damit. Das Wort ›Data‹ bedeutete Informationen, lange bevor es Sie gab.«
      »Das stimmt, aber wenn man meine… unangenehme Vorgeschichte mit Commander Maddox in Zusammenhang mit der KI-Forschung sowie den Zustand berücksichtigt, in dem er sich befand, als er meinen Namen mit seinem Blut schrieb… Es deutet darauf hin, dass er etwas auf möglichst einfache Weise mitteilen wollte.«
      »Na schön, denken wir einmal darüber nach. Was konnte Maddox veranlasst haben, Ihren Namen zu schreiben?«
      »Die einfachste Antwort lautet: Er wollte mich in den Zwischenfall verwickeln.«
      »Aber Sie waren nicht da.«
      »Stimmt. Als es zu der Explosion im Laboratorium kam, war ich auf dem Weg nach Atrea IV, um die sterblichen Überreste meiner Mutter zu holen.«
     

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