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Das verbotene Land 2 - Drachensohn

Das verbotene Land 2 - Drachensohn

Titel: Das verbotene Land 2 - Drachensohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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perfekt gewundenen Turbanen saßen sie mit dem ähnlich gekleideten Drakonas bequem zwischen vielen Kissen auf dem Boden eines großen Zeltes. Die Männer und der Drache in Menschengestalt hielten Tässchen mit starkem, süßem, schwarzem Kaffee, an denen sie immer wieder nippten.
    Sie sprachen über die Magie, die diese Wüstenbewohner wirkten. Drakonas nahm nicht an der Diskussion teil, obwohl er das Gespräch auf dieses Thema gelenkt hatte. Er hörte nur aufmerksam zu, um herauszufinden, ob unter diesen Wüstennomaden jemand von Gralds Leuten mit Drachenmagie aufgetaucht war und sie damit angesteckt hatte.
    Sie erzählten Geschichten von Dschinnis und Riesen, von Wunderlampen, klugen Prinzessinnen und beredten Dieben, von bösen Sultanen und weisen Scheichs und von Teppichen, die wie Drachen flogen. Zu seiner großen Erleichterung kam jedoch nichts von Drachen und deren Magie.
    Inmitten einer solchen Geschichte vernahm Drakonas Nems Schrei und fluchte laut. Seine rüde Unterbrechung ließ den Sprecher verdutzt und pikiert innehalten.
    Der Gast verneigte sich und stand auf. Unter weiteren Verbeugungen bat er den Erzähler vielmals um Verzeihung. Er behauptete, ihn hätte plötzlich eine Unpässlichkeit überkommen, und er müsse sofort gehen, um sie nicht noch mehr zu beleidigen. Drakonas war klar, dass die alten Männer dennoch indigniert waren, obwohl sie Abschiedsworte murmelten und sich höflich gaben. Dem Gast im Zelt wurde stets Gastfreundschaft gewährt, ganz gleich, wie seltsam er sich benahm. Ein weiteres Mal würde Drakonas ihnen nicht willkommen sein, doch das war momentan seine geringste Sorge.
    Der Sohn des Drachen war in Gefahr – sie alle waren in Gefahr! –, und Drakonas befand sich eine halbe Weltreise entfernt.
    Nachdem er sich gebührend entschuldigt hatte, schlug er die Zeltklappe auf. Sein unerwarteter, unangekündigter Aufbruch ließ die Wachen vermuten, er hätte zumindest einen Mord begangen. Zwei griffen zu ihren Krummsäbeln, während ein dritter Drakonas packte und ihm seinen Dolch an die Kehle hielt. Drakonas rührte sich nicht von der Stelle. Auf einen scharfen Befehl des Scheichs ließ der Wächter ihn los.
    Höflich versuchte der Alte, seinen Gast davon abzubringen, in der Tageshitze durch die Wüste zu streifen. Drakonas bedankte sich, blieb jedoch eisern. Da verschwand der Scheich achselzuckend in seinem Zelt.
    »Sonnenstich«, teilte er seinen Freunden gedämpft mit, die ebenfalls mit den Schultern zuckten. Bald war das bizarre Verhalten des Gastes vergessen. Nur die Wachen sahen Drakonas nach. Argwöhnisch behielten sie ihn im Auge, bis er hinter den Dünen verschwand.
    Nach dem dunklen, kühlen Inneren des Zeltes war die Hitze, die in erstickenden, flimmernden Wellen vom windgepeitschten Sand aufstieg, kaum erträglich. Der Wind ließ die langen Gewänder um Drakonas' Beine flattern und behinderte so seine Bewegungen. Er ging weiter, bis er die Karawane und die Oase, an der sie zwischen den Dünenwogen lagerte, nicht mehr sehen konnte. Hoffentlich sah man nun auch ihn nicht mehr. Suchend sah er sich um, weil er befürchtete, man hätte ihm vielleicht eine Wache nachgeschickt. Doch er sah niemanden. Wahrscheinlich hielt man ihn für verrückt und war nun froh, ihn los zu sein.
    Wie ein Schatten war der Drachenkörper immer bei ihm. Drakonas rief die Magie, und schon ging sein Menschenkörper in der Drachengestalt auf. Jetzt war der Mensch der ungreifbare Schatten, der im gleißenden Sonnenlicht waberte. Schon schwang sich Drakonas in die Luft, um mit kräftigen Flügelschlägen westwärts zu segeln.
    Hoch über der Welt glitt Drakonas immer weiter. Sie drehte sich unter ihm über Minuten und Stunden, die viel zu rasch vergingen. Seine breiten Flügel bewegten sich ohne Unterlass, schlugen abwärts, um den Wind unter ihm einzufangen, gaben nach oben hin nach, um die Luft wieder frei zu lassen und weiter voranzukommen. Drakonas streckte den Hals, dehnte sich den Sternen entgegen und schlug erneut abwärts. Bei der Aufwärtsbewegung sog er die Luft an, beim Abwärtsschlag atmete er aus. Diesen Rhythmus behielt er bei, damit sein Körper weiterarbeiten konnte, ohne dass er sich dessen bewusst sein musste. So ging es am schnellsten.
    Und die ganze Zeit wirkten die Wellen des vom Wind aufgewühlten Ozeans unter ihm wie gefroren. Bei jedem einzelnen Flügelschlag wusste er, dass er zu spät kommen würde.
    »Anora!« Sein Schrei war grell orange, flammend rot. »Was wir befürchtet

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