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Das verbotene Reich: Thriller (German Edition)

Das verbotene Reich: Thriller (German Edition)

Titel: Das verbotene Reich: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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Stadt entfernt«, sagte Malone.
    Es brannten kaum Lichter, und die Stadt war tatsächlich in Schwarz getaucht. Eine beleuchtete Straße schlängelte sich über die flache Ebene zu einem kleinen Tower, zwei überdimensionierten Hangars und einer von Leuchten erhellten Rollbahn. Malone fragte sich, was sie unten erwarten würde, aber zwei Scheinwerferpaare, die rasch in ihre Richtung rollten, gaben ihnen schon mal eine Vorahnung.
    Zwei Fahrzeuge.
    Zu dieser Nachtzeit?
    »Anscheinend gibt es ein Empfangskomitee«, sagte er.
    Cassiopeia schaute aus einem anderen Fenster. »Ich habe sie gesehen. Sie kommen schnell näher.«
    »Minister Tang ist berechenbar«, sagte Ni.
    Sokolov schwieg, aber die Sorge in seinem Gesicht war unverkennbar.
    »Bleiben Sie ruhig«, sagte Malone zu dem Russen. »Alle wissen, was sie zu tun haben.«
    Ni spannte sich an. Die Landung war glatt verlaufen, und sie rollten jetzt auf den Tower zu. Die Rollbahn war nur schwach erleuchtet, aber das Hallenvorfeld und der Tower waren durch Flutlichter, die auf den Dächern angebracht waren und einen öligen Glanz auf den schwarzen Asphalt warfen, in gleißendes Licht getaucht. Das Flugzeug blieb stehen, doch die Triebwerke liefen noch.
    Cassiopeia öffnete die hintere Tür und sprang hinaus.
    Ni folgte ihr.
    Sie gingen etwa fünfzig Meter und warteten darauf, dass zwei Fahrzeuge herangebrettert kamen – das eine war ein Range Rover, das andere ein heller Transporter. Beide trugen das Amtszeichen der Polizei. Ni hatte in ganz China Tausende ähnlicher Transporter gesehen, aber nie war einer seinetwegen gekommen.
    Er zwang sich zur Ruhe.
    Jetzt wusste er, wie die von seinen Untersuchungen betroffenen Menschen sich fühlten. Man wusste nie genau, was als Nächstes geschehen würde, war nervös und grübelte darüber nach, was die andere Seite alles wissen mochte. Er kam rasch zu dem Schluss, dass es eindeutig besser war, vor dem Käfig zu stehen, als darin zu sitzen.
    Die beiden Fahrzeuge kamen mit quietschenden Reifen zum Stehen.
    Aus dem Range Rover stieg ein kleiner, ausgemergelter Mann, der weit eher tibetische als han-chinesische Gesichtszüge hatte. Er war in eine offizielle grüne Uniform gekleidet und sog heftig an seiner Zigarette. Der Fahrer blieb im Fahrzeug sitzen. Aus dem Transporter stieg niemand aus.
    Malone hatte erklärt, was er im Sinn hatte, und Ni hatte ihm zugestimmt – es gab schließlich nicht viele Optionen.
    »Herr Minister Ni«, sagte der Mann. »Ich bin Liang von der Provinzpolizei. Wir haben Anweisungen, Sie selbst und jeden Ihrer Begleiter an Bord dieses Flugzeugs festzunehmen.«
    Ni machte den Rücken steif. »Wer hat Ihnen Anweisungen gegeben?«
    »Peking.«
    »In Peking leben zwanzig Millionen Menschen. Könnten Sie das näher eingrenzen?«
    Liang schien der Tadel nicht zu gefallen, aber er fasste sich rasch und sagte: »Das Büro von Minister Tang. Der Befehl war eindeutig.«
    Cassiopeia stand an Nis rechter Seite und beobachtete das Ganze. Sie waren bewaffnet. Nis Pistole war unter seinem Jackett verborgen und über ihrer eigenen Waffe hing ihre Bluse lose herunter.
    »Wissen Sie, wer ich bin?«, fragte er den Polizisten auf Mandarin.
    »Ihre Position ist mir bewusst.« Der Zigarettenstummel flog weg.
    »Und trotzdem wollen Sie mich festnehmen?«
    »Ist ein Russe an Bord des Flugzeugs? Ein Mann namens Sokolov?«
    Ni sah, dass Cassiopeia den Namen gehört hatte, und so sagte er auf Englisch: »Er möchte wissen, ob wir einen Mann namens Sokolov bei uns haben.«
    Sie zuckte mit den Schultern und schüttelte den Kopf.
    Er sah Liang an. »Nicht, dass wir wüssten.«
    »Ich muss das Flugzeug durchsuchen. Weisen Sie den Piloten an, die Triebwerke auszustellen.«
    »Wie Sie wünschen.«
    Ni drehte sich um, fixierte das Cockpit und sandte eine Botschaft, indem er beide Arme über dem Kopf schwenkte.
    Nichts geschah.
    Er wandte sich zurück. »Möchten Sie, dass ich die beiden anderen Männer aus dem Flugzeug kommen lasse?«
    »Das wäre ausgezeichnet. Bitte.«
    Er sah Cassiopeia an und sagte: »Holen Sie sie.«
    Malone beobachtete das Geschehen aus fünfzig Meter Entfernung. Er hatte zu Recht vermutet, dass derjenige, den Tang zu ihrem Empfang schickte, vier Menschen erwarten würde. Wenn also nur zwei das Flugzeug verließen, würde er irgendwann auch die anderen beiden sehen wollen.
    Und Cassiopeia kehrte zurück, um sie zu holen.
    Ni wartete ab, während Cassiopeia zur geöffneten Kabinentür lief und winkte.
    Zwei Männer

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