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Das Urzeit-Monstrum

Das Urzeit-Monstrum

Titel: Das Urzeit-Monstrum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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der schlechten Lichtverhältnisse konnte Harry nicht genau abschätzen, wo es sich öffnete, aber daß etwas passierte, war ihm schon klar.
    Ein Trichter war entstanden, ein großes Loch, aus dem plötzlich etwas hervorspritzte wie aus einer Vulkanöffnung.
    Es war keine Lava, es war in diesem Fall Schlick, vermischt mit Sand und Wasser. Einer Fontäne gleich brandete es in die Höhe, und Harry konnte erkennen, daß dieses Gemisch irgend etwas umschloß. Um es genau sehen zu können, mußte dieser Umhang erst wieder zurücksinken, was auch geschah.
    Stahl bekam große Augen.
    Er wollte nicht glauben, was er dort sah, er konnte es auch nicht genau erkennen, denn es war ein monströses Etwas, das sich aus der Tiefe in die Höhe gedrückt hatte. Das Monster? Harry wartete auf den Arm, der sich noch nicht an Land schob, aber er sah, daß sich dieses dicke Etwas in Bewegung setzte und anfing, sich zu drehen.
    Dabei wühlte es noch mehr Schlamm auf, und Harry schaute zu, wie sich der Körper ausbreitete und wie von ihm etwas abstach und sich fahnengleich in die Luft stemmte.
    Waren es diese Schläuche, Arme oder Tentakel? Harry duckte sich unwirklich, dann sanken die Arme wieder zusammen, er hörte das Klatschen, und einen Augenblick später schoß etwas vom Watt her dem Ufer entgegen.
    Es ging sehr schnell, trotzdem konnte Stahl den Weg gut verfolgen, denn es hinterließ eine schlangenförmige Spur in dem flachen Wasser und wühlte dabei noch den Grund auf. Sehr schnell hatte es das Ufer erreicht, wo es aussah, als würde er noch einmal einen Schub bekommen, um auch das letzte Hindernis zu nehmen.
    Harry Stahl konnte es kaum fassen. Zwei dieser langen Tentakelarme hatte er zumindest gesehen.
    Wie gewaltige Schnüre spannten sie sich über das flache Ufer hinweg und waren auch durch die schräge Deichseite nicht zu stoppen gewesen.
    Wie Pipelines waren sie an ihr hoch- und darüber hinweggeglitten, einem neuen unbekannten Ziel entgegen, und Harry konnte sich bei seinem Schutzengel bedanken, daß er sich genau zwischen den beiden Tentakeln aufgehalten hatte und nicht von ihnen erwischt worden war.
    Es dauerte eine Weile, bis er sich näher an einen dieser Schläuche herantraute. Die kleine Taschenlampe steckte in der Jackentasche. Er holte sie hervor und schaltete sie ein.
    Der helle Lichtarm traf das Ziel.
    Er glitt über die Masse hinweg. Dieser Arm war nicht trocken. An ihm klebte noch der Schmutz. Wassertropfen lagen auf der Haut. Dieser Arm war glatt und glitschig, als bestünde er aus dickem Gelee oder Schleim.
    Harry kam mit dieser Entdeckung nicht zurecht. Er schaute wieder zurück auf das Watt und ärgerte sich zugleich, daß es so dunkel geworden war. Die Quelle des Entstehens war kaum mehr zu erkennen.
    Dafür entdeckte er etwas anderes. Der Lampenstrahl war ebenfalls über den Boden gewandert und hatte auch eine kleine Erhebung erfaßt, die nicht so recht in die Umgebung passen wollte, weil sie von der Form her einfach anders aussah.
    Harry war neugierig geworden. Er mußte nur ein paar Schritte laufen, um das Ziel zu erreichen.
    Der Lampenstrahl erwischte den Gegenstand.
    Nein, es war kein Gegenstand.
    Es war ein Mensch, ein toter Mann.
    Und Harry Stahl war davon überzeugt, eine der vermißten Personen vor sich zu sehen. Das Monster hatte den Toten nicht mehr gewollt und ihn kurzerhand wieder ausgespuckt…
    ***
    Boris Beckmann hatte nicht geschrieen, er hatte nicht durchgedreht, er hatte nicht mal geatmet. So zumindest schätzte er selbst sein Verhalten ein. Er hatte sich nach einer Weile nur gedreht und war in das Bad gelaufen, um den Schleim von seiner Handfläche zu wischen. Zuerst hatte er es mit warmem Wasser versucht, und als das nicht richtig klappte, hatte er ein Handtuch genommen und seine Handfläche so gut wie möglich gereinigt.
    Etwas von dem klebrigen Zeug blieb trotzdem noch zurück, aber daran würde er sich gewöhnen müssen.
    Wie ein Betrunkener war er wieder zurück in seinen Wohnraum gegangen. Sein Gesicht lebte nicht mehr. Es war starr geworden. Die straffe Haut, die starren Augen, der offene Mund – und Gedanken, die in seinem Hirn eingefroren waren.
    Der Maler konnte sich nicht vorstellen, warum er diesen Schleim produziert hatte. Es gab für ihn keinen vernünftigen Grund, denn er war ein Mensch und keine dieser Kreaturen, die er auf die Leinwand malte.
    Denn das waren oft schleimige Monstren und widerliche Kreaturen, eben Schöpfungen seiner Phantasie.
    Wirklich nur der

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