Das Urgeschmack-Dessertbuch: Natürlich gesund genießen (German Edition)
im Verdauungstrakt jedoch ganz anders aus. Glucose wird sehr gut verwertet und findet über das Blut im gesamten Körper (Gehirn, Muskelgewebe, Fettgewebe) dankbare Abnehmer. Maßgeblich daran beteiligt ist das Insulin, das den Blutzuckerspiegel kontrolliert.
Fructose wird hingegen vom Körper nicht besonders gut absorbiert. Sie gerät direkt in den Blutstrom und kann nach aktuellem Kenntnisstand nur zu 10% verwendet werden. Aber wohin mit dem Rest? Ab in die Leber damit, denn ihre Aufgabe wird im Volksmund nicht zu unrecht Entgiftung genannt. Das ist auch der Grund, warum Dr. Robert Lustig und viele seiner Anhänger Fructose als Gift bezeichnen. Wie wir schon im Kapitel „Was ist so schlimm an Zucker?“ festgestellt haben, ist das eine Frage der Definition. Doch grundsätzlich stimmt es: Wer zu viel Fructose verzehrt, schadet seinem Körper nachhaltig. Dr. Lustig erklärt, dass Fructose im Prinzip genauso funktioniert wie Ethanol, also Alkohol – nur ohne den Rausch.
Die Fructose landet also beinahe vollständig direkt in der Leber und führt dort neben einer erhöhten Harnsäurebildung auf Dauer auch zu einer Fettleber. Richtig gelesen: Wer sich mit Fructose vollpumpt, kann eine Fettleber bekommen, ganz ohne Alkohol zu trinken. Ein Symptom unter dem immer mehr und immer jüngere Menschen leiden.
Ein weiterer kritischer Nebeneffekt ist, dass Fructose das Hormon Leptin hemmt. Leptin ist einer der wichtigsten Stoffe für die Regulierung des Sättigungsgefühls. Leptin teilt dem Gehirn mit, dass genug zu Essen da ist und in der Folge der Appetit gehemmt werden sollte. Fructose verhindert dies jedoch und dies erklärt auch dass Menschen, die viel Fructose konsumieren, insgesamt mehr essen.
Außerdem führt Fructose nicht zu einem Insulinausstoß. Insulin ist jedoch ebenfalls ein wichtiger Stoff zur Regulierung des Sättigungsgefühls.
Fructose belastet die Leber, macht Fett und stillt den Hunger nicht
Aber keine Angst: In diesem Kapitel ging es soweit um reine Fructose und die ist in der Natur kaum zu finden. Wer ganzes, frisches Obst isst, verzehrt dabei viele andere Stoffe, darunter auch Ballaststoffe, welche die Verdauung regulieren und die Problematik entschärfen. Isolierte Fructose ist daher nicht mit einem ganzen Apfel gleichzusetzen. Auf Fruchtsäfte sollte allerdings eher verzichtet werden, denn diese enthalten keine Ballaststoffe mehr und werden oft auch zusätzlich gezuckert.
Fructosequellen
Als Fructose-Glucose-Sirup kennen wir in Deutschland das, was der Amerikaner High-Fructose Corn Syrup (HFCS) nennt. Dieser Stoff wird aus Mais hergestellt und es handelt sich dabei um eine süße Mischung, die 55% Fructose und 42% Glucose enthält. HFCS ist aufgrund der subventionierten Maisproduktion sehr preiswert in der Herstellung und wird zur (vermeintlichen) Geschmacksoptimierung in einer Vielzahl von Produkten eingesetzt, in denen man dies nicht vermuten würde. Darunter Brot, Wurst, Fertiggerichte und ganz besonders Erfrischungsgetränke. Es sind diese Fertigprodukte, die am ehesten gemieden werden sollten.
Panik ist also nicht angebracht, frisches und vollständiges Obst in Maßen ist wirklich gesund. Äpfel gehören zu den zuckerhaltigsten unter den bei uns verbreiteten Obstsorten. Beeren wie Erdbeeren, Heidelbeeren oder Himbeeren enthalten wesentlich weniger Zucker und können in größeren Dosen genossen werden, ohne sich Gedanken um die enthaltene Fructose machen zu müssen.
Fazit
Über die Eigenschaften der Fructose sollten sich jeder Fan süßer Lebensmittel informieren: Dieser Zucker hat das Potential, krank zu machen. Aber: Auch Wasser kann in einer Überdosis giftig sein.
Wer sich hingegen ausgewogen und von natürlichen und unverarbeiteten Lebensmitteln ernährt, bekommt dabei in der Regel genügend Nähr-und Ballaststoffe, um rechtzeitig satt zu werden, bevor die enthaltene Fructose zu große Schäden anrichtet.
Quellen und weiterführende Informationen:
urgck.de/fructose
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