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Das verbotene Land 3 - Drachenbruder

Das verbotene Land 3 - Drachenbruder

Titel: Das verbotene Land 3 - Drachenbruder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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vor dem sprachlosen Markus auftauchen ließ. Auf der Flucht aus der Stadt hatte Markus dasselbe versucht. Er hatte versucht, die Illusion anzuheben, um das geheime Tor zu finden, den Ausgang aus der Stadt. Damals war ihm das nicht gelungen, aber er war auch erschöpft gewesen, verängstigt und in Lebensgefahr.
    Jetzt war er nicht erschöpft. Er hatte auch keine Angst, obwohl er sicher war, dass sein Leben gleich vorbei sein würde. Markus war aufgeregt und von Feuereifer erfüllt. An seine erste und letzte Schlacht würde sich jeder erinnern. Inzwischen konnte er die Magie vor sich hängen sehen, eine schimmernde Landschaft vor heiterem, blauem Himmel mit beruhigenden, weißen Wolken, glitzerndem Wasser und goldbraunem Gras, das sich sanft im Morgenwind wiegte.
    Markus erhob sich von dem Stühlchen in seinem kleinen Raum, ging zur Tür und riss sie weit auf.
    Davor saß der Drache, Maristara, der den Zaubervorhang über die Armee breitete, um ihn erst im letzten Augenblick zum Entsetzen der nichts ahnenden Zuschauer wegzuziehen.
    Hinter dem Vorhang waren tausend Drachenkrieger ins braune Gras geduckt. Ihre Schuppenrüstungen warfen das Sonnenlicht zurück. Auf ihren Gesichtern stand ein verächtliches Lächeln. Er sah Maristaras triumphierende Selbstgefälligkeit.
    Markus zog sein Schwert, trieb das Pferd vorwärts und ritt auf den Vorhang aus Blau und Braun und Glitzern zu. Dann verpasste er dem zarten Gewebe der Magie einen entschlossenen Hieb mit der Klinge seiner eigenen Magie, der es in flatternde Fetzen riss.
    Hinter ihm hatte die Prinzengarde ihren Herrn vergeblich zum Anhalten aufgerufen. Nun hörte er, wie ihre Schreie in erstauntem Aufkeuchen und erstickten Flüchen untergingen. Der Vorhang hatte sich gehoben. Die Ritter standen ihrem Feind Auge in Auge gegenüber, einem Feind, der eben noch nicht da gewesen war, der fremdartig und unbekannt aussah. Einem solchen Feind waren sie noch nie begegnet.
    Dieser erstaunliche Anblick stiftete Verwirrung. Die Ritter des Prinzen zügelten ihre Pferde und sahen sich verunsichert um. Was sollten sie tun?
    Ihr Anführer, Sir Troeven, derjenige, der Markus »wirres Zeug« unterstellt hatte, war Berufssoldat. Er hatte sein Amt erhalten, nachdem er dem alten König, Edwards Vater, bei einem Kampf mit Gesetzlosen das Leben gerettet hatte. Die Bande hatte sich in den Kopf gesetzt, dass die Straße von Idlyswylde nach Ramsgate-upon-the-Aston ihr gehörte. In den letzten Jahren war Sir Troeven im Ausland gewesen, wo er für andere Könige gekämpft hatte, weil zu Hause kein Krieg herrschte. Als erfahrener Veteran blendete er alles aus, was an der Armee vor ihm merkwürdig war, und konzentrierte sich ganz auf seine Pflicht. Er war einzig dem Prinzen verpflichtet, und der stand allein auf dem Schlachtfeld, umringt von Feinden.
    Also zog Sir Troeven sein Schwert und schrie: »Zu mir!«, ehe er donnernd durch das Gras zwischen die Reihen der Feinde ritt. Einer nach dem anderen folgten die Ritter der Prinzengarde ihrem Anführer, je nachdem wie rasch sie sich wieder fassten oder wie groß ihr Mut war.
    Grald hatte den Drachenkriegern versichert, dass sie und ihre Magie das Schlachtfeld beherrschen würden.
    Keiner wird euch sehen können. Ihr schleicht euch an, als wäre es mitten in der Nacht, und trefft sie wie der Blitz aus heiterem Himmel. Ihr selbst wählt Ort und Zeitpunkt, hatte Grald ihnen wieder und wieder erklärt.
    Nachdem Markus' Angriff unvermittelt den Schleier gehoben hatte, der sie versteckte, waren die Drachenkrieger völlig überrumpelt. Dreißig Ritter in schwerer Rüstung preschten auf sie zu. Vor den harten Hufen der massigen Streitrösser, von denen jedes mindestens tausend Pfund wog, konnten weder die Magie noch ihre Drachenschuppen sie retten. Den Drachenkriegern blieb keine Zeit, ihre Verteidigungssprüche vorzubereiten, ehe die Garde die vorderen Reihen durchbrach. Einige konnten sich gerade noch zur Seite werfen, andere hatten weniger Glück. Die Pferde rannten sie um, trampelten sie nieder und stürmten weiter, Hufe, Beine und Bauch von Blut, Schleim und Drachenschuppen bespritzt.
    Aber die Drachenarmee kam rasch wieder zu sich und nahm Schlachtformation an. Sie kämpften paarweise, immer ein Mann und eine Frau. Wie tödliche Giftpflanzen erschienen sie plötzlich zwischen den hohen Grasbüscheln.
    Markus warf einen Blick nach hinten. Seine Ritter kamen ihm nach. Ihre Schwerter blitzten in der Sonne. Er sah das Blut an den Pferden und die Toten auf dem

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