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Das Urzeit-Monstrum

Das Urzeit-Monstrum

Titel: Das Urzeit-Monstrum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Nacht gesehen habe, wie er auf dem Boden lag, wie die beiden Tentakel ihn festhielten, dann kann ich mir gut vorstellen, aß wir dem Kommissar bald die nächste Leiche melden können.«
    »Noch ist nichts sicher«, sagte ich und stieß ihn an. »Wir werden schon erleben, wie er auf uns reagiert. Entdeckt hat er dich in der vergangenen Nacht nicht – oder?«
    Harry zog die Lippen schief. »Das will ich doch hoffen.«
    Wir sprachen noch ab, auf dem normalen Weg zum Haus zu gehen.
    Deshalb schlugen wir einen Bogen, um die schmale Straße zu erreichen, an der auch die Vorderseite des Hauses lag.
    Wir waren nicht allein unterwegs. Zahlreiche Feriengäste nutzten das Wetter für einen Spaziergang oder für eine längere Wanderung. In dicker Winterkleidung ließ es sich auch draußen aushalten, obwohl der Wind etwas aufgefrischt war.
    Die Straße war eng, die Gehsteige schmal.
    So konnten wir an einigen Stellen nur hintereinander und nicht nebeneinander gehen. Mächtige Platanen überragten Gehsteige und Straße. Wenn uns Autos überholten, fuhren sie nur im Schrittempo, ansonsten waren die Spaziergänger in der Überzahl.
    Die Keitumer Kirche sah ich aus der Nähe. Ihr Anblick erinnerte mich wieder an das Vibrieren, von dem mir Harry Stahl berichtet hatte, als er auf dem Friedhof nahe der Kirche gewartet hatte.
    Gespürt hatte ich davon nichts, und ich wollte Harry auch nicht darauf ansprechen. Er war mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt, und die schienen trübe zu sein, wie ich am Ausdruck seines Gesichts erkennen konnte.
    Hier standen die Häuser nicht dicht an dicht; sie waren von Gärten umgeben. Zu den letzteren gehörte das Grundstück des Malers. Wir betraten den Vorgarten, ohne erst noch ein Tor öffnen zu müssen. Nur zwei hohe Steine deuteten so etwas wie Türpfosten an, und der Weg bis zur dunkelblau gestrichenen Haustür betrug nur einige Schritte.
    Die dunkelblaue Farbe paßte zum rötlichbraunen Klinker des Hauses, und auch die Fensterkreuze waren blau gestrichen worden, allerdings heller als die Tür.
    Ich hatte die Scheiben im Auge behalten, doch hinter ihnen war keine Bewegung zu erkennen gewesen. Harry erklärte mir noch, wo sich das Wohnzimmer befand und wo er einen Blick in das Haus geworfen hatte.
    »Hier links neben der Tür.«
    »Da ist aber nichts zu sehen.«
    Stahl lachte und nickte zugleich. »Das will ich wohl glauben. Entweder macht dieser Beckmann mit dem Monstrum gemeinsame Sache, oder er ist tot. Es gibt ihn nicht mehr, er ist…«
    »Was ist denn, Harry, wenn er mit ihm gemeinsame Sache macht? Wie würde dies deiner Ansicht nach aussehen?«
    »Darüber habe ich noch nicht nachgedacht«, gab er zu und schaute mich dabei verblüfft an. Er wirkte etwas unsicher bei seiner nächsten Frage. »Wie könnten beide so unterschiedlichen Kreaturen denn miteinander arbeiten?«
    »Das weiß ich auch nicht. Ich muß nur immer wieder an die Szene denken, die du mir berichtet hast. Er lag auf dem Boden, und zwar von zwei Tentakeln umklammert.«
    »Wir werden sehen, John.« Er senkte seine Stimme. »Ich suche nur die verdammte Klingel.«
    »Es gibt wohl keine.«
    »Mist!«
    Ich deutete auf einen altmodischen Klopfer an der Türmitte. »Nimm ihn. Das wird er schon hören.«
    »Hoffentlich.«
    Die Schläge hallten durch das Haus, aber wir warteten zunächst vergeblich auf eine Reaktion. Die Tür wurde uns nicht geöffnet.
    »Er ist da!« raunte Harry mir zu. »Ich spüre das. Er will nur mit niemandem reden.«
    »Das ist sein gutes Recht.«
    Harry bedachte mich mit einem langen Blick. »Du hast gut reden, John.«
    Dann klopfte er weiter gegen die Tür. Diesmal härter. Diese Geräusche hätten Menschen sogar aus ihrem Tiefschlaf geweckt.
    Und diesmal hatten wir Erfolg. Der Hausbesitzer hatte sicherlich nahe der Tür gelauert. Er zog sie auf, aber nur spaltbreit.
    Viel sahen wir nicht. Ein Gesichtsausschnitt erschien im Spalt. Uns beiden war der Mann unbekannt, der ziemlich heftig atmete, als wäre er über eine längere Strecke gerannt.
    »Was wollen Sie?«
    »Herr Beckmann?« fragte Harry.
    »Was wollen Sie?«
    »Mit Ihnen reden.«
    »Nein!«
    »Bitte, wir sind…«
    »Wer immer Sie auch sein mögen. Hauen Sie ab, verdammt noch mal! Ich will mit niemandem sprechen. Verschwinden Sie von meinem Grundstück. – Ich habe keine Lust, mich mit Ihnen zu unterhalten. Und jetzt machen Sie kehrt.« Er war nicht zu belehren und hämmerte die Tür so wuchtig zu, daß es einen lauten Knall gab.
    Wir standen wie zwei

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