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Das verborgene Kind

Das verborgene Kind

Titel: Das verborgene Kind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcia Willett
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bis jetzt zusammengereimt hatte, standen Matt und Imogen einander ziemlich nahe. Jemand hatte gemeint, es sei möglich, dass sie und ihr Mann später noch vorbeikämen. Und sie hatten ein kleines Kind: Ruby, Rosie? Egal. Jedenfalls würde das Kind ihr vielleicht eine Gelegenheit geben, Eindruck zu schinden, indem sie die mütterliche Nummer abzog, obwohl sie nicht besonders scharf auf schreiende Bälger war. Dennoch musste sie einen Schlüssel finden, irgendwie dafür sorgen, dass Matt sie wirklich wahrnahm.
    Vielleicht wäre eine Möglichkeit ein sehr diskreter Flirt mit Nick oder sogar mit Milo. Der alte Herr sah immer noch gut aus und hatte so ein Funkeln in den Augen – aber außer dem Funkeln stand noch etwas anderes darin: eine Andeutung von stählerner Härte, die darauf schließen ließ, dass er nicht so leicht zu beeindrucken war. Bei Lottie hatte sie es Gott sei Dank leicht; mit ihr konnte sie über das Verlagswesen reden. Aber sogar bei Lottie nahm sie eine gewisse Distanz wahr, die darauf hindeutete, dass man sie nicht leicht um den Finger wickeln konnte.
    Frustriert wandte Annabel sich vom Fenster ab, um ihr Köfferchen auszupacken. In ihrem Kopf überschlugen sich Pläne und Komplotte.

22. Kapitel
    A ls Annabel wieder nach unten kam, war Nick bereits nach London aufgebrochen. Matt schlug einen Spaziergang mit dem Hund vor. Lottie holte Annabel den Mantel, und sie, Matt und Pud machten sich ausgehfertig. Venetia sah mit sardonischem Lächeln zu.
    »Viel Spaß!«, rief sie ihnen nach.
    »Das war aber nicht sehr nett von dir, Liebling«, meinte Milo, als die Tür sich hinter ihnen schloss. Er setzte sich ans Feuer und griff nach der Zeitung, erfreut darüber, dass sein Mittagessen ein Erfolg gewesen war. Annabel hatte ihm große Anerkennung gezollt. »Es war doch offensichtlich, dass ein Spaziergang das Letzte war, worauf sie Lust hatte.«
    »Ich weiß«, gab Venetia zufrieden zurück. »Ich mag sie nicht besonders. Und du?«
    »Ein hübsches Mädchen«, antwortete er vorsichtig. Hübsch war sie wirklich, aber ihr fehlte etwas Wesentliches, ohne dass er genau hätte sagen können, was. »Aber nicht wirklich mein Typ. Was meinst du, Lottie?«
    Lottie starrte ins Feuer. »Merkwürdig«, bemerkte sie. »Es ist ziemlich merkwürdig und sehr enttäuschend. Ich hatte gehofft, sie wäre etwas Besonderes, aber Matt ist nicht gerade hinter ihr her, und ich verstehe wirklich nicht, warum er sie eingeladen hat.«
    »Weil sie ihn lange genug bearbeitet hat, deswegen«, fiel Venetia prompt ein. »Ihr müsst sie im Auge behalten.«
    »Also ehrlich, Venetia«, meinte Milo unbehaglich. »Sie scheint ein richtig nettes Mädchen zu sein.«
    »Ja, scheint «, wiederholte Venetia verächtlich. »Ich sage euch, sie ist hinter ihm her, und sie hat vor, ihn zu kriegen.«
    »Ich finde ja auch, dass sie es mehr darauf anlegt als er«, sagte Lottie, »aber Matt ist alt genug, um auf sich selbst aufzupassen.«
    »Kein Mann ist jemals alt genug, um auf sich selbst aufzupassen«, gab Venetia zurück. »Nicht bei so einer Frau. Glaubt mir!«
    Imogen und Julian trafen ein. Lottie fiel auf, dass Jules leicht trotzig aussah. Im trug Rosie auf dem Arm und warf einen halb hoffnungsvollen, halb nervösen Blick in die Runde.
    Lottie hatte in der Ecke bereits Rosies Laufstall aufgebaut und streckte ihr die Arme entgegen. »Schade, ihr habt Nick gerade eben verpasst«, sagte sie. Sie bemerkte, dass sich auf Ims Gesicht eine Mischung aus Enttäuschung und Erleichterung malte. »Matt und Annabel sind mit Pud spazieren, aber sie werden bald zurück sein. Wie geht’s dir, Jules?«
    Julian lächelte ziemlich matt. Er wirkte sehr angespannt und so erschöpft, dass es ihrem Herzen einen kleinen Stich versetzte.
    »Ich bin in Ordnung«, sagte er. »Um diese Zeit ist immer viel zu tun, die Schafe lammen, weißt du?«
    »Ich weiß«, pflichtete sie ihm mitfühlend bei.
    Sie setzte Rosie in den Laufstall, und beide beobachteten, wie sie das Spielzeug untersuchte, das in High House für sie bereitlag. Im unterhielt sich mit Milo und Venetia, und nachdem Jules sich im Raum umgesehen hatte, schlug er einen leiseren Ton an.
    »Ich wollte noch sagen, dass es mir wegen des Sommerhauses leidtut«, sagte er. »Ich hoffe, dass ich später noch Gelegenheit habe, mit Milo zu reden. Bestimmt denkt er, dass ich ein ziemlicher Waschlappen und dazu noch sehr undankbar bin.«
    »Er denkt nichts dergleichen«, versetzte Lottie schnell. »Er ist der Erste, der versteht,

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