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Das Vampir-Pendel

Das Vampir-Pendel

Titel: Das Vampir-Pendel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Es war besser, wenn er es verschwinden ließ.
    »Kann ich auch einen Schluck haben?«
    »Meinst du von meinem Selbstgebrannten?«
    »Ja.«
    »Wenn du ihn vertragen kannst.«
    »Danke.« Milena griff nach der Flasche, und Mareks Hand schwebte noch immer über dem Pendel.
    Er schaute zu, wie die junge Frau die Flasche zu sich heranzog. »Gläser sind…«
    »Die brauche ich nicht.« Milena lächelte ihn strahlend an, dabei hob sie die Flasche und schwang sie blitzschnell herum.
    Marek sah die Bewegung. Er wollte sich ducken, aber er reagierte nicht schnell genug. Die Flasche erwischte ihn am Kopf. Der Pfähler kippte nach links weg, rutschte aber nicht vom Stuhl, sondern landete mit dem Kopf und seiner Schulter auf der Tischplatte, wo er auch liegenblieb.
    In Milenas Augen leuchtete es auf. Sie stellte die Flasche zur Seite und griff nach dem Pendel. Noch nie hatte sie einen Menschen niedergeschlagen, aber sie machte sich darüber keine Sorgen. Hier ging es nur um die Sache, und in gewisser Hinsicht war Marek auch ein Dieb, denn das Pendel gehörte ihr.
    Sie schaute gar nicht mehr hin und ließ es in ihrer rechten Hosentasche verschwinden.
    Danach hatte sie es mehr als eilig, denn ein fremdes Geräusch aus dem Hintergrund des Hauses war an ihre Ohren gedrungen.
    Also befand sich Marek nicht allein in seinen vier Wänden. Milena huschte auf die Tür zu, zog sie auf und war wenig später verschwunden…
    ***
    Der Schreck jagte wie eine Feuerlohe durch meine Glieder, als ich den guten Marek in dieser ungewöhnlichen Haltung mehr am Tisch liegen als sitzen sah.
    Er war nach rechts weggesackt, so konnte ich seine linke Kopfseite sehen und entdeckte dort die Platzwunde, wo ihn ein harter Gegenstand getroffen haben mußte.
    Er war nicht tot, man hatte ihn nur niedergeschlagen, ausgerechnet ihn, der allen gegenüber so mißtrauisch war. Da mußte schon etwas Besonderes passiert sein.
    Ich hörte sein Stöhnen, als ich am Waschbecken stand und Wasser über einen Lappen laufen ließ. Mit dem feuchten Tuch ging ich zu meinem alten Kumpel Marek und preßte es gegen seinen Kopf, wo sich auch die Wunde befand. Um sie herum bildete sich allmählich eine Beule.
    Kopfschmerzen würde er sicherlich bekommen, nur hoffentlich keine Gehirnerschütterung. Sein Stöhnen nahm an Lautstärke zu. Er wollte reden, das bekam ich mit und sagte: »Ja, ja, schon gut, mein Freund. Das kann jedem passieren.« Ich kühlte weiter, was Marek auch zuließ.
    Doch als ich ihn auf sein Liegefell tragen wollte, da protestierte er heftig.
    »Nein, John, bist du verrückt? Ich bin kein kleines Kind!«
    »Okay, akzeptiert. Was ist los?«
    »Setz dich und gib mir den Lappen.«
    Er bekam ihn und hielt ihn nach wie vor gegen seinen Kopf gepreßt. Von der Seite her schielte er mich an. Er atmete durch den offenen Mund.
    Dabei grinste er verzerrt. »Man hat mich reingelegt, John.«
    »Das habe ich mir gedacht. Wer ist es gewesen?«
    Sein Mund zeigte ein Grinsen. »Du kannst und wirst mich sicherlich auslachen, daß dies einem alten Esel wie mir passiert ist. Aber es war eine Frau, ein verdammt hübsches Weib, das hier in mein Haus spazierte und mich ablenkte.«
    Auch ich grinste, aber dünner. »Das kann jedem passieren, denke ich mir. Auch ich spreche mich davon nicht frei.«
    »Klar, nur bist du jünger. Ich habe mich überrumpeln lassen, und sie hat ihr Ziel erreicht.«
    »Welches Ziel?« Ich ahnte die Antwort schon, wollte sie aber von Marek selbst hören.
    »Sie hat das Pendel gestohlen!«
    »Bitte?«
    »Ja, das Pendel!«
    »Aber wieso…?«
    »Es lag auf dem Tisch. Ich hatte es dort hingelegt, weil ich einfach den Wunsch hatte, es sehen zu müssen. Nun ja, dann ist sie gekommen, hat sich zu mir gesetzt, die Flasche genommen, mich niedergeschlagen und ist verschwunden. Natürlich mit dem Pendel.«
    »Scheiße«, sagte ich.
    »Sogar doppelt und dreifach. Ich habe versagt, John. Man hat mich reingelegt.«
    Ich legte eine Hand auf seinen Unterarm. »Tu mir einen Gefallen, Frantisek. Kein Selbstmitleid, bitte. Was passiert ist, ist passiert, wir können es nicht ändern. Das Pendel aber holen wir uns zurück.«
    »Klar.«
    »Wer war die Frau? Kennst du sie?«
    »Zuerst nicht. Sie hat sich mir als Milena vorgestellt. Sie lebt bei den Zigeunern, die nahe Petrila ihr Lager aufgeschlagen haben.«
    »Das ist doch was.«
    Marek grinste brüchig. »Ja, das ist was. Aber du kennst die Sippen nicht. Die halten zusammen. Da schützt jeder den anderen. Wenn du in das Lager

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