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Das verbotene Eden: Magda und Ben: Roman (German Edition)

Das verbotene Eden: Magda und Ben: Roman (German Edition)

Titel: Das verbotene Eden: Magda und Ben: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Thiemeyer
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begann die Hauswand, unter dem schrecklichen Ansturm zu bröckeln. Risse durchzogen den Putz, einzelne Ziegelsteine lösten sich und prasselten auf die Menschen herab. Brigantinnen mit Schilden schützten die Frauen an der Ramme und sorgten dafür, dass sich die Zahl der Verletzten in Grenzen hielt.
    Dann war es so weit.
    Die Wand knirschte, brach und zerfiel. Eine Lawine aus Schutt und Trümmern prasselte auf sie hernieder. Doch die Frauen waren vorbereitet. Eilig sprangen sie aus der Gefahrenzone und beobachteten, wie vor ihnen die Mauer einstürzte. Gemeinsam warteten sie, bis sich der Staub gelegt hatte.
    Dann war die Stunde der Schwertkämpferinnen gekommen. Während die Bogenschützinnen weiterhin die Soldaten auf dem Wall im Auge behielten, befahl Edana, die Bresche zu stürmen und einzunehmen.
    Noch während sie ihre Befehle erteilte, fiel ihr Blick auf eine einsame Gestalt in einem blutroten Gewand. Der Inquisitor. Der Wind ließ den Stoff wie die Flügel eines Dämons flattern. Durch das Licht des brennenden Benzins wurde sein Schatten ins Unermessliche vergrößert. Während er so dastand und auf sie herabstarrte, reckte sie ihre Faust empor und drohte ihm. Er hob ebenfalls seine Hand, doch schien er zu winken. Sie mochte sich täuschen, aber sie hätte schwören können, dass ein Lächeln auf seinem entstellten Gesicht erschien.
    *
    Logans Gesicht wirkte ernst. Er war ein Stück vorausgelaufen, um zu sehen, wohin die Treppen führten, und kam jetzt wieder zu ihnen zurück. Offensichtlich hatte er etwas entdeckt.
    Gwen saß gegen die Wand gelehnt, die Arme um ihre angezogenen Knie geschlungen. Gunnar kauerte mit Dachs ein paar Stufen weiter unten. Er hatte seinen Arm um den Jungen gelegt und spendete ihm Wärme. Dachs war am Ende seiner Kräfte. Wie sie alle. Sie brauchten dringend etwas zu essen und zu trinken. Und Schlaf.
    »Und?«, fragte Gunnar. »Wo sind wir?«
    »Ich … ich weiß nicht, wie ich es euch sagen soll …«
    »Am besten geradeheraus und ohne Umschweife.«
    »Ihr werdet es nicht glauben, aber wir sind unterhalb der Kathedrale.«
    »Wie meinst du das?«
    »Wie ich es sage. Unterhalb der Krypta. Ich war schon einmal hier. Zusammen mit Gwen, während ihrer Befreiung. Erinnerst du dich?«
    »Als ob ich das jemals vergessen könnte.« Sie schüttelte sich. »Und du bist dir ganz sicher?«
    »Hundertprozentig. Unsere Treppe endet hinter einer Tür seitlich der Krypta. Ich habe sie damals ignoriert, weil es offensichtlich war, dass das Gefängnis geradeaus lag. Aber ihr werdet es ja gleich selbst sehen, kommt.«
    »Moment mal«, sagte Gunnar. »Wir können doch nicht mitten in die Kathedrale hineinplatzen. Genauso gut könnten wir uns von der nächsten Mauer stürzen.«
    Logan lächelte. »Lasst euch überraschen.«

    Die Luft war kühl und feucht. Es roch nach Moder und Schimmel. An den Wänden wucherten Moose und Flechten. Kein Laut war zu hören, außer ihren Schritten und dem leisen Knistern des Feuers.
    Gwen schaute sich um. Der Raum war leer. Ein paar Rundbögen, einige Nischen in den Wänden und an der hinteren Wand die schwere Holztür. Logan hatte recht, es war tatsächlich der Ort, an dem sie damals gefangen gehalten worden war. Niemals hätte sie sich träumen lassen, noch einmal hier zu landen.
    Vor ihnen lagen die Stufen, die hinauf ins Innere der Kathedrale führten. Logan ging voran, den Rücken gebeugt, sein Schwert schlagbereit in der Hand. Als er an der obersten Stufe angelangt war, deutete er ihnen zu warten, sah sich erst mal vorsichtig um und gab ihnen dann ein Zeichen, ihm zu folgen.
    Die Kirche war verlassen. Nicht ein Prediger oder Diener, der sie hätte entdecken können. Nicht mal ein Gläubiger war da, um zu beten. Sie waren vollkommen allein.
    Auf dem Altar brannten ein paar Kerzen, und aus einem Behälter daneben stieg duftender Rauch auf. Auf einem kostbar aussehenden Tuch lagen verstreut einige Opfergaben. Gwen spitzte die Ohren.
    »Hört ihr das?«, flüsterte sie.
    »Kampfgeräusche«, flüsterte Gunnar. »Ich kann das Schreien von Menschen und das Klirren der Schwerter hören.«
    Logan nickte. »Der Kampf ist bereits in vollem Gange. Ich bin vorhin eine der Treppen hochgestiegen, die zu den Wasserspeiern hinausführt. Man hat dort einen guten Blick auf den Vorplatz. Für die Frauen sieht es nicht gut aus, das kann ich euch sagen. Sie sind eingekesselt und werden von allen Seiten angegriffen. Edana hat sie mitten in die Falle geführt. Immerhin ist es ihnen

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