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Das verbotene Land 1 - Die Herrscherin der Drachen

Das verbotene Land 1 - Die Herrscherin der Drachen

Titel: Das verbotene Land 1 - Die Herrscherin der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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Kopf. »Nur die Hohepriesterin darf den Tod der Meisterin begleiten. So wird es auch bei mir einmal sein.«
    Sie lehnte den Kopf an Bellonas starke Schulter und schloss einen Moment lang die Augen. »Obwohl ich nicht verstehe, warum es so sein muss, Bellona. Wenn sie mir wenigstens etwas beibringen würde – wie das Ritual durchgeführt wird oder mehr über Drachen, alles, was ihre Weisheit ergründet hat. Aber das tut sie nicht. Ich verstehe es nicht …«
    Ihre Stimme wurde leiser. Melisande überließ sich der Dunkelheit, der nächtlichen Süße des Geißblatts und Bellonas Umarmung.
    Ein Ruf nach Bellona weckte Melisande wieder auf. »Was?«, stammelte sie halb im Schlaf verwirrt. »Was ist denn? Ist etwas passiert?«
    Bellona fluchte. Sie stand auf und trat aus dem Schatten, damit man sie sah. »Ich bin hier, Nzangia. Was gibt es?«
    Die Kriegerin blieb stehen und führte salutierend die Faust vor die Brust. Melisande erkannte Bellonas Stellvertreterin, eine junge Frau von zwanzig Jahren, groß, grobknochig und in jeder Hinsicht linkisch, außer beim Kämpfen.
    »Ich störe dich ungern, Kommandantin, aber du wolltest auf dem Laufenden gehalten werden.«
    »Worum geht es denn?«, fauchte Bellona ungehalten.
    »Die Fremden am Pass sind immer noch da.«
    Verstimmt runzelte Bellona die Stirn. »Die letzte Meldung lautete, sie seien abgezogen.«
    »Das dachten wir auch, Kommandantin, denn wir hatten sie schon vierzehn Tage nicht gesehen. Aber anscheinend haben wir uns getäuscht. Heute Morgen hat eine Späherin wieder einen entdeckt. Ich bin zurückgeritten, um dich zu informieren.«
    »Woher wisst ihr, dass es einer von ihnen war?«
    »Mit ihren schwarzen Kutten und den kahlen Schädeln sind sie leicht zu erkennen, Kommandantin.«
    »Was redet ihr da?«, fragte Melisande, die nun hellwach und angespannt war. »Fremde in der Nähe des Passes? Seit vierzehn Tagen schon? Und das erfahre ich erst jetzt?«
    »Die Meisterin hat mir aufgetragen, nichts zu sagen«, erklärte Bellona. »Wir haben es ihr natürlich sofort gemeldet. Sie meinte, es wären vermutlich Reisende, die sich in den Bergen verirrt haben. Aber Verirrte treiben sich doch nicht eine ganze Woche am selben Ort herum.«
    »Außerdem sind das merkwürdige Leute«, ergänzte Nzangia. »Sie haben etwas Unheimliches an sich, etwas Böses. Mir gefällt das nicht.«
    »Mir auch nicht«, murmelte Bellona. »Ich möchte darüber nachdenken, Nzangia. Du kannst gehen. Morgen früh erhaltet ihr eure Befehle.«
    Die Kriegerin salutierte und ging fort. Bellona kauerte sich auf der Bank zusammen, die Arme auf den Knien, das Kinn in den Händen. Sie starrte in die Nacht hinaus.
    Melisande wartete geduldig auf eine Erklärung, doch es kam nichts.
    »Willst du mir nicht erzählen, was da los ist?«, fragte sie schließlich.
    Bellona veränderte ihre Position und schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht. Die Meisterin sagte, ich solle dich nicht beunruhigen.«
    »Dafür ist es zu spät«, bemerkte Melisande trocken. »Es beunruhigt mich viel mehr, wenn du nichts sagst.«
    »Es ist wirklich nicht wichtig. Nur«, Bellona runzelte die Stirn, »so merkwürdig.«
    »Bellona!«, rief Melisande ungeduldig aus.
    »Vor einer Woche haben die Grenzpatrouillen einige Reiter am Pass gemeldet. Es waren insgesamt acht. Fünf trugen Mäntel und Kapuzen, die waren kaum zu erkennen. Aber drei sahen sehr ungewöhnlich aus. Sie hatten schwarze Kutten und eine Tonsur.«
    »Wie auf den alten Gemälden von den Mönchen, die früher in diesem Kloster lebten«, stellte Melisande fest. »Was haben sie getan?«
    »Sie haben den Pass angestarrt, die ganze Zeit, und ständig darauf gezeigt und geredet. Sie haben die ganze Umgebung untersucht. Danach sind sie abgezogen – dachten wir.«
    »Sie haben nicht versucht, dort oder an einer anderen Stelle hinüberzugelangen?«
    »Nein. Schon das ist merkwürdig. Es war beinahe, als wüssten sie, dass ein solcher Versuch vergeblich wäre.«
    »Und jetzt sind sie zurück.«
    »Genau, und das sollten sie nicht sein. Der Zauber lähmt den Geist. Wer unbedingt durch den Pass klettern möchte, hat plötzlich das Gefühl, es sei der Mühe nicht wert. Er interessiert sich nicht mehr für das, was dahinter liegt, und vergisst, dass er das einmal herausfinden wollte. Deshalb zieht er ab und verschwendet nie mehr einen Gedanken an dieses Thema.«
    »Aber diese Männer haben nicht einfach aufgegeben.«
    »Ja«, bestätigte Bellona. »Und nicht nur das.«
    Abrupt stand sie

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