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Das Vampir-Pendel

Das Vampir-Pendel

Titel: Das Vampir-Pendel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dachte, daß sie den alten Mann niedergeschlagen hatte.
    Er mußte der Pfähler gewesen sein, von dem auch Zunita, die Schattenfrau gesprochen hatte. Sie stand ihm überhaupt nicht negativ gegenüber, obwohl der Begriff Pfähler ja auf einen Vampirjäger hinwies.
    Zwar brach für die Zigeunerin keine Welt zusammen, aber ihr ursprüngliches Denken war schon gestört. Durch die letzte Botschaft waren gewisse Regeln außer Kraft gesetzt worden, und damit mußte sie zunächst einmal zurechtkommen.
    Sie war jetzt die Besitzerin des Pendels. Und sie hatte genau getan, was ihr von der unbekannten Frau aufgetragen worden war. Alles lief in die richtigen Bahnen hinein.
    Nein, nicht mehr.
    Das konnte sie einfach vergessen.
    Es gab diese Bahnen nicht mehr. Ihre Welt und ihr Wissen waren auf den Kopf gestellt worden, und sie fürchtete sich plötzlich davor, der Frau noch einmal zu begegnen. Milena war jetzt soweit, daß sie mit den neuen Problemen allein nicht fertig wurde und sie sich nach einer Hilfe umschauen mußte.
    Wer stand ihr bei?
    Der alte Marek. Er würde sie verstehen, wenn sie ihm alles erklärte und ihn um Verzeihung bat.
    Das war die eine Seite, die andere allerdings sah schon ungewöhnlicher aus. Welchen Grund sollte Marek denn haben, um ihr verzeihen zu können? Keinen, gar keinen, denn er mußte sie einfach als seine Feindin betrachten.
    Also stand sie allein.
    Das stimmte wiederum auch nicht. Es gab noch die Sippe, es gab ihre Eltern. Wenn ihr überhaupt jemand einen Schutz geben konnte, dann waren es die Menschen, bei denen sie aufgewachsen war. Dorthin mußte sie. Gemeinsam würden sie nach einer Lösung suchen.
    Milena steckte das Pendel wieder ein, umfaßte den Lenker ihres Rads und schob das Gefährt aus dem Wald.
    Jetzt war das Lager ihr Ziel. Aber sie würde nicht auf dem direkten Weg zu ihm fahren, sondern einen Umweg machen. Ihre Idee konnten auch Marek und sein Besucher gehabt haben, von dem sie bisher noch nichts wußte.
    Bevor sie mit den beiden in Kontakt trat, wollte sie zunächst einmal mit sich selbst zurechtkommen…
    ***
    Marek wollte es nicht zugeben, aber es ging ihm nicht eben gut, wie ich auf der Fahrt feststellte. Zusammengesunken in seinem Sitz hockte er neben mir, angeschnallt, den Kopf zur Seite gedrückt, manchmal stöhnend und irgend etwas flüsternd.
    »Du hättest zu Hause bleiben sollen.«
    »Gib dir keine Mühe, John. Auch wenn du es immer und immer wiederholst, ich weiß, was ich tue.«
    »Dann ist es ja gut.«
    »Außerdem werden die Tabletten gleich wirken.«
    »Ich hoffe es für dich.«
    »Das kannst du auch.«
    Natürlich machte sich jeder von uns seine Gedanken, und es ging mir einfach quer, daß wir das so wichtige Pendel wieder verloren hatten.
    Mallmann und Assunga griffen nicht selbst ein, sie ließen in diesem Fall immer andere für sich arbeiten, und das mußte seinen Grund haben.
    Trauten sie sich nicht?
    Ja, so mußte es sein. Wenn man bei Geschöpfen wie ihnen von einem schlechten Gewissen sprechen konnte, so mußte das ausnahmsweise mal auf die beiden zutreffen. Irgend etwas mußte passiert sein, daß sie nicht selbst hingingen und das Pendel an sich nahmen, was im Prinzip ganz einfach gewesen wäre.
    Sie hatten es Marek finden lassen. Gleichzeitig hatten sie mich hergelockt, damit ich es zerstörte, denn mein Kreuz und das Pendel hätten sich nicht vertragen. Die in Stein gravierte Fratze der Frau war böse. Sie gehörte nun mal zu einer Blutsaugerin, die auch nach ihrem Ableben nichts von ihrer Gefährlichkeit eingebüßt hatte. Sie war nur einen anderen Weg gegangen, und sie war damals am Hofe des Blutfürsten Dracula wohl eine sehr mächtige und einflußreiche Person gewesen.
    Warum war diese Milena ausgesucht worden – um das Pendel zu stehlen? Den Grund kannte ich nicht, aber ich wollte auch nicht daran glauben, daß sich Mallmann und Assunga eine x-beliebige Person ausgesucht hatten. Da mußte schon ein Motiv vorhanden gewesen sein.
    Hoffentlich schafften wir es noch, dies herauszufinden, denn die Zeit wurde knapp.
    Frantisek Marek hatte mir den ungefähren Weg beschrieben, und an diese Beschreibung hatte ich mich auch gehalten. Wir mußten nicht hinein in die Berge, sondern blieben in diesem breiten Talstreifen, in dem auch Petrila lag.
    Das warme und trockene Wetter hatte die Wege staubig werden lassen.
    Das Zeug drang auch in den Wagen, weil wir zwei Scheiben nach unten gekurbelt hatten.
    Marek bewegte sich neben mir. Er drehte den Kopf nach links und

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