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Das verbotene Reich: Thriller (German Edition)

Das verbotene Reich: Thriller (German Edition)

Titel: Das verbotene Reich: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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schwenkte der Schwanz nach links und die Nase kam wieder herum.
    »Sagen Sie Ihrem Mann, er soll sich ergeben!«, schrie Ni und drückte mit der Waffe fester zu.
    Der Fahrer zielte, anscheinend unsicher, was er tun sollte. Die Situation war außer Kontrolle geraten, und zwar in einem Maße, wie man es in dieser provinziellen Polizeitruppe nicht gewohnt war.
    Befehle wurden gebrüllt.
    »Machen Sie es ganz klar«, sagte Ni.
    Ein weiteres Kommando folgte.
    Cassiopeia lag auf dem Asphalt und zielte mit der Waffe auf den Range Rover. Ni fing ihren Blick auf und schüttelte den Kopf. Sie schien zu verstehen, dass er versuchte durch Verhandeln aus der Situation herauszukommen.
    »Sagen Sie ihm, er soll die Waffe wegwerfen«, sagte Ni.
    Liang gehorchte.
    Der Fahrer schien keinen Kampf zu wollen, befolgte den Befehl und trat mit erhobenen Händen von der Tür weg.
    Malone vollendete den Kreis und richtete die Nase des Flugzeugs wieder auf die beiden Wagen aus. Zu seiner Freude sah er, dass einer der Polizisten, dem Ni die Waffe in den Nacken drückte, auf dem Boden lag und dass der andere die Hände erhoben hielt, während Cassiopeia aufstand. Offensichtlich hatte sein Ablenkungsmanöver funktioniert.
    Aber dann durchfuhr ihn ein unangenehmes Gefühl.
    Was war mit dem Transporter?
    Mindestens ein Fahrer musste darin sitzen, und doch war auf das Drama, das sich entwickelt hatte, keinerlei Reaktion erfolgt.
    Die hintere Tür des Transporters schwang auf.
    Vier Männer sprangen heraus, jeder mit einem Sturmgewehr bewaffnet. Sie knieten sich auf den Boden und zielten – zwei auf das Flugzeug und je einer auf Ni und Cassiopeia.
    »Das ist ein Problem«, murmelte Malone.
    Er war ein Risiko eingegangen und hatte gehofft, dass sie die Einheimischen entweder überwältigen oder übertölpeln könnten. Anscheinend hatten sie sie unterschätzt.
    Die Propeller drehten sich noch und er könnte erneut angreifen, aber das wäre unklug.
    Sie würden das Flugzeug einfach mit ihren Kugeln durchsieben.
    Ni drückte dem Polizisten weiter die Waffe in den Nacken, während die Verstärkung sich zum Schießen bereitmachte.
    »Lassen Sie mich aufstehen«, befahl Liang, der sah, dass die Situation gekippt war.
    Aber Ni ließ seine Waffe, wo sie war.
    »Sie können diesen Kampf nicht gewinnen«, sagte Liang.
    Nein, das stimmte.
    Ni wusste nicht, wie weit Tangs Befehl reichte, und er erinnerte sich an das, was in dem Grab geschehen war, und an die anschließenden Drohungen. Dennoch zog er seine Waffe zurück und stand auf.
    Die Triebwerke des Flugzeugs gingen aus.
    Offensichtlich hatte Malone dasselbe begriffen.
    Sie hatten verloren.
    69
    Tang sprang aus dem Hubschrauber auf eine dunkle Wiese am Rande des Städtchens Batang. Er wusste, wie seine Umgebung aussah. Hohe Gipfel, glitzernde Gletscher, Wälder und das aufgewühlte Wasser von Flüssen, die aus mehrere hundert M eter hohen Wasserfällen gespeist wurden. Er hatte das Stä dtchen als junger Mann oft besucht, wenn er von den Bergen herabgestiegen war, um Reis, Fleisch, Chilischoten, Kohl und Kartoffeln zu holen – alles, was die Bruderschaft brauchte.
    Bis zum Tagesanbruch war es nicht mehr weit, aber hier in den Bergen dämmerte der Morgen langsam herauf. Er sog die kristallklare Luft ein und entdeckte die Kraft wieder, die er in diesem einsamen Land einmal erworben hatte. Dies hier war ein Ort der Extreme – stockdunkle Nächte, strahlend helle Tage – die Luft war gefährlich dünn, die Sonne heiß, und die Schatten stachen wie schwarzes Eis in die Erde.
    Hundert Meter entfernt schlief Batang. Hier lebten vielleicht dreitausend Menschen, und es hatte sich nicht viel verändert. Die Häuser waren weiß getüncht, mit rotem Ocker verziert und hatten flache Dächer. Batang war ein Marktstädtchen, in dem es von Pilgern, Schafen, Yaks und Händlern wimmelte. Es war eine der vielen Ortschaften, die wie Würfel auf den grünen Wiesenteppichen zwischen den grauen Gipf eln verteilt waren. Die kulturellen Verbindungen reichten hier viel eher nach Süden und Westen als nach Osten. Dies hier war wahrlich eine eigene Welt, und das war der Grund, aus dem die Ba sich vor langer Zeit in dieser Gegend niedergelassen hatte.
    Mit Viktor an seiner Seite ging Tang über die festgetretene Erde.
    Der Hubschrauber stieg in einen lachsfarbenen Himmel hinauf. Der Rotorenlärm verstummte, und auf der Wiese herrschte nun tiefe Stille.
    Yecheng lag nur dreißig Flugminuten im Norden.
    Hoffentlich war man dort

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