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Das verborgene Lied: Roman (German Edition)

Das verborgene Lied: Roman (German Edition)

Titel: Das verborgene Lied: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Webb
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kamen und gingen, gönnten sich auf ihrem Abendspaziergang ein Gläschen Bier, und Zach amü sierte sich damit, zu beobachten, wie die Tiere den Raum abschnüffelten, während ihre Besitzer in ähnlicher Manier die Runde machten. Er fühlte sich träge und schwer nach so viel frischer Luft und Bewegung. Seine Muskeln entspannten sich, schon das erste Glas Bier ließ seinen Kopf angenehm leicht werden, und er kam sich kein bisschen exponiert oder unerwünscht vor. Das änderte sich erst, als die Tür wieder einmal mit lautem Knarren geöffnet wurde und eine Frau hereinkam, klein und drahtig in eng anliegenden Jeans und einem viel zu großen Karohemd. Ihre Beine steckten in ausgebeulten, staubigen Lederstiefeln, und die dunklen Locken schauten unter einem pfauengrünen Tuch mit ausgefransten, schmuddeligen Rändern hervor. Er erkannte sie augenblicklich als die Frau aus dem Jeep, und aus irgendeinem Grund versetzte ihr plötzliches Erscheinen ihm einen kleinen Schlag, als hätte sie ihn schon wieder bei etwas Ungehörigem ertappt.
    Sie bewegte sich genauso schnell und zielstrebig, wie er es auf dem Hof gesehen hatte. Erst als ein paar Leute sie kurz vor der Bar begrüßten, wurde sie langsamer. Sie lächelte und schüttelte ein paar Hände. Zach fand es seltsam, aber erfrischend, eine Frau zu sehen, die Leute per Handschlag begrüßte statt mit einer Umarmung und Küsschen auf die Wange, wie es die Frauen taten, die er aus der Welt der Kunst kannte.
    »Das Übliche?«, wurde sie von Pete begrüßt, und obwohl der Wirt lächelte, fiel Zach auf, dass er ein wenig verlegen wirkte, beinahe nervös. Den Gesichtsausdruck der Frau konnte Zach in dem Spiegel hinter der Bar sehen – die hochgezogenen Augenbrauen, das leicht spöttische Lächeln.
    »Wie üblich«, sagte sie. Zach ertappte sich dabei, wie er die Ohren spitzte, um sie besser zu verstehen. Pete stellte einen Whisky vor sie hin, den sie mit einem Zug leerte, während er ihr ein dunkles Bier zapfte. Zach sah, dass sie den Wirt dabei aufmerksam beobachtete und dass Pete ganz kurz zu ihr aufblickte. Als er ihr das Bier servierte, neigte er den Kopf zur Seite und öffnete den Mund, als wollte er etwas sagen, doch die Frau hob die Hand. »Lass es gut sein, Pete. Im Ernst. Ich habe einen grässlichen Tag hinter mir und bin nur auf dieses eine Bierchen hier, okay?«
    »Schon gut, schon gut. Du brauchst mir nicht gleich den Kopf abzureißen! Ich habe kein Wort gesagt.«
    »War auch nicht nötig«, brummte sie, nahm das Glas und senkte den Kopf, um an ihrem Bier zu nippen. Als sie wieder hochschaute, begegnete sie Zachs Blick im Spiegel. Er fuhr zusammen und sah weg. Doch als er kurz darauf wieder hinschaute, beobachtete sie ihn immer noch, und er wandte erneut den Blick ab. Er starrte auf seine Hände hinab, betrachtete einen alten, kreisrunden Fleck auf der Tischplatte und danach sein Handy, das keinen Empfang hatte. Dann blickte er auf, weil sie direkt vor seinem Tisch stand.
    »Sie waren heute oben am Cottage«, sagte sie ohne Umschweife.
    »Sie erkennen mich wieder?«, fragte er und bemühte sich, nicht erfreut zu klingen.
    »Nicht weiter schwer. In diesen Klamotten fallen Sie hier auf wie ein bunter Hund.« Ihre Stimme war kräftig, ein wenig heiser, und sie sprach genauso schnell und abgehackt, wie sie sich bewegte. Zach blickte auf seine dunklen Jeans und seine Lederschuhe hinab und fragte sich, was daran so auffällig sein sollte. »Sie hatten sich wohl verlaufen? Auf der Suche nach dem Klippenpfad?«
    »Nein, ich …« Er zögerte, unsicher, ob er zugeben sollte, was er da oben gewollt hatte. »Ich habe jemanden besucht.«
    »Was wollen Sie von ihr?« Die Stimme der Frau klang drängend.
    »Geht Sie das etwas an?«, erwiderte Zach vorsichtig. Die Frau reckte leicht das Kinn. Über diese furchtlose, streitlustige Geste musste Zach beinahe lächeln, doch dann erinnerte sie ihn vage an irgendetwas. Er hatte das Gefühl, diesen Ausdruck zu kennen, und versuchte ihn zuzuordnen. »Ich bin Zach Gilchrist«, sagte er und streckte die Hand aus. »Sind wir uns schon mal irgendwo begegnet?« Sie beäugte misstrauisch seine Hand und zögerte einen Moment, ehe sie energisch zugriff und sie ruckartig schüttelte.
    »Hannah Brock. Und nein, wir sind uns noch nie begegnet. Ich bin Miss Hatchers nächste Nachbarin, und ich habe ein Auge auf sie. Sorge dafür, dass niemand – sie belästigt.«
    »Warum sollte jemand sie belästigen?«, fragte Zach und überlegte, ob Hannah wusste,

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