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Das Urteil

Titel: Das Urteil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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Blödeste, das er je getan hatte, und jetzt, im Alter von einundfünfzig Jahren, mußte er deshalb sterben. Bitte, flehte er zwischen Hustenanfallen, wenn Sie rauchen, dann hören Sie damit auf. Jerry Fernandez und der Pudel sahen sich an. Jacob wurde melancholisch, als er über die Dinge redete, die er vermissen würde. Frau, Kinder, Enkelkinder, Freunde, Angeln vor Ship Island und so weiter. Celeste begann neben Rohr leise zu weinen, und nur wenig später trocknete sich Millie Dupree, Nummer drei, neben Nicholas Easter, mit einem Papiertaschentuch die Tränen ab.
    Endlich sprach der erste Zeuge seine letzten Worte, und die Bildschirme wurden leer. Seine Ehren dankte den Geschworenen für einen guten ersten Tag und versprach ihnen für morgen mehr dergleichen. Dann wurde er ernst und ermahnte sie eindringlich, mit niemandem über den Fall zu sprechen, nicht einmal mit ihren Ehegatten. Außerdem, was noch wichtiger war - falls jemand versuchen sollte, mit einem Geschworenen auf irgendeine Weise Kontakt aufzunehmen, sollte dieser ihn sofort informieren. Er ritt gute zehn Minuten auf diesem Thema herum, dann entließ er sie bis neun Uhr am folgenden Morgen.
    Fitch hatte schon zuvor mit dem Gedanken gespielt, Easters Wohnung zu filzen, aber jetzt war es erforderlich. Und es war einfach. Er schickte José und einen Gehilfen namens Doyle zu dem Mietshaus, in dem Easter wohnte. Zu dieser Zeit saß Easter natürlich auf der Geschworenenbank und litt mit Jacob Wood. Zwei von Fitchs Leuten beobachteten ihn, nur für den Fall, daß die Sitzung plötzlich unterbrochen wurde.
    José blieb im Wagen, in der Nähe des Telefons, und behielt die Haustür im Auge, während Doyle im Gebäude verschwand. Doyle stieg eine Treppe hinauf und fand Apartment 312 am Ende eines nur schwach beleuchteten Flurs. Aus den Nachbarwohnungen war nichts zu hören. Alle waren bei der Arbeit.
    Er rüttelte an dem locker sitzenden Türknauf, dann hielt er ihn fest und schob einen fünfzehn Zentimeter langen Plastikstreifen in den Spalt. Das Schloß klickte, der Knauf ließ sich drehen. Er stieß die Tür vorsichtig fünf Zentimeter weit auf und wartete darauf, daß eine Alarmanlage piepte oder schrillte. Nichts. Das Mietshaus war alt und die Wohnungen billig, und die Tatsache, daß Easter keine Alarmanlage hatte, überraschte Doyle nicht.
    Er war in Sekundenschnelle drinnen. Mit Hilfe einer kleinen Kamera mit aufgesetztem Blitzlicht fotografierte er rasch Küche, Wohnzimmer, Bad und Schlafzimmer. Er machte Nahaufnahmen von den Zeitschriften auf dem billigen Tisch, von den auf dem Boden gestapelten Büchern, den CDs auf der Stereoanlage und der Software neben dem ziemlich teuren PC. Sorgfaltig darauf achtend, was er berührte, fand er im Schrank einen grauen, mit Rot abgesetzten Golfpullover und machte ein Foto davon. Er öffnete den Kühlschrank und fotografierte seinen Inhalt, dann schaute er in die Küchenschränke und unter den Ausguß.
    Die Wohnung war klein und billig möbliert, aber sie wurde offenbar saubergehalten. Die Klimaanlage war entweder abgestellt oder funktionierte nicht. Doyle fotografierte den Thermostaten. Er hielt sich keine zehn Minuten in der Wohnung auf, gerade lange genug, um zwei Filme zu verknipsen und sich zu überzeugen, daß Easter in der Tat allein hier wohnte. Es gab keinerlei Hinweise auf eine zweite Person, und schon gar nicht auf eine Frau.
    Er schloß die Tür sorgfältig wieder ab und verließ lautlos das Haus. Zehn Minuten später war er in Fitchs Büro.
    Nicholas verließ das Gerichtsgebäude zu Fuß und ging wie zufällig in O'Reilly's Imbiß auf dem Vieux Marché, wo er ein halbes Pfund geräucherten Truthahn und eine Portion Nudelsalat kaufte. Er ließ sich Zeit für den Heimweg; offenbar genoß er die Sonne nach einem Tag drinnen. In einem Eckladen kaufte er eine Flasche kaltes Mineralwasser und trank es beim Gehen. Er schaute ein paar schwarzen Jungen zu, die auf einem Kirchparkplatz Basketball spielten. Er tauchte in einen kleinen Park ein und hätte beinahe seinen Beschatter verloren. Doch als er, immer noch sein Mineralwasser trinkend, an der anderen Seite wieder herauskam, war er sicher, daß ihm jemand folgte. Einer von Fitchs Gangstern, Pang, ein kleiner Asiate mit Baseballmütze, war in dem Park beinahe in Panik geraten. Nicholas hatte ihn durch eine Buchsbaumhecke hindurch gesehen.
    An der Tür zu seiner Wohnung holte er eine kleine Tastatur hervor und gab den vierstelligen Zahlencode ein. Das winzige

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