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Das Unsterblichkeitsprinzip

Titel: Das Unsterblichkeitsprinzip Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Lang
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herstellen?«

20
     
      S am trat zum Replikator und orderte Wasser. »Das viele Sprechen macht durstig«, erklärte er und trank einen Schluck aus der Tasse. Als er Picards Verwirrung bemerkte, fügte er hinzu: »Mein Körper ist nicht so effizient wie der von Mr. Data. Ich muss gelegentlich Flüssigkeit aufnehmen. Es ist wie mit organischen Geschöpfen – nicht alle künstlichen Wesen sind gleich geschaffen.« Er ließ die Tasse im Replikator verschwinden und kehrte zum Bett zurück.
      »Ruk hatte eine halbe Million Jahre auf den Besuch gewartet, der den Androiden die Flucht vom Planeten ermöglichen sollte. Zeit, Einsamkeit und Monotonie hatten schließlich ihren Tribut gefordert. Nach all den Jahrtausenden des Wartens erinnerte er sich nicht mehr daran, worauf er wartete. Seine geistige Gesundheit war in Mitleidenschaft gezogen, und als er Korby begegnete, hatte er seine Mission vergessen. Die entsprechenden Daten waren so sehr geschädigt, dass sie nicht wiederhergestellt werden konnten.
      Ich glaube, den nächsten Teil der Geschichte kennen Sie«, fuhr Sam fort. »Ruk ließ zu, dass sich bei Duplikation und Transfer Fehler einschlichen, und deshalb unterschied sich der Korby-Androide ein wenig vom Original. Nun, nicht nur ein wenig, um ganz ehrlich zu sein. Er entwickelte den Plan, Bürger der Föderation heimlich durch Androiden zu ersetzen und Ihrem Volk das zu bringen, wovon es immer geträumt hat: Unsterblichkeit. Einer Ihrer Vorgänger machte ihm einen Strich durch die Rechnung.
      Während jener Begegnung wurde Ruk getötet«, berichtete Sam weiter. »Ohne sich an die zu erinnern, die unten schliefen und warteten. Er erinnerte sich nur daran, dass organische Intelligenz eine Gefahr für ihn und seine Art darstellte.« Sam seufzte. »Und damit hätte alles zu Ende gehen können – wenn nicht Noonien Soong gewesen wäre.«
      »Datas Schöpfer?«, fragte Picard verwundert. »Was hat er mit dieser Sache zu tun?«
      »Er befreite die Androiden, Captain. Zusammen mit Emil Waslowick und Ira Graves flog er nach Exo III und entließ die Androiden aus der Stasis. Im Eis auf der Oberfläche des Planeten fanden sie Korbys abgestürztes Raumschiff und während der nächsten Jahrzehnte verwendeten sie es als Modell für den Bau eigener Schiffe -eins davon griff die Enterprise an. Über Jahre hinweg sammelten sie Informationen über die Föderation und Starfleet, und als sie vom Projekt des holotronischen Androiden erfuhren… Da wussten sie, dass sie den Ausweg aus ihrem Dilemma gefunden hatten.«
      »Maddox’ Durchbruch«, hauchte Picard. »Die Technik, die Rhea schuf… Jene Androiden glauben, sich damit reparieren zu können.«
      »Ja. Und bevor sie Gelegenheit dazu erhalten, müssen wir Rhea und Data finden.«
      »Was ist mit Professor Waslowick?«, fragte Picard. »Welche Rolle spielt er bei dieser Angelegenheit?«
      »Captain«, sagte Sam langsam, »Emil Waslowick ist nicht das, was er zu sein scheint…«
     
     
      Die Reise schien eine Ewigkeit zu dauern, aber Data wusste, dass seine Wahrnehmung der Zeit beeinträchtigt war.
      Mindestens zweimal verloren sich seine Gedanken in einem mentalen grauen Dunst, und als er erwachte, sah er jedes Mal Rheas besorgte Miene dicht über dem eigenen Gesicht. Wenn er wach war, sprach sie oft zu ihm. Zwar funktionierten seine Sprachprozessoren noch immer nicht richtig, aber allein der Klang ihrer Stimme gefiel ihm. Kurz nach der zweiten bewusstlosen Phase trug Rhea ihn zum Sitz des Kopiloten und schnallte ihn an. Das überraschte ihn. Wie kann sie dazu imstande sein? Ich wiege mindestens… Ich wiege viel. Dann erinnerte er sich: Sie ist ein Androide, und manche Androiden sind sehr kräftig. Er bemühte sich, diese Information zu bewahren, denn sie war wichtig und würde wichtig bleiben, ganz gleich was geschah.
      Rhea leitete Energie ins Impulstriebwerk und steuerte das kleine Raumschiff auf einen violetten Planeten zu. Als sie sich näherten, befürchtete Data eine Fehlfunktion seiner visuellen Rezeptoren, denn er gewann den Eindruck, dass ihn der Planet anstarrte. Er blinzelte und versuchte, sich zu konzentrieren: Ein großer schwarzer Fleck zeigte sich dort, wo bei einem Menschen das Auge gewesen wäre.
      »Odin«, sagte Rhea und Data erinnerte sich an die Gestalt aus der germanischen Mythologie: Der Herr von Göttern und Menschen hatte ein Auge geopfert, um Weisheit zu erlangen.
      »Und dort kommen die beiden Monde über den Horizont. Sie

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