Das Unsterblichkeitsprogramm
zuckten, wie überall der Leuchtpunkt des Reichtums auf dem Straßensonar registriert wurde, als wäre das Echo eines Flaschenrücken-Schwarms auf dem Bildschirm eines Fischkutters aus Millsport aufgetaucht.
Das zweite Taxi kam hinter mir herunter. Eine unbeleuchtete Nebenstraße lockte, weniger als ein Dutzend Meter entfernt. Ich war kaum hineingetreten, als die ersten Einheimischen mit ihrem Spiel begannen.
»Suchen Sie etwas, Tourist?«
Sie waren zu dritt, und der Sprecher der Gruppe war ein zweieinhalb Meter großer Hüne, der bis zur Hüfte nackt war. Er sah aus, als hätte er sich Nakamuras komplettes Angebot an Muskeltransplantaten in die Arme und den Oberkörper stopfen lassen. Die Haut über seiner Brust war mit rotem Illuminium tätowiert, sodass es schien, als würde in seinen Lungen ein Lagerfeuer glosen. Und eine Kobra mit eicheiförmigem Kopf reckte sich an den Muskeln des Waschbrettbauchs empor. Die Hände, die an den Seiten herabhingen, waren mit gefeilten Krallen bewaffnet. In seinem Gesicht blühte Narbengewebe, das an verlorene Schlägereien erinnerte, und in eine Pupille hatte er sich eine billige Magnilinse einschrauben lassen. Seine Stimme klang überraschend sanft und traurig.
»Vielleicht will er sich ein bisschen unters Volk mischen«, sagte die Gestalt rechts von dem Hünen gehässig. Der Typ war jung, schlank und blasshäutig und hatte langes, feines Haar, das ihm ins Gesicht fiel. In seiner Haltung lag eine Nervosität, die auf ein billiges Neurachem hinwies. Er würde der Schnellste sein.
Das dritte Mitglied des Empfangskomitees sagte nichts, sondern zog nur die Lippen der hundeartigen Schnauze auseinander, um die eingesetzten Raubtierzähne und die unangenehm lange Zunge zu zeigen. Unter dem chirurgisch aufgerüsteten Kopf hatte er den Körper eines männlichen Menschen, der in straffe Lederriemen geschnallt war.
Die Zeit wurde knapp. Mein Verfolger hatte bestimmt schon das Taxi bezahlt und sich einen ersten Überblick verschafft. Falls er gewillt war, sich den Risiken zu stellen. Ich räusperte mich.
»Ich wollte nur eine Abkürzung nehmen. Wenn Sie schlau sind, lassen Sie mich durch. Da hinten landet gerade ein Mitbürger, der für Sie leichteres Spiel sein dürfte.«
Es kam zu einer kurzen Pause. Sie sahen mich erstaunt an. Dann griff der Hüne nach mir. Ich wehrte seine Hand ab, sprang einen Schritt zurück und zerschnitt die Luft mit einer Schlagkombination, die potenziell tödlich war. Das Trio erstarrte, die Hundeschnauze knurrte.
»Wie ich bereits sagte, es wäre klüger, wenn Sie mich durchlassen würden.«
Der Hüne war bereit, mich in Ruhe zu lassen. Ich sah es in seinem geschundenen Gesicht. Er hatte genug Erfahrung, um einen ausgebildeten Kämpfer zu erkennen, und seine Instinkte warnten ihn, wenn das Gleichgewicht deutlich zu seinen Ungunsten verschoben war. Seine zwei Begleiter waren jünger und hatten noch nicht so oft verloren. Bevor er etwas sagen konnte, hatte der bleiche Junge mit dem Neurachem mit etwas Scharfem zugestoßen, und das Raubtier attackierte meinen rechten Arm. Mein eigenes Neurachem, zweifellos eine wesentlich kostspieligere Ausführung, hatte sich längst aktiviert und war erheblich schneller. Ich packte den Arm des Jungen und brach ihn am Ellbogen, dann riss ich ihn daran herum und stieß ihn gegen seine beiden Kollegen. Das Raubtier wich ihm aus, worauf ich mit dem Fuß zutrat und ihm einen Schlag gegen Mund und Nase versetzte. Er heulte auf und ging zu Boden. Der Junge fiel auf die Knie und hielt sich den zertrümmerten Ellbogen. Der Hüne ging auf mich los und sah sich plötzlich meinen ausgestreckten Fingern gegenüber, die einen Zentimeter vor seinen Augen verharrten.
»Tun Sie es nicht«, sagte ich leise.
Der Junge wälzte sich ächzend neben uns am Boden. Hinter ihm lag der Kerl mit der Hundeschnauze, wohin mein Tritt ihn befördert hatte, und zuckte schwach. Der Hüne ging zwischen ihnen in die Hocke und und streckte die großen Hände aus, als wollte er sie trösten. Er sah zu mir auf, und in seinem Gesicht stand eine stumme Anklage.
Ich zog mich mehrere Meter durch die Seitenstraße zurück, dann drehte ich mich um und sprintete los. Sollte mein Beschatter versuchen, dieses Hindernis zu überwinden, und mich weiter verfolgen.
Die Straße bog rechtwinklig ab, bevor sie sich auf eine weitere überfüllte Hauptstraße öffnete. Ich lief um die Ecke und reduzierte das Tempo, sodass ich mich mit schnellen, aber normalen Schritten in
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