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Das verbotene Eden: Magda und Ben: Roman (German Edition)

Das verbotene Eden: Magda und Ben: Roman (German Edition)

Titel: Das verbotene Eden: Magda und Ben: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Thiemeyer
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Platzwunde, aus der Blut sickerte. Sein langes blondes Haar stand verfilzt in alle Richtungen, seine Kleidung starrte vor Schmutz. In seinen Armen hielt er ein paar Packungen Zwieback, Mehl, Zucker sowie einige Konserven. Eine der Dosen fiel herunter und landete scheppernd auf dem Boden.
    »Was ist hier los?«
    Die Angreifer fuhren herum.
    Der größte von ihnen, ein Bursche mit kurzrasierten Haaren und einem Nasenpiercing, trat auf Ben zu. »Wer bist du denn? Mach, dass du wegkommst.«
    »Ich hörte einen Hilferuf, drum dachte ich, ich sehe mal nach.«
    »Hier gibt’s nichts zu glotzen. Hast du nicht gehört, du sollst verschwinden.«
    Ben ignorierte ihn und wandte sich an den anderen Jungen. »Bei dir alles in Ordnung, Kleiner?«
    »Ich … ich wollte nur ein bisschen Verpflegung fürs Kloster holen«, stammelte er.
    »Stehlen wollte er«, erwiderte der Große. »Ist einfach in unseren Laden gekommen und hat sich bedient.« Er schlug dem Kleinen auf die Finger, worauf dieser mit schmerzvollem Jaulen seine Beute fallen ließ. Die Demonstration unverhohlener Gewalt erschreckte Ben.
    »Euer Laden?« Er presste die Lippen aufeinander. »Wenn du der Besitzer dieses Supermarktes bist, kannst du das doch bestimmt beweisen. Ausweis, oder so?«
    Die Brauen des Kerls rutschten ein Stück zusammen, was ihn noch dümmer aussehen ließ. »Versuchst du, witzig zu sein?«
    Ben hob die Hände. »Ich will keinen Streit. Ich weiß nicht, was hier los ist, und es geht mich auch nichts an, aber ich fände es gut, wenn ihr den Kleinen jetzt gehen lasst. Wie ich das sehe, scheint der rechtmäßige Besitzer dieses Ladens gerade nicht hier zu sein, so dass die Sachen eigentlich jedem gehören. Oder keinem, wie man’s nimmt.« Er zuckte die Schultern. »Ich würde also vorschlagen, ihr lasst ihn mit den paar Sachen abziehen, und gut ist’s. Ihr habt doch selbst noch genug. Hier, ich zahle auch dafür.« Er zog sein Portemonnaie aus der Hosentasche. »Was wird das kosten, zwanzig Euro? Ich gebe euch fünfzig. Ich lege sie hier auf den Boden, seht ihr? So, und nun lasst den Kleinen gehen.«
    Der Anführer blickte auf das Geld, dann stieß er ein hämisches Lachen aus. »Fünfzig Euro für die paar Lebensmittel? Das ist ja mächtig großzügig. Da ist doch bestimmt ein Trick dahinter.«
    »Kein Trick, ehrlich. Das Geld gehört euch, nehmt es.«
    Hinter der flachen Stirn des Anführers arbeitete es. Seine Gedanken schienen wie Bleikugeln durch die Gehirnwindungen zu kullern. Plötzlich erhellte ein Grinsen sein dämliches Gesicht. »Scheinst ja mächtig reich zu sein. Wenn du so viel Kohle hast, kannst du uns ja auch den Rest geben.« Er ließ die Axt in seiner Hand auf und ab wippen und kam auf Ben zu. »Zeig mal: Wie viel hast du denn noch?«
    »Das ist alles, was ich dir geben kann, sorry. Also was ist, haben wir einen Deal?«
    » Haben wir einen Deal? Du redest wie eine verdammte Schwuchtel. Kohle her, du Arsch, oder ich ziehe dir das Fell über die Ohren.« Er hob die Axt.
    »He, komm, Karl, lass ihn doch laufen, ihn und den anderen«, sagte einer aus der Gruppe. »Fuffzig Mücken ist doch nicht schlecht.«
    »Natürlich ist es das nicht«, sagte der, den sie Karl nannten. »Tatsache ist: Es ist viel zu gut. Wenn einer so mit Geld um sich schmeißt, dann hat er garantiert noch mehr davon. Vielleicht ist das einer von diesen neureichen Vorstadtfuzzis, die glauben, die Welt würde ihnen gehören, nur weil sie über einen Haufen Kohle verfügen. Ist das so? Bist du so einer? Ist dein Vater vielleicht Banker oder Chefarzt? Einer von denen, die uns die Scheiße hier eingebrockt haben? Deine Klamotten sehen zwar ziemlich abgewetzt aus, aber für Uhren habe ich ein Auge. Das Ding, das du da am Arm hast, ist ’ne Automatik. Schweizer Uhrwerk, oder? Kostenpunkt Minimum fünfhundert.«
    Ben wich ein Stück zurück. Er spürte, dass ihm die Optionen ausgingen. Verzweifelt überlegte er, was er noch sagen konnte, doch ihm wollte einfach nichts einfallen.
    Der Typ entblößte eine Reihe schlecht geputzter Zähne. »Ich kann Menschen ziemlich gut einschätzen, das konnte ich schon immer. Und ich weiß, dass du eine feige Sau bist, die mir gleich wimmernd ihr Hab und Gut geben wird. Also mach den Rucksack auf und lass mich mal sehen, was drin ist.« Drohend kam er näher.
    Im selben Moment lag die Pistole in Bens Hand, die Mündung auf die Brust des Angreifers gerichtet.
    »Keinen Schritt weiter.«
    Der Kerl blieb stehen. Ein Ausdruck von

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