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Das verborgene Feuer

Das verborgene Feuer

Titel: Das verborgene Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Hunter
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Angst bereitete, dich aber begeisterte. Wie du das erste Mal von zu Hause weggerannt bist und wie leid es dir tat, als du vier Stunden später zurückkamst. Wie du das erste Mal betrunken warst und wie verdammt überheblich mit achtzehn Jahren.«
    Caspar runzelte nur kopfschüttelnd die Stirn. »Was –«
    »Ich weiß, wie du mit zweiundzwanzig warst, Caspar. Wie verwegen. Du warst furchtlos damals, erinnerst du dich? Und das erste Mal verliebt.«
    Caspar lächelte wehmütig. »In Claire.«
    »In die wunderschöne Claire Lipton! Den Schatz deines jungen Herzens. Erinnerst du dich? Die einzige Frau, die du je lieben würdest – sagtest du das nicht? Sie war strahlend schön in deinen Augen.«
    »Gio –«
    »Wo ist sie jetzt? Wo ist die schöne Claire? Wann hast du aufgehört, sie zu lieben? Wann hast du das letzte Mal auch nur an sie gedacht?«
    Caspar hielt inne, zeigte schließlich mit einem Nicken, dass er verstanden hatte, und ging zur Anrichte, um sich auch einen Drink einzuschenken; dann setzte er sich auf das Sofa und starrte in den kalten Kamin. Giovanni nahm seinen Scotch und setzte sich in seinen Sessel, der nach Beatrice roch. Ob sie am Vorabend darin gesessen hatte?
    Sein Blick wurde weicher, als er den Mann anschaute, den er hatte aufwachsen, reifer und schließlich alt werden sehen. Ihm war klar, dass er eines Tages an seinem Grabe stehen würde und dieser Tag mit jedem Sonnenuntergang näher rückte.
    »Caspar«, sagte er nun. »Geliebter Sohn meines Freundes David. Du warst mein Kind, mein Freund, mein Vertrauter, mein Verbündeter in dieser Welt. Und ich werde noch hier sein, wenn du mich längst verlassen hast. Was verlangst du da von mir? Ist dir das eigentlich klar?«
    Caspar funkelte ihn zornig an. »Denkst du, ich möchte, dass du einsam bist, wenn ich nicht mehr bin? Meinst du, ich weiß es nicht? Tu nicht so, als wäre sie nur ein Teil deiner Suche. Ich sehe doch, dass du Gefühle für sie hast. Ich weiß, dass du sie begehrst.«
    Giovanni stellte seinen Drink ab, umklammerte die Lehnen seines Sessels mit beiden Händen und folgte Caspars Blick zu dem kalten Kamin.
    »Falls ich Gefühle für sie hatte … sind sie unangebracht. Ich brauche ihr –«
    »Du brauchst –«
    »Ich brauche« – er funkelte Caspar an – »ihr Vertrauen. Ich muss sie vor meinem Fehler schützen und ihren Vater finden.«
    »Um herauszufinden, was er weiß.«
    »Und warum Lorenzo ihn so dringend sucht.«
    »Du sorgst also nur für ihre Sicherheit, um sie dazu zu benutzen, ihren Vater zu finden?«
    »Ja«, erwiderte Giovanni und achtete darauf, dass seine Miene ausdruckslos blieb.
    »Nur deshalb hast du sie eingestellt?«
    Giovanni saß steif im Sessel. »Das ist der Hauptgrund, ja.«
    Caspars Augen wurden schmal. »Du bist manchmal so ein Lügner.«
    »Und du bist pathetisch.«
    Er stand auf und ging zum Kamin, um ihn anzuzünden. In diesen Nächten war manchmal die erste Wärme des Frühjahrs zu spüren, doch sie waren noch kalt genug, dass ein Feuer dem Mann auf dem Sofa sicher willkommen war. Er schnippte mit den Fingern, um das Anzündholz aufflackern zu lassen, und legte vorsichtig ein paar Scheite auf die Flammen.
    »Du tust eiskalt«, sagte Caspar, »aber das bist du nicht. Und erzähl mir doch nicht, ihr Vater sei der einzige Grund, warum du dich für sie interessierst.«
    »Ich werde ihren Vater finden. Und meine Bücher. Ich werde mich um Lorenzo kümmern, und dann kann Beatrice wieder ein normales Leben führen.«
    »Ach ja? Willst du auch ihre Erinnerungen an dich löschen?«
    Er zögerte, denn der Gedanke, sich aus dem Gedächtnis des Mädchens zu tilgen, war quälender, als er zugeben wollte, doch er kam zu dem Schluss, es würde gar nicht nötig sein.
    »Natürlich nicht. Sie ist offenkundig vertrauenswürdig, und wenn das Problem mit Lorenzo gelöst ist, gibt es keinen Grund mehr, warum sie keine Beziehung zu ihrem Vater haben sollte. Das hat sie verdient.«
    »Sie verdient eine Beziehung zu ihrem Vater?«
    Giovanni starrte in die wachsenden Flammen. »Natürlich. Die würde ich ihr nicht versagen. Nicht, wenn es nach mir geht.«
    »Aber dir würdest du sie versagen.«
    Er spürte Zorn in sich aufsteigen, dämmte ihn ein, erhob sich und wandte sich Caspar betont lässig zu. »Das werde ich mit dir nicht erörtern.«
    »Warum nicht?«, fragte Caspar. »Meinst du nicht, dass sie etwas für dich empfindet? Ist dir aufgefallen, wie sie dich ansieht? Carwyn und ich beobachten euch. Auch wenn es dich

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