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Das Urteil

Titel: Das Urteil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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sie sollten, und Derrick gewann in fünf Minuten achtzehnhundert Dollar. Er kaufte noch mehr Chips. Die Blondine begann zu flirten. Der Aufseher fragte ihn, ob er ein Gold-Mitglied des Nugget werden wollte.
    Er verlor die Kontrolle über sein Geld. Er zog aus allen vier Taschen Scheine hervor, dann steckte er einen Teil davon wieder ein. Er kaufte weitere Chips. Nach einer Stunde war er auf sechstausend Dollar herunter und hätte nur zu gern aufgehört. Aber seine Pechsträhne mußte aufhören. Die Würfel waren schon einmal richtig gefallen, sie würden es wieder tun. Er beschloß, weiter mit hohen Einsätzen zu spielen und sich alles zurückzuholen, wenn sein Glück wiederkehrte. Ein weiteres Bier, dann ging er zu Scotch über.
    Nach einer neuen Pechsträhne riß er sich von dem Tisch los und verschwand wieder in der Herrentoilette in derselben Kabine. Er schloß ab und zog lose Scheine aus allen vier Taschen. Nur noch siebentausend Dollar; ihm war nach Weinen zumute. Aber er mußte es zurückbekommen. Er beschloß, hinauszugehen und sich sein Geld wiederzuholen. Er würde es an einem anderen Tisch versuchen. Er würde seine Taktik ändern. Und einerlei, was passierte, falls, was Gott verhüten mochte, seine Barschaft auf fünftausend zusammenschmolz, würde er die Hände hochwerfen und rennen, was das Zeug hielt. Keinesfalls würde er auch die letzten fünftausend verlieren.
    Er ging an einem Roulettetisch vorbei, an dem gerade niemand spielte, und setzte aus einer Laune heraus fünf Hundert-Dollar-Chips auf Rot. Das Rad rotierte, es kam Rot, und Derrick gewann fünfhundert Dollar. Er ließ die Chips auf Rot liegen und gewann abermals. Ohne das geringste Zögern ließ er die zwanzig Hundert-Dollar-Chips weiter auf Rot und gewann zum dritten Mal hintereinander. Viertausend Dollar in weniger als fünf Minuten. Er ging in die Sportbar, ließ sich ein Bier geben und sah sich einen Boxkampf an. Lautes Geschrei von den Crap-Tischen sagte ihm, daß er ihnen fernbleiben mußte. Er fühlte sich glücklich, weil er fast elftausend Dollar in der Tasche hatte.
    Die Zeit für einen Besuch bei Angel war vorbei, aber er mußte sie sehen. Er wanderte zielstrebig zwischen den Reihen von Spielautomaten hindurch, soweit wie möglich von den Crap-Tischen entfernt. Er ging rasch, hoffte, den Ausgang zu erreichen, bevor er es sich wieder anders überlegt hatte und zu den Würfeln rannte. Er schaffte es.
    Ihm war, als wäre er nur eine Minute gefahren, als er das Blaulicht hinter sich sah. Es war ein Streifenwagen der Stadtpolizei von Biloxi, der rasch dicht an seiner Stoßstange hing. Derrick hatte keine Pfefferminzbonbons und auch kein Kaugummi bei sich. Er hielt an, stieg aus und wartete auf Anweisungen von dem Polizisten, der vor ihn hintrat und sofort den Alkohol roch.
    »Haben Sie getrunken?« fragte er.
    »Nur ein paar Bier im Kasino.«
    Der Polizist untersuchte Derricks Augen mit einer grellen Taschenlampe, dann forderte er ihn auf, auf einer geraden Linie entlangzulaufen und mit den Fingern die Nase zu berühren. Derrick war offensichtlich betrunken. Er bekam Handschellen angelegt und wurde ins Gefängnis gebracht. Er erklärte sich zu einem Atemtest bereit, der 1,8 Promille ergab.
    Es gab einen Haufen Fragen über das Geld in seinen Taschen.
    Die Erklärung klang vernünftig - er hatte im Kasino einen guten Abend gehabt. Aber er war arbeitslos. Er lebte bei einem Bruder. Keine Vorstrafen. Der Gefängniswärter machte eine Liste von dem Geld und seinem übrigen Tascheninhalt und verstaute alles in einem Schließfach.
    Derrick setzte sich auf das obere Bett in der Ausnüchterungszelle, die er mit zwei auf dem Fußboden stöhnenden Säufern teilen mußte. Ein Telefon war sinnlos, weil er Angel nicht direkt erreichen konnte. Betrunkene Fahrer mußten fünf Stunden in der Ausnüchterungszelle bleiben. Er mußte Angel erreichen, bevor sie zum Gericht fuhr.
    Das Telefon weckte Swanson um halb vier am Montag morgen. Die Stimme am anderen Ende war schwer und benommen, die Worte verschliffen, aber es war eindeutig Beverly Monks Stimme. »Willkommen im Big Apple«, sagte sie laut, dann lachte sie irre, bis an die Kiemen voll Rauschgift.
    »Wo sind Sie?« fragte Swanson. »Ich habe das Geld.« »Später«, sagte sie, dann hörte er im Hintergrund zwei zornige Männerstimmen. »Das machen wir später.« Jemand stellte die Musik lauter.
    »Ich brauche die Information schnell.«
    »Und ich brauche das Geld.«
    »Prima. Sagen Sie mir, wann

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