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Das Unsterblichkeitsprogramm

Das Unsterblichkeitsprogramm

Titel: Das Unsterblichkeitsprogramm Kostenlos Bücher Online Lesen
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Japanisch – nur aus Neugier.
    Der Monitor erwachte so plötzlich zum Leben, dass ich unwillkürlich einen Schritt zurückwich. Aus wirbelnden, bunten Fragmenten setzte er rasch ein asiatisches Gesicht über dunklem Kragen und Krawatte zusammen. Das Gesicht lächelte und veränderte sich zu einer Europäerin, alterte ein wenig, dann sah mich eine blonde, dreißigjährige Frau in nüchternem Geschäftsanzug an. Nachdem das Hotel mein interpersonelles Ideal ermittelt hatte, entschied es auch, dass ich offenbar doch kein Japanisch sprach.
    »Guten Tag, Sir. Willkommen im Hotel Hendrix, seit 2087 zu Ihren Diensten. Wie können wir Ihnen behilflich sein?«
    Ich wiederholte meine Bitte und folgte dem Wechsel ins Amenglische.
    »Vielen Dank, Sir. Wir haben verschiedene Zimmer im Angebot, die allesamt an die städtischen Informations- und Unterhaltungsdienste angeschlossen sind. Bitte nennen Sie Ihren Wunsch bezüglich Größe und Stockwerk.«
    »Ich hätte gern ein Zimmer im Turm, Westseite. Das Größte, das Sie haben.«
    Das Gesicht zog sich in eine Ecke zurück, und ein dreidimensionaler Aufriss der Zimmeranlage des Hotels wurde sichtbar. Ein Selektor fuhr pulsierend die Räume ab, hielt bei einem an, vergrößerte ihn und zeigte ihn von allen Seiten. An der Seite des Bildschirms lief eine Datenkolonne in winziger Schrift durch.
    »Die Wachturm-Suite, drei Zimmer, Schlafzimmer dreizehn Komma acht sieben Meter mal…«
    »Gut, das nehme ich.«
    Die 3-D-Darstellung verschwand, als hätte ein Salonmagier sie weggezaubert, und die Frau füllte wieder den gesamten Bildschirm aus.
    »Wie viele Nächte werden Sie unser Gast sein, Sir?«
    »Unbestimmt.«
    »In jedem Fall ist eine Anzahlung erforderlich«, sagte das Hotel höflich. »Für einen Aufenthalt, der vierzehn Tage übersteigt, sollten Sie nun die Summe von sechshundert UN anweisen. Falls Sie vor Ablauf besagter vierzehn Tage abreisen, wird Ihnen der entsprechende Anteil zurückerstattet.«
    »Gut.«
    »Vielen Dank, Sir.« Der Tonfall der Stimme ließ mich vermuten, dass zahlende Gäste im Hotel Hendrix nicht gerade die Regel waren. »Wie möchten Sie bezahlen?«
    »Per DNS-Code. Erste Kolonialbank von Kalifornien.«
    Die Transaktionsdaten liefen über den Bildschirm, als ich spürte, wie ein kalter Kreis aus Metall meinen Hinterkopf berührte.
    »Das ist genau das, was Sie vermuten«, sagte eine ruhige Stimme. »Eine falsche Bewegung, und die Bullen werden die nächsten Wochen damit beschäftigt sein, die Einzelteile Ihres kortikalen Stacks aus dieser Wand zu kratzen. Ich spreche hier vom realen Tod, mein Freund. Nun heben Sie bitte die Hände.«
    Ich gehorchte und spürte, wie ein ungewohnter kalter Schauder durch meine Wirbelsäule hinaufschoss, bis zur Stelle, wo mich die Waffenmündung berührte. Es war schon eine Weile her, seit ich das letzte Mal eine reale Todesdrohung erlebt hatte.
    »So ist es gut«, sagte die Stimme ruhig. »Jetzt wird meine Kollegin Sie abklopfen. Leisten Sie keinen Widerstand, und vermeiden Sie plötzliche Bewegungen.«
    »Bitte geben Sie Ihre DNS-Signatur in die Tasten neben diesem Bildschirm ein.« Das Hotel hatte den Zugang zu den Bankdaten erhalten. Ich wartete ungerührt ab, während eine schlanke, in Schwarz gekleidete Frau mit Skimaske neben mich trat und mich mit einem surrenden Scanner von Kopf bis Fuß abtastete.
    Die Waffe in meinem Genick rückte keinen Millimeter von der Stelle. Das Metall war nicht mehr kalt. Meine Haut hatte es auf eine intimere Temperatur erwärmt.
    »Er ist sauber.« Auch sie sprach in knappem, professionellem Tonfall. »Ein einfaches Neurachem, aber es ist nicht aktiv. Keine Hardware.«
    »Tatsächlich? Sind Sie mit leichtem Gepäck gereist, Kovacs?«
    Mein Herz fiel aus dem Brustkorb und landete klatschend in meinen Eingeweiden. Ich hatte gehofft, dass ich es nur mit lokalen Kleinkriminellen zu tun hatte.
    »Ich kenne Sie nicht«, sagte ich vorsichtig und drehte den Kopf ein paar Millimeter zur Seite. Die Waffe stieß mir ins Genick, sodass ich wieder erstarrte.
    »Richtig, Sie kennen mich nicht. Ich erkläre Ihnen jetzt, was als Nächstes geschehen wird. Wir gehen nach draußen…«
    »Ihr Kreditzugang wird in dreißig Sekunden geschlossen«, sagte das Hotel geduldig. »Bitte geben Sie jetzt Ihre DNS-Signatur ein.«
    »Mr. Kovacs wird keine Zimmerreservierung mehr benötigen«, sagte der Mann hinter mir und legte mir eine Hand auf die Schulter. »Kommen Sie, Kovacs, wir machen eine kleine

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