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Das verbotene Eden 02 - Logan & Gwen

Das verbotene Eden 02 - Logan & Gwen

Titel: Das verbotene Eden 02 - Logan & Gwen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Thiemeyer
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verbergen.
    »Nicht viel«, murmelte er. »Es geht das Gerücht, der alte Warlord sei gestorben.«
    »Alexander, im Ernst? Na, das würde die Aufregung erklären. He, Johann, komm mal hier rüber.« Er winkte zu dem Fahrzeug hin. Einer der Kerle sprang vom Wagen herunter und näherte sich. Ein Koloss von einem Mann. Er hatte sein Gewehr geschultert.
    »Major Rennick?«
    »Dieser junge Rekrut hier … wie heißt du überhaupt?«
    »Steffen, Herr Major.«
    »Steffen hier sagt, er sei bei der Gruppe von Stadtwachen gewesen, die Cedric und seine Leute eskortiert hätten. Er habe gehört, der Warlord sei tot.«
    »Der olle Alexander, tatsächlich?«
    »Habe ich gehört«, erwiderte Logan und zuckte mit den Schultern. »Sie haben es natürlich nicht so offen gesagt. Aber es gab bestimmte Bemerkungen. Und wenn man eins und eins zusammenzählen kann …«
    »Das ist ’n Ding«, sagte Johann. »Würde aber Sinn ergeben. Warum sollte der Junior sonst mit seinem halben Hofstaat hier aufkreuzen?«
    »Da ist noch mehr«, sagte Logan und hoffte, den Bogen damit nicht zu überspannen. »Wenn ich das richtig verstanden habe, ist der Alte keines natürlichen Todes gestorben.«
    »Was sagst du da?«
    Logan nickte und winkte die beiden näher zu sich ran. »Es geht das Gerücht, der Junior sei am Ableben seines Vaters nicht ganz unschuldig. Aber bitte nagelt mich nicht darauf fest. Wie gesagt: alles nur Gerüchte. Vielleicht hat er auch einfach nur Lust auf ein Kaffeekränzchen beim Inquisitor.«
    Johann lachte. »Du scheinst den Inquisitor nicht besonders gut zu kennen. Aber was ich so über diese Clans gehört habe, ist es bei ihnen Tradition, ihre Alten zu erschlagen. So ein Barbarenhaufen.«
    »Dieser Pakt ist eine Schande«, sagte der Major. »Wären wir nicht so hoffnungslos in der Unterzahl, würde ich diese Bande achtkantig rauswerfen. Aber vielleicht ist es ja ein gutes Zeichen, wenn der Junior jetzt beim Inquisitor ist. Wie ich gehört habe, steht er unserer Sache aufgeschlossen gegenüber.«
    »Jedenfalls aufgeschlossener als Alexander«, sagte Logan. Jetzt, wo die beiden ihm glaubten, gefiel ihm die Rolle mehr und mehr. »Ich kann die Clans auch nicht ausstehen, aber in der Not frisst der Teufel ja bekanntlich Fliegen.«
    Für einen kurzen Moment herrschte Schweigen, dann lachten die beiden Männer gleichzeitig los. »Lass solche Sprüche lieber nicht den Inquisitor hören, der ist in dieser Beziehung ziemlich humorlos.«
    »Ich werde mich daran erinnern, wenn ich ihm begegne. Wohin hat Capistranus eigentlich die Gefangene bringen lassen?« Die Frage war natürlich riskant, aber er musste es versuchen.
    »Du wirst es nicht glauben«, erwiderte der Major und deutete auf die Kathedrale. »Du bist direkt auf dem Weg dorthin.«
    Auf Logans verständnislosen Blick hin sagte er: »In die Krypta, direkt unter dem Altar. Keine Ahnung, was das soll. Angeblich haben ihre Hexenkräfte dort keine Wirkung. Wenn du mich fragst, absoluter Humbug. Aber wer bin ich schon, unser Hochwürden zu kritisieren?« Er streckte Logan die Hand entgegen. »Hat mich gefreut, dich kennenzulernen. Johann und ich, wir werden mal zurück auf unseren Posten gehen. Und dir alles Gute beim Gebet. Ich wünsche dir Gottes Segen. Übrigens, das wollte ich schon die ganze Zeit fragen: Was ist eigentlich mit deinem Gesicht los?«
    Logan erstarrte. Da ihm auf die Schnelle nichts Besseres einfiel, stammelte er einen Satz, bei dem zwei Worte herausstachen:
Raffinerie
und
Verbrennung.
    Das Lächeln der beiden Männer verschwand. »Willst du damit sagen, du warst beim Angriff auf die Raffinerie dabei?«
    Logan senkte seinen Kopf noch ein bisschen tiefer.
    »Scheiße«, murmelte Johann.
    »Verzeiht. Ich möchte euch den Anblick lieber ersparen. Ich bin seit dieser Sache ein bisschen lichtempfindlich geworden.«
    Der Major legte Logan die Hand auf die Schulter. »Armer Junge. Ich habe einen guten Freund bei dem Angriff verloren. Ein anderer wird nie wieder laufen können. Sei froh, dass du noch beide Beine hast.«
    »Jawohl, Sir. Danke, Sir.« Mit diesen Worten machte er kehrt und ging auf die Kathedrale zu.

57
    L ogan überquerte den Platz mit schnellen Schritten und ging in Richtung des Haupteingangs. Er hatte immer noch weiche Knie bei dem Gedanken, wie knapp das eben gewesen war. Er wusste nicht, was geschehen wäre, wenn er nicht noch in allerletzter Sekunde die Idee mit der Raffinerie gehabt hätte. Doch die beiden hatten ihm geglaubt und ihn außerdem mit

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