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Das verbotene Eden 02 - Logan & Gwen

Das verbotene Eden 02 - Logan & Gwen

Titel: Das verbotene Eden 02 - Logan & Gwen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Thiemeyer
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ich haben nicht das beste Verhältnis, wie du weißt. In Anbetracht der angespannten Situation möchte ich mich unter keinen Umständen zwischen ihn und dich stellen.«
    »Das ist genau das Problem.« Der Junge stieß ein merkwürdiges Kichern aus.
    Der Inquisitor nippte an seinem Glas. »Inwiefern?«
    »Mein Vater ist tot.«
    *
    Die Kathedrale war kaum weiter als einen Kilometer entfernt. Ihre Türme schnitten dunkle Winkel in den Himmel. Die Patrouillen der Heiligen Lanze kamen jetzt häufiger. In Gruppen zu je zwei oder drei Kriegern zogen sie durch die Straßen und bewachten den Innenstadtbereich. Logan musste alle paar Minuten Haken schlagen, um ihnen zu entgehen. Keine leichte Aufgabe mit einem Schwergewicht wie Halla. Zum Glück hatte er den Stadtplan. Ohne die handgefertigte Skizze Pauls wäre er in diesem Labyrinth aus Sträßchen und Gassen aufgeschmissen. So gesehen ein guter Tausch, auch wenn ihn der Verlust seines heißgeliebten Kettenhemdes natürlich schmerzte. Aber die Sorge um Gwen war dringlicher.
    Die
Karte
bestand aus einem verbeulten Stück Blech, in das Paul mit einem scharfkantigen Metallstück Straßen, Gebäude und markante Punkte hineingekratzt hatte. Der Alte war wirklich talentiert. Sein Plan stimmte fast vollkommen mit der Wirklichkeit überein. Problematisch war nur, dass viele der Straßen nicht passierbar waren; man musste höllisch achtgeben, um ungesehen von A nach B zu gelangen. Paul wusste jedoch nicht nur, wo die Heilige Lanze ihre Barrikaden errichtet hatte, er war als Stadtstreicher in sämtlichen leeren und unbewohnten Gebäuden gewesen und kannte die Durchgänge. Offene Durchgänge, verschlossene Türen – Paul kannte sie alle. Er hatte ihm sogar die Namen einiger Männer aufgeschrieben, denen er unterwegs begegnen mochte. Stadtstreicher so wie er, aber in einer Art Gilde organisiert. Normalerweise machten sie mit Fremden kurzen Prozess, aber dank des geheimen Codewortes sollte er eigentlich keine Schwierigkeiten haben.
    Logan entschied, dass es Zeit war, sich von Halla zu trennen. Natürlich nur vorübergehend. Sobald er Gwen gefunden hatte, würde er zurückkehren und mit ihr fliehen.
    Er führte die Stute in ein Gebäude, das früher einmal eine Wirtschaft oder Brauerei gewesen sein musste, und band sie an einem Messinggeländer fest. Damit sie nicht anfing, vor Furcht zu wiehern, füllte er den Hafersack und band ihn ihr ums Maul. Auch Füchschen bekam etwas Futter in die Satteltasche, dann schloss er die Klappe. Bei dem, was er vorhatte, konnte er weder Pferd noch Katze brauchen. Er nahm nur leichtes Gepäck mit. Sein Schwert, die Maschinenpistole und natürlich Pauls unbezahlbare Karte. Seine Tätowierung war natürlich ein Problem, aber er behalf sich damit, dass er von einem der vielen verrosteten Fahrzeuge, die draußen herumstanden, etwas Wagenschmiere abkratzte und sie in sein Gesicht schmierte. Die Kapuze tief ins Gesicht gezogen, brach er auf.
    Er umrundete einen zugewucherten Springbrunnen, der zu Ehren einiger Heinzelmännchen errichtet worden war, und näherte sich dem großen Vorplatz der Kathedrale. Der Anblick der schwarzen Mauern ließ seinen Mut sinken.
    Wohin mochte Cedric Gwen nur gebracht haben? Seine Suche kam ihm aussichtsloser vor als die sprichwörtliche Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Wenn er nur einen Anhaltspunkt hätte!
    »Na, Rekrut. Gerade nichts zu tun?«
    Logan zuckte zusammen. Ein Mann war lautlos von hinten an ihn herangetreten. Seiner Haltung und der Uniform nach zu urteilen ein Offizier. Logan grüßte, wie er es bei Gelegenheit schon gesehen hatte. »Bitte um Entschuldigung, hab gerade Pause. War auf dem Weg zur Kathedrale.«
    Der Mann nickte beifällig. »Ich habe dich hier noch nicht gesehen. Wo gehörst du hin?«
    Logan warf einen verstohlenen Blick über die Schulter des Mannes. In einiger Entfernung sah er einen Transporter mit weiteren Kriegern an Bord. Wenn er den Kerl jetzt zu Boden streckte, würden sie alle hinter ihm her sein. Ihm blieb nur eine Möglichkeit: lügen. Und zwar so überzeugend wie möglich.
    »Ich komme von außerhalb. Eskorte für Cedric und seine Begleiter.«
    »Der Junior vom Warlord, verstehe. ’ne ganz schöne Aufregung hat es wegen dem schon gegeben. Erst schickt er dieses Weib, dann rückt er mit seiner Leibgarde hier an. Möchte wissen, was das soll. Konntest du etwas in Erfahrung bringen?«
    Logan versuchte, tiefer in seine Kapuze einzutauchen, ohne dabei auszusehen, als habe er etwas zu

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