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Das verbotene Land 3 - Drachenbruder

Das verbotene Land 3 - Drachenbruder

Titel: Das verbotene Land 3 - Drachenbruder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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wurde, und von Kriegern, die Magie beherrschten, die ihnen von Drachen gegeben worden war. Einige kannten den König so gut, dass sie ihre Skepsis laut in Worte fassten. Sie fragten Edward, woher er dies alles wisse, und als er seinen Sohn ins Spiel brachte, verhärteten sich ihre Zweifel zu Unglauben.
    Insgeheim dachten die meisten von ihnen – und manche äußerten das auch –, dass ein Spinner sie gegen Windmühlen kämpfen lassen wollte.
    Allmählich fragte Markus sich, ob das womöglich stimmte. Er hatte seinen Vater angelogen. In Wahrheit hatte er dieses Heer aus Drachenkriegern nicht mit eigenen Augen gesehen, wie er es Edward versichert hatte. Er hatte es nur vor seinem inneren Auge gesehen. Als Kind hatte er mit diesen Augen viele schreckliche und wundersame Dinge gesehen, Bilder aus den Träumen der Drachen. Und wenn auch dies ein Drachentraum war? Oder der Traum eines Betrunkenen? Wann immer Markus an Evelina und den Wein dachte, lief er vor Scham rot an. Wenn die Armee nun so weit marschierte und am Ende nichts fand?
    Zwar hatte Drakonas das Gesehene bestätigt, aber Drakonas war ein Drache – konnte man ihm trauen? Er hatte praktisch zugegeben, dass er Markus als Köder nach Drachenburg gebracht hatte – um den Drachen herauszulocken. Und er hatte klargemacht, dass sein Tun auf der Liebe zu den Drachen beruhte, nicht auf der Liebe zu den Menschen. Vielleicht spielte Drakonas sein eigenes Spiel.
    Markus wusste, dass auch sein Vater Zweifel hegte, obwohl Edward nichts dergleichen gesagt hatte. Der König ging ein enormes Risiko ein, indem er seinem Sohn glaubte – einem Sohn, dem es schwerfiel, sich selbst zu glauben. Natürlich hatte Edward die verrückten Mönche gesehen. Er hatte Illusionsmagie miterlebt: Einmal hatte Drakonas den König durch eine scheinbare Mauer gestoßen. Aber dass Magie über Hunderte von Jahren eine ganze Stadt verbergen und eine Armee hervorbringen konnte, in deren Adern Drachenblut floss, das war doch schwer zu glauben.
    Als Markus daher an der Spitze seiner eigenen Abteilung ritt, der Prinzengarde, deren Angehörige für ihre Dienste an der Krone mit dieser Ehre ausgezeichnet worden waren, erschien ihm seine Zukunft so trüb und grau wie dieser Tag.
    Er wusste nicht, was er sich wünschen sollte. Wenn er Recht behielt, würden wahrscheinlich er und viele seiner Begleiter den Tod finden. Wenn er sich wünschte, das alles wäre nur ein böser Traum, hatte sein Vater die Armee unter großen Kosten umsonst einberufen, und die Nachricht, dass der Prinz verrückt war, würde sich wie ein Lauffeuer ausbreiten. Seine Eltern würden ihn in einem Kloster einsperren müssen, um den Aufschrei verstummen zu lassen. Dann konnte er seiner Familie keine Schande mehr machen. Bei dieser Vorstellung gab Markus einem Pfeil in den Hals den Vorzug.
    Er hielt sich abseits von seiner Eskorte, die dem jungen Mann ohnehin nicht besonders zugeneigt war. Diese Ritter unter der Führung von Sir Troeven hatten vor Gott und ihrem König geschworen, dass sie ihren Prinzen notfalls mit dem Leben schützen würden. Sie hatten ihm keine Freundschaft gelobt.
    Edward sorgte sich um seinen Sohn. Das wusste Markus, denn er hatte die Blicke in seine Richtung registriert. Aber der Prinz tat, als würde er sie nicht bemerken. Er zog es vor, für sich zu bleiben.
    Als Markus nachmittags jedoch noch immer mit niemandem ein Wort geredet und seinen Proviant an ein paar beglückte Kinder und deren Hunde weitergegeben hatte, ließ Edward sich von der Spitze der Kolonne an die Seite seines Sohnes zurückfallen. Er erhob die Stimme, damit er trotz des prasselnden Regens zu hören war, und fragte in kameradschaftlichem Ton: »Was hältst du von Lady lsabel?«
    Markus blinzelte das Regenwasser aus seinen Augen und löste sich von den trüben Aussichten, die vor ihm lagen, um zu überlegen, was er denn nun wirklich von der jungen Frau hielt, die er heiraten sollte. In Wahrheit war er so versunken gewesen, dass er kaum an sie gedacht hatte.
    Das hatte sein Vater vielleicht erwartet, denn er fügte noch lauter hinzu: »Du bist den ganzen Tag so still, mein Sohn. Ich könnte mir vorstellen, dass es ihr hübsches Gesicht ist, das dir nicht aus dem Sinn geht.«
    Markus nahm den Faden auf. »Sie ist wirklich sehr schön, Vater«, bestätigte er so begeistert wie möglich.
    Das musste er seiner Mutter zugute halten. lsabel war reizend. Sie war ein süßes, sanftes und anmutiges Mädchen, das vielleicht noch nicht verrückt nach ihm

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