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Das verborgene Lied: Roman (German Edition)

Das verborgene Lied: Roman (German Edition)

Titel: Das verborgene Lied: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Webb
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Nur du und ich, und niemand sonst … Kein Misstrauen, kein Betrug.« Sie streckte den Arm aus und packte Charles’ Hand so fest, dass ihre Finger weiß wurden. Der angespannte Augenblick dehnte sich in die Länge.
    »Wenn du Dimitys Mutter je begegnet wärst, kämst du nicht im Traum auf die Idee, unsere Kinder bei ihr zu lassen.«
    »Aber Dimity kann doch hier auf sie aufpassen – wir könnten sie gut dafür bezahlen! Das hat ihre Mutter doch noch immer besänftigt, nicht?«
    »Sie gut dafür bezahlen, und dafür, dass wir wieder einmal verreisen, und die ganze Zeit werde ich nichts verdienen, weil ich ohne Mitzy nicht weiterarbeiten kann …«
    »Mon dieu!« , fauchte Celeste in plötzlichem Zorn. »Früher gab es für dich mehr unter der Sonne, was du malen konntest, als Dimity Hatcher!«
    »Schon gut, Celeste, beruhige dich …«
    »Nein, ich beruhige mich nicht! Immer gehen wir dorthin, wo du willst, immer dreht sich unser Leben um dich und deine Arbeit. Ich habe alles aufgegeben, um mit dir zusammen zu sein, Charles, und ich verlange sehr wenig von dir, aber diese eine Bitte könntest du mir gewähren, um mich glücklich zu machen. Muss ich denn immer kämpfen und betteln?« Sie schüttelte ungläubig den Kopf, und dann flammten ihre Augen auf. »Es ist diese Frau, nicht wahr? Sie ist es, die dich hier hält!«
    »Welche Frau? Wovon sprichst du?«
    »Die Frau, die im Pub abgestiegen ist. Die Touristin mit dem Verlobten, den sie kaum ansieht … Tu nicht so, als wüsstest du nicht, wen ich meine!«
    »Aber ich kenne diese Frau doch kaum! Wir sind uns erst zweimal begegnet! Du bildest dir da etwas ein, Celeste …«
    »Nein, tue ich nicht! Und ich sage dir eines, Charles Aubrey: Entweder reisen wir nach Marokko, fort von diesem feuchten, trübseligen Ort hier, oder ich fahre allein mit den Mädchen, und du siehst uns nie wieder!«
    Ein langes, unbehagliches Schweigen entstand, und Dimity wagte kaum zu atmen.
    »Also schön«, sagte Charles schließlich, und Dimity wurde es eiskalt. »Wir fahren alle zusammen.«
    »Was? Nein …«, protestierte Celeste. »Nur wir, Charles. Wir brauchen Zeit für uns allein …«
    »Tja, das ist nicht möglich. Also werden wir alle reisen.« Dimity konnte nicht mehr stillhalten. Sie ging die letzten Schritte durch den Flur und setzte die Füße auf, so laut sie konnte, ohne den Tee zu verschütten, um sich bemerkbar zu machen. Verzweifelt lächelte sie, als sie ins Licht hinaustrat.
    »Hier, Celeste. Ich bringe Ihnen eine Tasse Tee«, sagte sie und kämpfte darum, ihre Stimme ruhig zu halten.
    »Mitzy! Wie wäre es mit einer Reise nach Marokko? Was sagst du dazu? Wir alle fünf. Celeste kann ihre Familie besuchen, und ich könnte dich als Haremsdame zeichnen oder vielleicht als Berberprinzessin … Ein solches Land hast du noch nie gesehen. Glaub mir, es wird dir sehr gefallen. Was sagst du?« Charles stand da, die Hände in die Hüften gestemmt, und hielt den Blick beinahe verzweifelt auf sie gerichtet, als spürte er, wie hasserfüllt Celeste ihn anstarrte, und wage es nicht, hinzusehen.
    »Sie wollen, dass ich Sie nach Marokko begleite? Wirklich?« Dimity schnappte nach Luft und blickte von ihm zu Celeste und wieder zurück. »Ich … Ich würde zu gern mitkommen …«, stammelte sie. »Und Sie nehmen mich wirklich mit? Versprechen Sie es mir?«
    »Natürlich. Du wärst uns unterwegs sicher eine große Hilfe. Du kannst dich um die Mädchen kümmern, damit Celeste und ich uns endlich einmal ausruhen und Zeit miteinander verbringen können.« Charles lächelte tapfer und fand schließlich den Mut, einen Seitenblick auf Celeste zu werfen. Sie starrte ihn an, und vor Fassungslosigkeit stand ihr der Mund offen, doch sie sagte kein Wort.
    »Oh, danke! Vielen Dank!«, stieß Dimity hervor, die kaum glauben konnte, dass dies wirklich geschah. Sie würden wieder fortgehen, aber diesmal würde sie bei ihnen bleiben, bei ihm. Sie würde Blacknowle verlassen und weiter reisen, als sie es je für möglich gehalten hatte. Es war ihr gleich, dass Celeste sie nicht dabeihaben wollte. Charles wollte sie dabeihaben, das allein zählte, und in diesem Augenblick liebte sie ihn von ganzem Herzen.
    »Schon recht«, sagte Charles verlegen. »Geh wieder hinein, und sag den Mädchen Bescheid. Und ist in der Kanne auch noch genug Tee für mich?«
    »Ich bringe Ihnen welchen.« Dimity eilte zurück in das nach Erdbeeren duftende Haus, und kurz bevor sie außer Hörweite kam, hörte sie Celeste voll

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