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Das verbotene Reich: Thriller (German Edition)

Das verbotene Reich: Thriller (German Edition)

Titel: Das verbotene Reich: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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Pau aus dem Wasser.
    »Alles in Ordnung?«, rief er ihnen zu.
    Beide nickten.
    »Wir müssen ans Ufer schwimmen.«
    Er paddelte zwischen den qualmenden Trümmern hindurch auf die beiden zu. Dann legte er den Kopf schief und spähte nach Süden. Dort wurde ein schwarzer Punkt allmählich größer.
    Das Kampfflugzeug kehrte zurück.
    »Lasst euch mit dem Gesicht nach unten im Wasser treiben. Tut so, als wärt ihr tot«, sagte er. »Und bewegt euch nicht, bis es wieder weg ist.«
    Er befolgte diese Anweisung auch rasch selbst und hoffte, dass sie mit dem Trick durchkommen würden. Er fragte sich, warum der Jäger sie nicht einfach in der Luft abgeschossen hatte. Das wäre leicht gewesen, gerade am Anfang, als sie noch gar nicht gewusst hatten, dass er da war. Der Gedanke dahinter war sicherlich, dass das Wasser alle Beweise vernichten sollte.
    Er breitete die Arme aus und ließ sich in der Hoffnung treiben, dass der Pilot nicht seine Kanonen auf sie abschoss, um ganz sicherzugehen, dass sie tot waren.
    48
    Lanzhou
    Tang verließ das Labor mit dem beruhigenden Gefühl, dass das Problem Lev Sokolov gelöst war. Er hatte den Männern, die er zurückgelassen hatte, um das Gebäude zu bewachen, eingeschärft, jedem Fluchtversuch mit tödlicher Gewalt zu begegnen. Inzwischen hatte er genug Informationen, um zu wissen, wie er anfangen musste – mit oder ohne Sokolov. Der Russe bot ihm einfach nur eine bequemere Möglichkeit, die Entdeckung zu bestätigen, nicht aber das einzige Mittel.
    Die Bedeutung dieser Entdeckung war enorm.
    China verbrauchte jährlich mehr als drei Milliarden Tonnen Rohöl. Seine Industrieproduktion – und damit seine gesamte Wirtschaft – basierte auf Öl. Sechzig Prozent wurden gegenwärtig aus Afrika, Lateinamerika und Russland importiert, um keine Probleme mit der unruhigen Nahostpolitik zu bekommen und Amerikas Einflussbereich fernzubleiben. Warum hatte Amerika denn den Irak besetzt, wenn nicht, um die Ölvorräte im Nahen Osten für sich zu reservieren? Ihm fiel jedenfalls kein anderer Grund ein, und seine Außenpolitikexperten sagten dasselbe. Ebendiese Experten hatten wiederholt gewarnt, die Vereinigten Staaten könnten das Öl aus Nahost ohne Weiteres als Waffe einsetzen. Schon eine kleinere Lieferunterbrechung, und China würde sich im freien Fall befinden, ohne dass die Regierung etwas dagegen unternehmen konnte. Er hatte es satt, sich mit ölreichen Schurkenstaaten herumschlagen zu müssen. Erst vor wenigen Wochen hatte man einer anderen afrikanischen Nation Milliarden von Yuan geliehen, die diese niemals zurückzahlen würde – nur um sicherzustellen, dass China auf ihrer Ölexportliste ganz oben stand. Die gegenwärtige Regierung, deren Außenpolitik eine schwindelerregende Mischung aus Beschwichtigung, Widersprüchlichkeiten, Verdrängung und Verteidigung war, verschacherte schon seit langem ballistische Raketen, Atomanlagen und wertvolle Technologien, nur um die Ölversorgung sicherzustellen.
    Das erniedrigte China und gab eine Schwäche preis.
    Doch all das konnte sich ändern, wenn die Tausende von Bohrlöchern in ganz China eine stetige Energieversorgung sicherstellten. Ohne den wissenschaftlichen Hintergrund zu enthüllen, sagte sich Tang, könnte er diese Tatsache ausnutzen, das Öl weiter fördern und so die Tanker überflüssig machen, die täglich mit ausländischem Rohöl beladen in die chinesischen Häfen einliefen. Wer Ergebnisse vorweisen konnte, hatte auch sonst Erfolg, und aus dem Erfolg wuchs der Stolz. Richtig eingesetzt, konnte die Entdeckung zweifellos jedem politischen Regime den Rücken stärken.
    Er wusste, dass China nach der Theorie des fossilen Erdöls nur über 2,1% der weltweiten Ölreserven verfügte. Die Vereinigten Staaten besaßen 2,7%, Russland 7%. Der Nahe Osten 65%. An der Macht der Araber lässt sich nichts ändern , hatte einer seiner Vizeminister ihn kürzlich gewarnt. Er war anderer Meinung. Alles hing davon ab, was man wusste.
    Sein Handy klingelte.
    Er war auf dem Weg zu seinem wartenden Auto, blieb aber stehen und nahm das Gespräch an.
    »Das Zielobjekt befindet sich im See«, sagte Viktor Tomas.
    Sie hatten geplant, Pau Wens Flugzeug anzugreifen und dabei so wenig Aufmerksamkeit wie möglich zu erregen. Der Funkverkehr, der von zahllosen Behörden überwacht wurde, darunter auch von der Provinz Yunnan, würde belegen, dass ein unbekanntes Flugzeug von einem Düsenjäger der Armee abgeschossen worden war. Das Protokoll verlangte, dass der

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