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Das verbotene Land 2 - Drachensohn

Das verbotene Land 2 - Drachensohn

Titel: Das verbotene Land 2 - Drachensohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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Federfuß das Tanzen bei, damit er mit dem Bären auftreten konnte. Dass er besser war als der Bär, fiel kaum einem Zuschauer auf. Mit fünfzehn rannte er davon, schloss sich einer Gruppe Wanderschauspieler an, perfektionierte seine Tanzkünste, ergänzte sie um Seiltanzen und Jonglieren und stieg schließlich zum Anführer auf, als der Gründer einer Fischvergiftung erlag.
    Bei dem Zusammentreffen mit den Soldaten der Dame verlor Federfuß mehrere Mitglieder seiner Truppe, auch den Stelzenläufer und den Bauchredner. Zudem war er ohne Gönnerin in den Häusern der Adligen kein gern gesehener Gast mehr. Die Städte und Märkte duldeten ihn nur am Rande. Als echter Opportunist schlug er auch aus dieser Verbannung Kapital und zeigte, was andere, angesehenere Gruppen nicht wagten. Anstelle des Bauchredners nahm er zwei Brüder auf, die an der Hüfte zusammengewachsen waren. Den Stelzenläufer ersetzte er durch einen Mann, der nur zwei Fuß groß war. Wenn er auf andere »Sonderlinge« stieß, nahm er sie bei sich auf, darunter einen Mann, der von Kopf bis Fuß dicht behaart war. Er wurde zum »Bärenmann«, rang alle nieder, die gegen ihn antraten und aß – zum Ergötzen der Menge – rohes Fleisch. Und dann war da noch das Mädchen, das den Körper verknotete, bis es sich an Stellen küssen konnte, welche die Natur nie dafür vorgesehen hatte.
    Federfuß tanzte nicht mehr selbst. Als Leiter und Fürsprecher der Gruppe hatte er zu viel zu tun. Doch er hielt sich in Form, denn er hatte eine Schwäche für die Weiblichkeit, und seine wohlgeformten Beine, die feurigen Augen und die lässige Grazie sorgten schon dafür, dass er die passende Bettgenossin bekam. Im Augenblick ging es ihm gut. Seine zusammengewürfelte Truppe mit ihren ungewöhnlichen Darbietungen und den Tanzmädchen kam bei gaffenden Bauern und einfachen Bürgern gut an. Das echte Monster würde sogar den Zwerg ausstechen.
    So fesselte Federfuß dem bewusstlosen Nem Hände und Füße.
    »Die Jungs warten an der Straße mit dem Karren«, erklärte er mit einem Blick auf Ramone und auf das Monster. »Du musst mir helfen, ihn zu tragen.«
    »Der hat mich halb erwürgt«, jammerte Ramone und massierte seinen mageren Hals.
    »Dein Rücken ist heil, deine Arme auch«, fuhr Federfuß ihn an. »Du nimmst die Schultern.«
    »Das ist der schwerere Teil«, beschwerte sich Ramone mürrisch. »Außerdem will ich mein Geld.«
    »Das kriegst du schon«, beschwichtigte Federfuß.
    »Jetzt«, beharrte Ramone.
    »Glaubst du, ich schleppe so viel mit mir herum? Dann nimm eben die Füße.«
    »Ich helfe euch«, bot Evelina an. Sie näherte sich Nem. Dann blieb sie stehen und beäugte ihn misstrauisch. »Seid ihr sicher, dass er nicht wieder aufwacht?«
    »Wenn doch, ziehe ich ihm noch eins mit der Keule über. Du hast deine Sache gut gemacht, mein Fräulein.« Federfuß bedachte Evelina mit einem bewundernden Blick. »Dein Vater sagt, du hättest Lust, dich der Truppe anzuschließen. Jemanden mit so viel Talent könnten wir durchaus gebrauchen.«
    »Ich will Tänzerin werden«, bestätigte Evelina.
    »Das sollst du auch«, versprach Federfuß.
    »Zu meinen Bedingungen«, betonte sie.
    Der Mann strich sich über den Schnurrbart und zog neugierig die Brauen hoch. »Und die wären?«
    »Ich will nicht bei Tag auf der Bühne und bei Nacht im Bett irgendeines Kerls tanzen. Ich möchte höfisches Tanzen vorführen. Dabei trage ich schöne Kleider und habe Bänder in den Haaren. Denn ich wünsche, dass ein reicher Mann auf mich aufmerksam wird und sich in mich verliebt.«
    Sie blinzelte Federfuß unter langen, dunklen Wimpern heraus an. Er erinnerte sich an das, was er gerade von ihrem nackten Körper im Mondlicht gesehen hatte, an ihre hingebungsvolle, selbstvergessene Lust.
    »Vielleicht hat dich schon ein reicher Mann ›tanzen‹ sehen«, meinte er. »Vielleicht sähe er gern mehr.«
    Evelina schenkte ihm ein Lächeln, ehe sie sich nach den Füßen des Monsters bückte. Ramone seufzte erleichtert auf. Seine Tochter konnte es schlimmer treffen, als wenn sie die Geliebte von Federfuß wurde. Zudem würde er gewiss sein Geld bekommen, wenn nun Evelina die Hand lenkte, welche den Beutel verschloss.
    »Nimm du den anderen Fuß, Papa«, befahl Evelina gereizt. »Ich trage ihn nicht ganz alleine!«
    »Hol mich der Teufel!«, knurrte Federfuß, während er Nem an den Schultern anhob. »Ich wusste nicht, dass Monster so schwer sind.«
    »Wenigstens bekommst du etwas für dein Geld«,

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