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Das verbotene Land 2 - Drachensohn

Das verbotene Land 2 - Drachensohn

Titel: Das verbotene Land 2 - Drachensohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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raunzte Ramone.
    Die drei stolperten durch die Büsche. Halb trugen, halb schleiften sie den Bewusstlosen zur Straße, wo zwei Männer mit Pferd und Wagen warteten, die das Monster aufluden und zur Truppe zurückfuhren. Während sie Nem auf den Karren zerrten, betrachtete Federfuß die blau geschuppten Beine und den Krallenfuß.
    Ihm wurde ganz warm ums Herz, wenn er an den Gewinn dachte, den er damit erzielen konnte. Zu schade nur, dass das Wesen keinen Schwanz hatte.
    »Für einen Schwanz bekäme ich das Doppelte«, sagte er anklagend zu Ramone, als wäre es seine Schuld, dass dem Monster etwas fehlte.
    Dennoch war es ein herrliches Monster, was Ramone nochmals betonte. Zudem hatte er gerade eine reizende Bettgespielin erhalten, die einen guten Preis bringen würde, wenn er mit ihr fertig war.
    Nicht schlecht für nur eine Nacht, überlegte Federfuß befriedigt.
    Das Gefühl, dass etwas Gefährliches geschehen war, riss Nem aus der Finsternis. Er mühte sich ab, zu sich zu kommen.
    Seltsamerweise war helllichter Tag, obwohl doch eben noch Nacht gewesen war. Er hatte starke Kopfschmerzen, und als er vorsichtig die Augen zu öffnen suchte, wurden die Schmerzen vom Licht so schlimm, dass er würgen musste. Eilig schloss er sie wieder. Er versuchte, sich zu erinnern, was geschehen war, doch er lag irgendwie auf einem Bett, das die ganze Zeit unter ihm hin und her ruckelte. Darum fiel das Denken schwer. Wenn mal eine Minute Ruhe einkehren würde, würde die Erinnerung gewiss wiederkehren. Doch das übelkeitserregende Wackeln hielt an und brachte seine Gedanken durcheinander. Bald verlor er wieder das Bewusstsein.
    Als er das nächste Mal erwachte, lag er am gleichen Platz, zwang sich aber, trotz der Schmerzen durch das grelle Sonnenlicht die Augen aufzuschlagen. Anfangs sah er nur verschwommen. Anscheinend waren da Eisengitter. Sein vom Schmerz gepeinigter Verstand meinte, er stünde wohl vor einer Zelle. Sobald sein Kopf klarer wurde, erkannte er voller Entsetzen, dass die Gitter ihn umgaben. Er war dahinter, nicht davor. Er war der Eingesperrte.
    Der Schock dämpfte den Schmerz und schärfte seine Sinne. Jetzt sah er, dass er sich in einem Käfig befand, der auf einem Wagen die Straße entlangholperte. Wenn er durch die Stäbe blinzelte, sah er zu beiden Seiten des Käfigs die Schergen von Federfuß mit Keulen marschieren. Der Käfigboden war mit Stroh bedeckt, als würde er ein wildes Tier beherbergen. Als Nem versuchte, sich aufzusetzen, lachten einige Männer und zeigten grinsend auf ihn.
    Der junge Mann sah an sich herab. Er war nackt. Die blauen Schuppen an seinen Drachenbeinen blinkten im Sonnenlicht. Seine Handgelenke und die Knöchel waren mit Handschellen gefesselt, von denen Ketten zu einem Bolzen in der Mitte des rumpelnden Wagens liefen. Mit diesen Ketten konnte er sich nur einen oder zwei Schritte in jede Richtung bewegen. Das Begreifen versetzte Nem den schlimmsten Schlag, den er je erhalten hatte.
    Der Käfig beherbergte ein Tier – ihn.
    Wut, Furcht und Scham fegten Nems Menschenanteil hinweg, wie Federfuß ihm seine Kleider abgenommen hatte. Sein einziger Gedanke war Freiheit. Er packte die schweren Eisenketten und riss sie mit einem kräftigen Ruck von dem Bolzen los. Mit den Ketten an den Händen warf er sich gegen die Stäbe und schlug mit solcher Gewalt auf sie ein, dass der Käfig zu schwanken begann und umzukippen drohte. Den Männern verging das Grinsen. Sie wichen zurück und erhoben die Keulen. Die Zugpferde zuckten nervös zusammen und blickten nach hinten. Der Kutscher rief, sie würden alle im Graben landen, wenn das Monster nicht aufhörte zu toben.
    Nem packte die Stäbe und zog daran. In seinen starken Händen bog sich das Eisen.
    »Gütige Mutter, seht ihr das?«, schnaufte einer der Männer, der nun noch weiter zurückwich.
    »Federfuß, dein Monster bricht aus!«, riefen ein paar.
    Mit aller Kraft zerrte Nem an den Gitterstäben. Sie gaben ein Stück nach. Noch einmal, dann würde das Loch ausreichen, um seinen Körper hindurchzuzwängen. Gerade als er es wieder versuchen wollte, rollte ein Rad über einen Stein und brachte den Wagen zum Holpern.
    Mit einem herrischen Ruf brachte der Fahrer die Pferde zum Stehen. Fünf Männer stürmten den Käfig und rissen die verriegelte Tür auf. Zwei von ihnen sprangen mit ihren Keulen hinein, die anderen hielten draußen Wache.
    Nem nahm die Kette an seinem Handgelenk und peitschte damit nach den Männern. Den einen traf er am Kinn. Heftig

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