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Das verbotene Land 3 - Drachenbruder

Das verbotene Land 3 - Drachenbruder

Titel: Das verbotene Land 3 - Drachenbruder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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Feind sie beobachtete. »Jeder bleibt auf seinem Platz!«
    Der Ritter, der schwer gestürzt war, blieb einen Moment liegen, ehe er wieder zu sich kam und den Ernst der Lage erkannte. Mühsam rollte er in seiner Rüstung auf dem Rücken herum, als wäre er eine umgekippte Schildkröte, und tastete nach seinem Schwert, das er bei dem Sturz verloren hatte. Der Krieger neben ihm begann, seine rot glühenden Hände zu bewegen. Er zeigte auf den abgeworfenen Ritter.
    Der Mann verstand nicht, was hier vorging. Jeder andere Feind hätte sich auf den hilflosen Gegner gestürzt und ihn durchbohrt. Schließlich kam er mit dem Schwert in der Hand wieder auf die Beine und machte einen Schritt nach vorn. Dabei fiel ihm auf, dass der Tag mittlerweile erheblich heißer geworden war. Er schien in seiner Rüstung zu verglühen.
    Der Ritter begann, aus allen Poren zu schwitzen. Seine Rüstung – Plattenpanzer und Kettenhemd – wurde immer heißer, so heiß, dass sie bereits seine Haut verbrannte.
    Schließlich war das Metall rot glühend. Der Ritter schrie vor Schmerz, warf das Schwert weg und versuchte verzweifelt, Rüstungsteile abzureißen. Schon roch er sein eigenes versengtes Fleisch. Mit einem lauten Schrei warf er sich auf den Boden, wo er sich in Qualen wand und um Hilfe rief, während seine Haut Blasen schlug und aufplatzte.
    »Er wird gebraten!«, schrie sein Begleiter erschüttert auf. »Er wird bei lebendigem Leibe gebraten!«
    Alle sahen, hörten und rochen es selbst. Die Hitzewellen, die von der Rüstung ausgingen, brachten die Luft zum Flirren. Es zischte, als läge Fleisch in einer Pfanne. Der Gestank nach verbranntem Fleisch und Haar ließ mehr als einen Ritter eine Hand vor den Mund schlagen. Manche beugten sich zur Seite und übergaben sich.
    Schließlich hielt der zweite Ritter es nicht mehr aus. Er glitt vom Pferd und versuchte, die Reihen der Drachenkrieger zu durchbrechen, um seinen sterbenden Kameraden zu erreichen. Wieder hielt ein Krieger rot glühende Hände empor. Der Ritter fasste an seine eigene Rüstung und fiel auf die Knie. Erschrocken holte er Luft, als das Metall unter seinen Fingern heiß wurde. Eilig versuchte er, die Schnallen und Schnüre zu öffnen, die seine Rüstung hielten, obwohl er genau wusste, wie hoffnungslos sein Unterfangen war. Er warf einen flehenden, schweigenden Blick auf die anderen Ritter.
    »Gott sei uns gnädig! Ich werde das nicht länger mit ansehen!«, rief ein Ritter und spornte sein Pferd an.
    Einer der Feinde griff an seinen Gürtel und zog einen kleinen, gefiederten Wurfpfeil aus einem Lederbeutel.
    Ein einfacher Wurfpfeil, hatte Prinz Markus erzählt. Wie man ihn in jedem Wirtshaus sieht. Er hat einer Frau den Hals durchbohrt, aus einer Entfernung von fünfhundert oder sechshundert Schritt.
    Troeven wollte noch eine Warnung rufen.
    Da warf der Krieger seinen Pfeil.
    Der Ritter schrie auf. Sein Kopf zuckte nach hinten. Er wurde im Sattel steif, blieb noch einen Moment dort hängen und kippte dann vom Pferd, unweit der Stelle, wo Troeven stand. Seine Augen starrten zum Himmel, wohin ihm seine Seele wohl schon vorausgeeilt war. Zwischen den Augen war ein großes, blutiges Loch zu sehen. Der Pfeil hatte den Helm von hinten durchschlagen, war durch das ganze Gehirn gesaust und aus der Stirn wieder ausgetreten.
    Troeven seufzte hörbar auf.
    Als erfahrener Kämpe hatte Troeven gesehen, wie Menschen auf dem Schlachtfeld Arme und Hände verloren, wie Schädel und ganze Menschen gespalten worden waren, so dass deren Eingeweide sich auf dem Boden verteilten. Mit der Zeit war er gegenüber dem Anblick, dem Geräusch und dem Geruch des Todes abgehärtet. Hatte er zumindest geglaubt.
    Aber das hier war anders. Nicht nur der Verstand, sondern Herz und Seele mussten es begreifen, obwohl es sein Innerstes nach außen kehrte.
    Der junge Ritter, der von Dämonen gesprochen hatte, rutschte vom Pferd und fiel auf die Knie. Er begann, inbrünstig zu beten. Seine Stimme klang brüchig und voller Angst. Keiner folgte seinem Beispiel, aber etliche baten um Gottes Segen, und alle rückten näher zusammen.
    Diese Krieger besaßen die schlimmste Waffe, welche die Menschheit kannte – Angst. Sie hätten gemeinsam angreifen und Troevens kleine Einheit im Nu erledigen können. Aber so ein Angriff lohnte sich für sie nicht. Er brachte nur den Tod. Jetzt hingegen waren die Ritter erschüttert und demoralisiert. Mit bleichem Gesicht wechselten sie Blicke mit ihren Nachbarn und beobachteten den

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