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Das verbotene Reich: Thriller (German Edition)

Das verbotene Reich: Thriller (German Edition)

Titel: Das verbotene Reich: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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erfolgreich gewesen, damit der Hubschrauber mit Ni Yong und Lev Sokolov zurückkehren konnte. Tang trug noch immer dieselben schmutzigen Kleider. Auf dem Flug hatte er sich gezwungen, etwas von den Rationen an Bord zu essen. Er war bereit. Für diesen Tag gerüstet. Einen Tag, auf den er schon seit zwei Jahrzehnten wartete.
    »Was wird geschehen?«, fragte Viktor.
    »Das geht Sie nichts an.«
    Viktor blieb stehen. »Das geht mich nichts an? Ich habe einen Piloten für Sie getötet. Ich habe Ihnen Malone, Vitt und Ni Yong ausgeliefert. Ich habe Ihr Spiel bis zum Ende mitgespielt, genau wie befohlen. Und das hier geht mich nichts an?«
    Auch Tang blieb stehen, drehte sich aber nicht um. Stattdessen gestattete er seinem Blick, zu den fernen Bergen westlich von Batang zu wandern, und dachte an das, was ihn dort erwarten würde. »Stellen Sie meine Geduld nicht auf die Probe.«
    Er musste Viktor nicht ansehen, um zu wissen, dass dieser eine Pistole auf ihn gerichtet hatte. Er hatte ihm gestattet, die Waffe zu behalten.
    »Haben Sie vor, mich zu erschießen?«, fragte er ruhig.
    »Das könnte viele Probleme lösen, von denen Ihre Undankbarkeit nicht das kleinste wäre.«
    Er kehrte Viktor weiter den Rücken zu. »Ist es das, was die Russen von Ihnen wollen? Dass Sie mich töten? Wäre das in deren Sinne?«
    »Sie, Herr Tang, bezahlen besser.«
    »Wie Sie mir immer wieder sagen.« Tang beschloss, diplomatisch vorzugehen, zumindest bis alle Bedrohungen beseitigt waren. »Sie sollten wissen, dass ich Ihre Hilfe brauche. Ich bitte einfach nur um Geduld. In den nächsten Stunden wird alles klar werden.«
    »Ich hätte mit nach Yecheng fliegen sollen.«
    Viktor hatte darum gebeten, doch Tang hatte es abgelehnt. »Sie sind dort nicht vonnöten.«
    »Warum bin ich hier?«
    »Weil das, was ich suche, hier ist.«
    Damit ging Tang los.
    Malone saß mit Cassiopeia auf einem schmutzigen Backsteinboden. Man hatte sie von Ni und Sokolov getrennt, doch sie alle wurden in dem winzigen Flughafengebäude festgehalten. Man hatte sie in einer Art Lagerraum mit Stahlwänden eingesperrt, der von einer verstaubten, gelben Glühbirne nur dürftig ausgeleuchtet wurde.
    »Das ist ja ganz schön schiefgelaufen«, sagte Cassiopeia.
    Er zuckte mit den Schultern. »Es war das Beste, was ich so kurzfristig tun konnte.«
    Es stank wie in einem Müllcontainer. Er fragte sich, was hier vor kurzem gelagert worden war.
    »Ich glaube nicht, dass Sokolov sich in Gefahr befindet«, sagte Malone. »Zumindest vorläufig nicht. Tang hat sich viel Mühe gegeben, ihn wieder in die Hände zu bekommen. Mit Ni ist es allerdings etwas anderes. Mir scheint, dass ihn nichts Gutes erwartet.«
    Cassiopeia saß da, die Arme um die Knie geschlungen. Sie wirkte müde. Er jedenfalls war erschöpft, obwohl sie beide einen Teil des Fluges verschlafen hatten. Sie saßen nun schon über eine Stunde hier, ohne dass von außen ein Geräusch hereingedrungen wäre.
    »Was machen wir jetzt?«, fragte sie.
    »Auf einen Schnitzer der Gegenseite hoffen.«
    Sie lächelte. »Bist du immer so optimistisch?«
    »Das ist verteufelt viel besser als die Alternative.«
    »Wir beide haben noch etwas zu klären.«
    Das wusste er. »Später. Okay?«
    Sie nickte. »Einverstanden. Später.«
    Aber was unausgesprochen blieb, war klar. Solange es ein Später gibt.
    Ein neues Geräusch durchdrang die Stille.
    Die Rotoren eines Hubschraubers.
    Ni saß in dem erleuchteten Raum. Das einzige Fenster wurde von außen von einem der mit Sturmgewehren bewaffneten Männer bewacht. Ein weiterer Wächter stand zweifellos vor der verschlossenen Tür. Ni fragte sich, was wohl mit Malone und Vitt geschehen war. Tang wollte offensichtlich ihn selbst und Sokolov lebend haben. Sokolov wirkte niedergeschlagen, war aber frei von der Panik, die Ni erwartet hätte.
    »Warum hat nicht schon früher jemand Ihre Entdeckung gemacht?«, fragte er den Russen auf Mandarin. »Malone sagt, die Russen wüssten schon seit langem, dass Erdöl kein knappes Gut ist.«
    »Für die Russen ist es nicht einfach. Wie viele Proben von zweitausend Jahre altem Erdöl gibt es wohl auf der Welt? Proben, deren Echtheit man beweisen und die man mit heutigen Proben vergleichen kann, die aus demselben Ölfeld gewonnen wurden?« Sokolov hielt inne, den Blick auf den Boden geheftet. »Das gibt es nur an einem einzigen Ort der Welt. Hier, in China. Außer den Chinesen war so früh keiner in der Lage, nach Öl zu bohren. Der Beweis ist hier zu finden. Und

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