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Das verbotene Eden: Magda und Ben: Roman (German Edition)

Das verbotene Eden: Magda und Ben: Roman (German Edition)

Titel: Das verbotene Eden: Magda und Ben: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Thiemeyer
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und quatsche in die Kamera. Sobald alles hochgeladen ist, können mir die Leute Fragen in der Kommentarfunktion stellen. Normalerweise sind alle unheimlich nett. Ich bekomme Feedback, wir diskutieren ein bisschen, die Leserinnen kommen mit Anregungen und so weiter.«
    »Normalerweise?«
    Magda drehte den Laptop, so dass er besser sehen konnte. Zuerst verstand er nicht, was sie ihm zeigen wollte, doch dann stutzte er. »Zweihundertdreiundsiebzig Zuschriften?«
    »Und das Ding ist gerade mal eine Stunde alt. Der Bericht über den Vorfall heute im Schwimmbad.«
    »Ist das normal, dass du so viele Zuschriften bekommst?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ach was. Zwanzig, dreißig. Wenn ich einen Bestseller bespreche, gibt’s auch mal mehr. Fünfundsechzig Kommentare waren bisher mein absoluter Rekord. Dabei ging es um einen Bericht in der FAZ, in dem sich ein Autor über Mädchen wie mich aufgeregt hat, die gerne posten und die Welt da draußen an ihren Gedanken teilhaben lassen.«
    »Und dieser hier?«
    »Lies.«
    Ben beugte sich vor und kniff die Augen zusammen. Er hatte seit etwa einem Jahr Probleme mit der Schärfe in Nahbereich. Wahrscheinlich sollte er sich mal eine Brille anschaffen.
    »Soll ich dir vorlesen?« Ein kleines Schmunzeln stahl sich auf Magdas Gesicht. Wenigstens sah sie ihn nicht mehr so böse an. »Ich sage dir schon lange, dass du dir eine Brille zulegen sollst. Du wirst langsam blind wie ein Maulwurf.«
    Er räusperte sich. »Das ist nur der Bildschirm. Ich hasse es, an Monitoren zu lesen, da sind die Kontraste immer so hart …«
    »Schon gut.« Sie zog den Rechner zu sich herüber und fing an, einige der Kommentare zu lesen.
    »Der hier zum Beispiel, von Melanie L. Sie schreibt: Ich kann das Mädchen auf dem Turm verstehen. Wenn der Kerl mir blöd gekommen wäre, hätte ich ihn auch runtergestoßen. Ich weiß gar nicht, was mit mir los ist, aber heute bin ich von den Kerlen nur genervt. Auch meinem Freund könnte ich dauernd an die Gurgel gehen.« Sie fuhr mit dem Finger ein paar Einträge runter. »Oder der hier, von Carola. Ich kenne Carola gut, sie schreibt regelmäßig auf meinem Blog und ist eigentlich eine Nette. Sie schreibt: Kennst du das, wenn man vor lauter Hass gar nicht mehr klar denken kann? Ich schalte den Fernseher an und sehe diese Typen, die über uns und unsere Welt bestimmen, als wären wir ihr Spielzeug. Männer, die bereit sind, ganze Länder den Bach runtergehen zu lassen, weil sie glauben, sie müssten auch noch den letzten Cent aus Großmutters Sparbuch rausquetschen. Denen ist doch scheißegal, was nach ihnen kommt, Hauptsache, sie können in ihrer achtzylindrigen Dreckskarre mit zweihundert Stundenkilometern über die Autobahn jagen und jeden, der langsamer fährt, mit ihrer Lichthupe in den Graben scheuchen. Aufhängen würde ich diese Bagage, abknallen, öffentlich verbrennen, als Abschreckung für alle Nachahmer.« Sie scrollte noch ein bisschen runter. »Ich habe dir ja erzählt, dass sich heute auch ein paar Exemplare deines Geschlechtes gemeldet haben. Florian S. zum Beispiel: Mir ist heute etwas Ähnliches passiert, schreibt er. Ich war im Supermarkt und habe an der Kasse gewartet, da fährt mir jemand von hinten mit dem Einkaufswagen brutal in die Fersen. Ich wäre vor Schmerzen beinahe umgekippt. Als ich mich umdrehe, steht da eine Frau mit zornrotem Gesicht und schreit mich an, ich solle mich gefälligst mit dem Zahlen beeilen, sie hätte schließlich nicht den ganzen Tag Zeit. Als ich ihr sage, dass die Kassiererin den Herrn vor mir ja noch nicht mal bedient hat, kommt sie nach vorne und will mir eine verpassen. Zum Glück war einer von der Security da und hat sich die Alte gegriffen; ich weiß nicht, was sonst passiert wäre. Du hättest mal sehen sollen, wie die mit dem Typen gestritten hat. Sie hat gekreischt und geflucht, dass ich dachte, sie würde gleich einen Herzinfarkt kriegen. Echt gruselig.« Magda seufzte. »Und so weiter und so fort. Wie gesagt, zweihundertdreiundsiebzig Einträge. Schau mal, da ist schon wieder einer. Von einer gewissen Coco93: Hilf mir, Magda. Ich kann nicht mehr. Ich habe das Gefühl, mein Schädel zerspringt. Ich habe so eine Wut im Bauch, dass ich gar nicht mehr klar denken kann. Und dabei weiß ich noch nicht mal, auf wen und warum. Da ist nur diese Wut, und sie wird immer stärker.«
    »Kennst du diese Coco?«
    Magda schüttelte den Kopf. »Bis auf ein paar Ausnahmen sind das wildfremde Menschen, die mir da schreiben. Aber

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