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Das verbotene Land 2 - Drachensohn

Das verbotene Land 2 - Drachensohn

Titel: Das verbotene Land 2 - Drachensohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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nach Nem, während sie mit bebendem Kinn und schluchzender Stimme sagte: »Du kannst mit mir machen, was du willst, wann immer du willst. Wie soll ich dich daran hindern? Ich bin eine Gefangene dieser furchtbaren Mönche, die«, – sie schniefte, fuhr aber heldenhaft fort –, »meinen armen Vater getötet haben.«
    »Das hätte nie geschehen dürfen«, sagte Nem. Er blieb in der Tür stehen. »Es tut mir Leid. Auch dass du es mit ansehen musstest. Das muss schrecklich gewesen sein.«
    Erneut schluchzte Evelina auf und zupfte an ihrem Rock. Unter den langen Wimpern hervor beobachtete sie ihn.
    »Und du bist keine Gefangene. Du kannst kommen und gehen, wie es dir beliebt.«
    »Darf ich auch die Stadt verlassen?«, schrie sie auf. »Eine Stadt aus dem Nichts hinter einer Mauer aus hartem Stein, die wir wie Geister durchschreiten? Sag mir, wie ich diese Stadt verlassen soll! Ich weiß nicht, wo ich bin, was aus mir wird.«
    Vorsichtshalber weinte sie nur ein wenig, damit ihre Nase nicht anschwoll und die Augen nicht zu rot wurden. Sie wollte schließlich nur, dass er kam und sie tröstete.
    Doch das tat er nicht. Evelina blinzelte durch ihre Finger. Nem stand noch immer an der Tür.
    »Es stimmt, du kannst die Stadt nicht verlassen«, bestätigte er. »Aber du kannst dich frei bewegen, sprechen, mit wem du willst, gehen, wohin du willst. Vor mir brauchst du keine Angst zu haben. Ich bin zwar neben dir untergebracht, aber ich werde dich nicht stören. Ich werde mich dir nicht mehr nähern und dich auch nicht mehr ansprechen.«
    Er wollte die Tür zumachen.
    Evelina war sprachlos. Sie kannte die alten Lieder, in denen der Liebende stolz darauf war, seine Liebe niemals zu gestehen. Erst in der letzten Strophe gab er sie preis. Früher hatte sie diese Vorstellung lächerlich gefunden. Jetzt war sie höchst ärgerlich.
    »Warte, Nem«, rief Evelina mit matter Stimme. Sie richtete sich auf. Das Haar strömte über ihre Schultern. »Ich habe dich falsch eingeschätzt. Ich dachte, du wärst wie alle anderen Männer. Wie Federfuß, dieses Schwein, der meine Jugend und meine Unschuld ausgenutzt hat. Jetzt sehe ich, dass ich mich geirrt habe.«
    Flehend streckte sie ihm die Hand entgegen.
    »Bitte verzeih mir, Nem. Ich schäme mich. Ich habe nur getan, was sie von mir verlangt haben. Niemals wollte ich dir damit schaden. Ich hatte bloß Angst vor ihnen.«
    Sie ließ den Kopf hängen. Diesmal liefen echte Tränen über ihre Wangen.
    Als sie hörte, wie die Tür sich schloss, machte sie die Augen zu, lächelte lieblich und legte sich in hingebungsvoller Hilflosigkeit wieder auf das Bett.
    Lange Augenblicke verstrichen. Doch kein schwerer Körper legte sich neben sie. Kein Mund suchte den ihren. Evelina schlug die Augen auf.
    Nem war weg. Die Tür war zu. Er war gegangen und hatte sie im Stich gelassen.
    »Verdammter Bauerntrampel!«, fluchte Evelina.
    Als Nem sich von Evelinas Tür abwendete, stand im Gang ein Mönch, der ihn beobachtete. Nem mochte diese Mönche nicht – er traute ihnen nicht. Einige wirkten wie ganz normale Männer, andere hingegen waren wie dieser hier: blass und hager, so ausgezehrt, dass die Kutte aussah, als hinge Wäsche an einem Ast.
    »Was willst du hier?«, herrschte Nem ihn an.
    »Grald gewährt dir jetzt eine Audienz, Drachensohn.«
    Die Hände des Mönchs waren unablässig in Bewegung. Seine Finger zupften nervös an den Säumen seiner Ärmel, pulten an Pickelchen im Gesicht oder fuhren zu verirrten Haarsträhnen hoch. In den Augen, die Nem beobachteten, lag ein unheimlicher Glanz, der Nem beunruhigte. Wenn die Schwester Nem nicht versichert hätte, dass diese Mönche ihn verehrten, hätte er diesen Blick als hasserfüllt gedeutet.
    »Ich wünsche einen Riegel, an der Tür dieser Frau«, erklärte Nem.
    Der Blick des Mönches glitt kurz zur Tür. Er sagte kein Wort.
    »Einen Riegel, mit dem sich die Tür von innen verschließen lässt«, ergänzte der Junge.
    Der Mönch verneigte sich. »Wie du wünschst, Drachensohn. Wenn du mich jetzt begleiten würdest. Man lässt Grald nicht warten.«
    Nem traute dem Mönch nicht. Er wollte Evelina nicht schutzlos zurücklassen, andererseits jedoch wollte er mit dem Drachen sprechen.
    Also klopfte er noch einmal an. Noch ehe Evelina reagieren konnte, machte er die Tür auf. Sie fuhr erschrocken hoch. Aus rot geränderten, tränenblanken Augen sah sie ihn an. Nem zog das Messer aus seinem Stiefel und warf es vor ihrem Bett auf den Boden.
    »Hab keine Scheu, es zu

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