Das verbotene Reich: Thriller (German Edition)

Titel: Das verbotene Reich: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry

Vom Netzwerk:

sprangen heraus, und alle gingen zu der Stelle, wo Ni mit dem Polizeichef stand.
    Liang griff in seine Tasche und zog ein zusammengefaltetes Blatt heraus.
    Davor hatte Ni sich gefürchtet.
    Liang entfaltete die Seite, und Ni erblickte ein Schwarzweißfoto. Das Gesicht war unverkennbar.
    Sokolov.
    »Keiner dieser Männer ist der Russe«, sagte Liang. »Der andere Mann sollte Amerikaner sein. Diese beiden Männer hier sind Chinesen.«
    Malone sah, dass die Dinge nicht gut liefen.
    Nachdem das Flugzeug gelandet war und zum Flughafengebäude rollte, hatten er und Sokolov die Plätze mit den Piloten getauscht, die einem Befehl von Ni Yong nicht hatten widersprechen wollen.
    Er sah, dass Ni wieder die Arme schwenkte. Offensichtlich wollte er, dass Malone die Triebwerke ausstellte. Die Polizisten hatten sich nicht an der Nase herumführen lassen.
    »Was werden Sie tun?«, fragte Sokolov.
    »Etwas anderes, als die erwarten.«
    Cassiopeia hörte, wie die Triebwerke des Flugzeugs aufheulten, und sah, wie die Propeller sich schneller drehten und das Flugzeug nach links schwenkte und langsam auf sie zurollte. Der Polizist redete aufgeregt auf Ni ein, und Cassiopeia brauchte keinen Dolmetscher, um zu wissen, was er sagte.
    Der Polizist zeigte auf das Flugzeug, und Ni drehte sich gelassen um und sah zu, wie es immer schneller näher kam.
    Vierzig Meter.
    Die beiden Piloten gerieten in Panik und rannten zum Tower. Der Polizist ließ sie laufen, da er genau wusste, dass sie nicht die Männer waren, die er suchte.
    Der Sog des Propellers wirbelte die trockene Luft auf. Es fühlte sich gut an. Cassiopeia trug seit gestern dieselben Kleidungsstücke, die in einem chinesischen See gebadet hatten und dann mit der Erde eines zweitausendzweihundert Jahre alten Grabs verschmiert worden waren.
    Das Flugzeug rollte jetzt geradeaus.
    Noch dreißig Meter.
    Cotton kam mit Pauken und Trompeten.
    Ein großer Auftritt, wie immer.
    68
    Ni war angesichts von Malones Schachzug schockiert. Der Amerikaner hatte ihm gesagt, wenn die List nicht funktioniere, werde er noch etwas anderes für sie tun, aber er hatte nicht erklärt, um was es dabei ging. Außer dem bisschen, was seine Mitarbeiter hatten herausfinden können, wusste Ni wenig über Cotton Malone, nur dass er ein sehr angesehener amerikanischer Agent gewesen war, fähig und intelligent.
    Die beiden Propeller des Flugzeugs waren inzwischen weniger als zwanzig Meter entfernt.
    »Sagen Sie ihm, er soll sofort die Maschine stoppen!«, schrie Liang über das Heulen der Triebwerke hinweg. »Wohin rollt er denn?«
    Ni warf dem Polizisten einen flüchtigen Blick zu. »Offensichtlich hierher.«
    Die Lichter an Flügeln und Schwanz zuckten rot und grün in der Dunkelheit. Ni fragte sich, wie weit Malone noch gehen wollte, aber er war fest entschlossen, die Stellung zu halten und zu sehen, wer zuerst zurückwich, das Flugzeug oder der Polizist.
    Malone achtete auf ein gutes Timing und wählte den richtigen Moment, um das Flugzeug herumzuschwenken und den linken Flügel und Propeller als Waffe zu verwenden.
    Der Polizist reagierte sofort und warf sich auf den Boden, genau wie Ni und Cassiopeia.
    Alle drei verschwanden unter dem Fahrgestell. Die beiden Piloten waren schon lange weg. Der Fahrer des Range Rover hechtete aus dem Wagen, als der Flügel vorbeischwenkte. Der Propeller war keinen halben Meter von ihm entfernt.
    Es herrschte Panik, und genau darum war es ja gegangen.
    Nur war da noch ein Problem.
    Als der Fahrer sich aus dem Wagen auf den Boden warf, erblickte Malone eine Pistole in seiner Hand.
    Cassiopeia rollte sich ab. Der Geruch abkühlenden Asphalts stieg ihr in die Nase, und das Dröhnen des Propellers war ohrenbetäubend. Sie hatte gesehen, wie Ni und der Polizist sich zu Boden geworfen hatten, genau wie der Fahrer des Range Rover, der dabei eine Pistole in der Hand gehalten hatte.
    Sie packte ihre Waffe, richtete sich auf und schoss. Ihre Kugel schlug in die Wagentür ein, hinter der der Fahrer in Deckung gegangen war.
    Unglückseligerweise hatte sie selbst keine Deckung.
    Sie konnte sich nirgendwo verstecken.
    Ni hörte den Schuss und begriff, wie verletzlich er und Cassiopeia waren. Es gab keinen Schutz vor der sicheren Vergeltung. Außer …
    Er riss seine Pistole aus dem Halfter, hielt Liang, der auf dem Bauch lag, mit einer Hand am Boden fest und setzte ihm mit der anderen die Mündung an den Nacken.
    Das Flugzeug beschrieb einen vollen Kreis, die Propeller entfernten sich, dann