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Das verbotene Eden 01 - David & Juna

Das verbotene Eden 01 - David & Juna

Titel: Das verbotene Eden 01 - David & Juna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Thiemeyer
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schaffen.
    »Ja, alles in Ordnung«, rief er hinunter. »Musste nur noch schnell die Instrumente prüfen. Ich komme jetzt wieder runter und helfe dir die Tür zu öffnen. Dann nur noch die Bomben unter den Tragflächen befestigen – und los geht’s.«
    Die großen Schiebetore waren fest verschlossen. Grimaldi begleitete sie. Seit sie die Halle betreten hatten, wich ihm sein kleiner Begleiter nicht von der Seite. Sein Nackenfell ragte struppig in die Höhe, seine Augen spähten wachsam in alle Richtungen, als wären sie feine Messinstrumente.
    »Was ist mit deinem Hund los?«, fragte Juna plötzlich. Sie schaute Grimaldi an, als habe er eine ansteckende Krankheit.
    Grimaldi stand breitbeinig in der Mitte der Halle, die Schnauze gekräuselt und die Zähne gebleckt. Das Schiebetor stand bereits einen guten Meter offen.
    In diesem Moment hörten sie eine Stimme.
    »Ist der verlorene Sohn also endlich heimgekehrt?«

49
    D ie aufgehende Sonne warf scharf abgegrenzte Lichtstreifen auf den betonierten Hallenboden. Der Schatten des Mannes im Türrahmen reichte bis vor Junas Füße. Sie konnte nicht erkennen, wer es war, doch der Mantel, die Kapuze und vor allem der stacheldrahtumwirkte Stab in seiner Linken ließen Schlimmes erahnen.
    »Da ist ja mein geliebter David, und auch seine neue Freundin Juna ist mit dabei«, erklang die höhnische Stimme. »Wenn das nicht ein glückliches Familienzusammentreffen ist. Komm zu mir, Amon, und begrüße unsere Gäste.«
    Ein zweiter Schatten gesellte sich dazu. Er war einen halben Kopf kleiner, dafür aber breiter und gedrungener.
    »Hallo, David.«
    Juna spürte, wie ihr Herzschlag für einen Moment aussetzte. Amon?
Der Mann aus Alcmona!
    »Was hattet ihr vor?«, fuhr der Inquisitor fort. »Wolltet ihr von hier verschwinden? Mit meiner Flugmaschine?« Der Mann mit dem Stab kam näher. Neben einer reflektierenden Metallfläche blieb er stehen. Ein Lichtschein fiel direkt auf sein Gesicht. Juna musste sich zusammenreißen, um nicht laut aufzuschreien. Augen, Mund und Nase wirkten, als wären sie geschmolzen. Der Mund war zu einem teuflischen Grinsen verzerrt.
    »Ich fürchte, ich muss euch leider mitteilen, dass aus eurem Plan nichts wird«, sagte der Inquisitor. »Diese Maschine ist mein ganzer Stolz. Bruder Sven hat sie nach meinen Wünschen konstruiert, und ich bin sicher, dass ihr eine glorreiche Zukunft beschieden ist. Ganz im Gegenteil zu euch beiden.« Triumphierend starrte er David an. »Es tut mir leid, das sagen zu müssen, David, aber deine Reise ist hier zu Ende.«
    Auf eine knappe Handbewegung hin strömten auf einmal aus allen Türen bewaffnete Wachen. Es waren mindestens zwanzig oder dreißig Männer, und sie wirkten, als hätten sie auf diesen Moment gewartet. Im Nu befreiten sie Gerald und den anderen, dann stellten sie sich an den Wänden entlang auf. Junas Hand flog zum Knauf ihres Schwertes, doch ein Klicken der Sicherungen an den Gewehren ließ sie innehalten. Die Falle war aufgebaut, und sie waren hineingetappt.
    Ehe sie sich versah, hatte man ihnen die Hände gefesselt. Amon kam mit gemessenem Schritt auf sie zu und blieb vor ihr stehen. Die Art, wie er sie betrachtete, zeugte von abgrundtiefer Verachtung. Juna sah, dass er eine Augenklappe trug. Camals Werk. »Kennen wir uns, Kriegerin?«
    »Kann schon sein. Wenn dein Gedächtnis so weit zurückreicht, dass es sich an den schändlichen Überfall auf Alcmona erinnert.«
    Amon nickte. »Ich wollte nur sicher sein. Du siehst so anders aus, ohne deine Rüstung und deine heidnische Gesichtsbemalung.«
    »Apropos Gesicht«, sagte Juna. »Wie geht es deinem Auge?«
    Ein schwaches Grinsen umspielte seine Lippen. »Mutige Worte, meine kleine Kriegerin. Vor allem, wenn man bedenkt, in welcher Lage du dich befindest.« Er hielt ihr die Mündung seines Gewehrs unters Kinn. Mit einer geschickten Bewegung zog er ihr Schwert aus dem Gürtel und warf es zur Seite. Den Lauf seiner Waffe unentwegt auf sie gerichtet, umrundete er sie und nahm ihr die restlichen Waffen ab. Selbst das Stiefelmesser blieb seinem Blick nicht verborgen.
    »Hätte nicht gedacht, dich noch einmal wiederzusehen. Aber die Wege des Herrn sind unergründlich, heißt es nicht so?«
    »Was dein Herr denkt oder sagt, ist mir ehrlich gesagt ziemlich schnuppe«, erwiderte Juna. »Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass für Plünderer und Vergewaltiger wie dich Platz in seinem Himmelreich ist.«
    »Das ist nichts, worüber du dir dein hübsches Köpfchen

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