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Das verbotene Eden: Magda und Ben: Roman (German Edition)

Das verbotene Eden: Magda und Ben: Roman (German Edition)

Titel: Das verbotene Eden: Magda und Ben: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Thiemeyer
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Befestigungsschlaufe in seinen Hals schnitt und dann riss. Ein Knacken ertönte, und die Maske fiel zu Boden. Mit einem scharfen Ruck an den Zügeln zwang er sein Pferd zu wenden.
    *
    Gwen vernahm eine Stimme. Jemand rief ihren Namen.
    Sie zog an den Zügeln und drehte sich im Sattel um. Schweiß rann ihr von der Stirn und tropfte in ihre Augen. Sie wischte mit dem Ärmel über ihr Gesicht und sah sich um. Der Mann, den sie eben erst angegriffen hatte und der ihrem Schwertstreich nur dank seiner unglaublichen Schnelligkeit entwischt war, hatte sein Pferd gedreht und ritt ihr entgegen. Hatte er nicht eben noch eine Maske getragen? Noch seltsamer war es, dass seine Hände gefesselt waren. Als ihre Blicke sich trafen, durchfuhr es sie wie ein Blitzstrahl.
    »Logan!«
    Ein Lächeln ließ sein Gesicht erstrahlen. Er versuchte, die Hand zu heben, doch die Fesseln hielten ihn zurück. Jetzt sah sie, dass auch seine Beine festgeschnürt waren.
    Gwen musste ein paarmal tief durchatmen. Um sie herum wogte der Kampf, aber es kam ihr vor, als habe jemand die Welt mit einem Schleier verhüllt. Der Lärm, das Geschrei, alles rückte in weite Ferne. Sie hatte nur noch Augen für Logan.
    Wie von einem göttlichen Licht erhellt, saß er da auf seinem Pferd und strahlte sie an. Plötzlich veränderte sich sein Ausdruck. »Vorsicht«, rief er. »Hinter dir!«
    Gwen fuhr herum.
    Eine Reiterin ritt in gestrecktem Galopp auf sie zu. Erhobenes Schwert, Lederweste, tätowierte Arme.
    Ludmilla!
    »Nein!« Gwen ritt ihr in den Weg und zwang sie dazu, ihr Pferd abzubremsen. Die Pferde kollidierten, und beinahe wäre Ludmilla aus dem Sattel geworfen worden.
    »Bist du wahnsinnig?«, schrie sie. »Warum versperrst du mir den Weg? Siehst du denn nicht, dass du angegriffen wirst?«
    »Such dir ein anderes Opfer. Ich kenne diesen Mann, er ist nicht unser Feind.«
    »Alle Männer sind Feinde. Lass mich durch, damit ich erledigen kann, wozu du anscheinend nicht in der Lage bist.«
    »Sieh ihn dir doch mal an. Gefesselt an Händen und Füßen, was für eine Art Feind soll das sein? Oder glaubst du, er hat sich das selbst angetan, um zu sehen, wie lange er gegen uns bestehen kann?«
    »Lass mich durch, habe ich gesagt.«
    »Und ich habe gesagt, dass du verschwinden sollst.«
    Ein bösartiges Lächeln erschien auf dem Gesicht der Kriegerin. »Du kleine Schlampe. Willst du dich mir etwa in den Weg stellen?«
    »Allerdings. Anscheinend bist du ja nicht mal mehr in der Lage, Freund von Feind zu unterscheiden. Mach, dass du wegkommst, oder du wirst meine Klinge spüren, Ludmilla.«
    Die Kriegerin blickte erst erstaunt, dann lachte sie. »Das war jetzt ein Fehler zu viel, Gwen. Ein weiteres Mal wird es nicht geben.« Sie lenkte ihr Pferd um eine Vierteldrehung, hob ihr Schwert und ließ es auf Gwen niedersausen. Der Schlag war mörderisch. Hätte er getroffen, hätte er mühelos ihren Schädel gespalten. Gwen gelang es gerade noch, ihren Arm hochzureißen und die herabsausende Klinge mit ihrem Schwert zu blocken. Doch die Wucht des Aufpralls ließ sie beinahe das Gleichgewicht verlieren. Das Metall schlug Funken. Ein fürchterlicher Schmerz zuckte durch ihr Handgelenk. Sie stöhnte.
    Schon setzte Ludmilla zum nächsten Schlag an. Diesmal seitlich geführt, auf Höhe ihrer Hüfte. Wieder gelang Gwen gerade noch eine Abwehr, doch sie spürte, dass sie nicht lange durchhalten würde. Ludmilla war eine zu erfahrene und gut trainierte Kämpferin, als dass sie nur den Hauch einer Chance hätte. Doch was sollte sie tun? Auf keinen Fall würde sie Logan dieser Wölfin in Menschengestalt überlassen.
    Gerade als ihr klarwurde, dass sie vielleicht nur noch zwei oder drei Schläge parieren konnte, hörte sie seine Stimme hinter sich: »Schneid meine Fesseln durch, schnell.«
    Logan hatte seine Hände erhoben und hielt ihr die Lederbänder hin, mit denen seine Gelenke umwickelt waren. Gwen war es gerade gelungen, einen weiteren Schlag zu parieren, da ergab sich die Chance für eine Gegenattacke. Ludmilla war zu sehr auf ihren Angriff fixiert und vernachlässigte ihre Deckung. Gwen blockte das herabsausende Schwert, doch anstatt ihre Waffe danach zurückzuziehen, beugte sie sich nach vorn und stach zu. Ludmilla schrie auf, als sich die Klinge durch die Nähte ihres Lederharnischs bohrte und oberhalb des Hüftknochens ins Fleisch drang. Aus einem Reflex heraus riss die Kriegerin am Zügel und brachte ihr Pferd auf Abstand. Der Moment für Gwen, Logan zu befreien. Sie

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