Das Urgeschmack-Dessertbuch: Natürlich gesund genießen (German Edition)
Einfachzuckern, also Monosacchariden, mit Namen Fructose und Glucose – und zwar zu gleichen Teilen.
Aber es gibt noch mehr Zucker. Honig wäre ein naheliegender Kandidat. Auch Honig enthält Fructose und Glucose, allerdings erstere anteilig in größerer Menge als Haushaltszucker.
Vielen Menschen ist allerdings nicht bekannt, dass auch Stärke ein Zucker ist. Stärke kommt beispielsweise in Getreide vor oder auch in Kartoffeln. Stärke ist ein Polysaccharid, ein Vielfachzucker, zusammengesetzt aus einzelnen Glucosemolekülen. In dieser Form schmeckt er nicht immer süß, doch es ist und bleibt ein Zucker. Werschon einmal länger auf einer Kartoffel herumgekaut hat, wird festgestellt haben, dass diese irgendwann anfängt, süß zu schmecken. Das passiert, weil Enzyme im Mund die Vielfachzucker langsam in ihre Einzelteile zerlegen.
Tatsächlich bestehen alle Kohlenhydrate aus Zuckern. Einige wenige davon, wie Zellulose, können vom Menschen nicht verdaut werden.
Was ist denn nun so schlimm am Zucker?
Zucker wird vom menschlichen Verdauungssystem in unterschiedlichen Geschwindigkeiten absorbiert und als Blutzucker in den Körper getragen. Tafelzucker wird sehr schnell verdaut und sorgt für einen entsprechend schnellen und starken Anstieg des Blutzuckerspiegels. Genau dieser Pegel muss jedoch in engen Grenzen gehalten werden, denn ein zu hoher Blutzuckerspiegel wirkt auf den Menschen toxisch. Und auch das Gegenteil, eine Unterzuckerung, ist nicht erstrebenswert. Besonders das Gehirn, das auf Glucose angewiesen ist, würde unter einem frei schwingenden Blutzuckerspiegel leiden.
Und so hat die Evolution dem Menschen das Insulin mit auf den Weg gegeben. Das ist ein Hormon. Und dieses sogenannte Speicherhormon ist maßgeblich an der Regulierung des Blutzuckerspiegels beteiligt. Wenn der Blutzuckerspiegel steigt, wird von der Bauchspeicheldrüse in entsprechendem Maß Insulin ausgestoßen, um diesem Anstieg entgegen zu wirken. Und wie macht Insulin das? Durch Speicherung. Es sorgt für eine Einlagerung der Glucose. Und wo? Die Leber kann einen Teil speichern und auch die Muskeln nehmen diese Energiequelle gerne an. Alles weitere dient dem Aufbau eines Fettspeichers. Mit anderen Worten:
Zucker macht fett
Schuld daran ist das Insulin, das dies allerdings nur tut, um uns das Leben zu retten. Aber es macht noch mehr:
Constantin beschreibt auf paleosophie.de zum Beispiel sehr schön die dreifache Blutdruck-Keule des Insulins: Zucker sorgt also auf dem Weg über das Insulin für einen erhöhten Blutdruck.
Ein dauerhaft überhöhter Insulinspiegel kann zu Hyperinsulinismus und Insulinresistenz führen. Das Resultat ist eine verminderte Wirksamkeit des Insulins, was sich letztlich in Diabetes äußern kann. Und dies ist immer häufiger bei immer jüngeren Menschen der Fall.
Zahlreiche weitere Zivilisationskrankheiten sind über die Wirkung des Insulins ebenfalls auf Zucker zurückzuführen. Darunter viele Entzündungskrankheiten, Rheuma, Herz-Gefäßerkrankungen sowie Fibromyalgie.
Auch Alzheimer und Demenz stehen im Verdacht, mehr oder weniger direkt durch Insulin verursacht zu werden. Alzheimer wird gar derzeit gelegentlich als Diabetes-Typ-3 geführt.
All diese Effekte sind wissenschaftlich seit vielen Jahrzehnten eindeutig belegt: Kaum ein ernstzunehmender Mediziner bestreitet sie. Uneinigkeit herrscht jedoch über die Folgerung. Es mangelt an der Umsetzung der Konsequenz: Der Verzicht auf besonders zucker-und stärkehaltige Lebensmittel ist offensichtlich schwer durchzusetzen. Darüber, ob nun an erster Stelle die Medizin, die Medien oder die Lebensmittelindustrie dafür verantwortlich zu machen ist, darf spekuliert werden. Der Grund dafür kann jedoch auch in der missverständlichen Auswahl der Studien liegen. So gibt es immer wieder Untersuchungen die zeigen, dass isolierte Fructose offenbar eben nicht das gleiche ist, wie süßes Obst. Greift man nun die falschen Studien heraus und vergleicht, kommt es zu Verwirrung.
Ist Zucker giftig?
Dr. Robert Lustig suggeriert dies, ja. Damit, oder besser gesagt mit einem fulminanten Vortrag zu diesem Thema, machte er vor einigen Jahren auf sich und die Thematik aufmerksam. Und nach der rasanten Verbreitung dieses Vortrags im Internet haben zahlreiche Autoren in die gleiche Kerbe geschlagen. Streng genommen handelt es sich bei dieser Behauptung allerdings um eine leere Phrase, denn weder trifft sie Aussage über die Dosierung, noch über die konkrete Wirkung. Entgegnen kann
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