Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das verbotene Reich: Thriller (German Edition)

Das verbotene Reich: Thriller (German Edition)

Titel: Das verbotene Reich: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
Vom Netzwerk:
geändert. Sechzehn der zwanzig Städte mit der größten Luftverschmutzung liegen in China, und wir stoßen weltweit das meiste Schwefeldioxid aus. Der saure Regen zerstört unser Land. Wir verschmutzen das Wasser, ohne an die Folgen zu denken. Achtlos vernichten wir unsere Kultur, unsere Geschichte und unsere Selbstachtung. Die Verantwortlichen vor Ort werden nur für Wirtschaftswachstum belohnt und nicht für öffentliche Initiativen. Das System zerstört sich selbst.«
    Ni ermahnte sich zur Vorsicht. Vielleicht versuchte Pau, ihn mit diesen Bemerkungen zu täuschen. Daher beschloss er, ihn selber in die Irre zu führen. »Warum haben Sie zugelassen, dass die Frau die Lampe geraubt hat?«
    Pau musterte Ni mit einem so scharfen Blick, dass ihm unbehaglich wurde. So hatte auch sein verehrter Vater ihn früher manchmal angesehen.
    »Das ist eine Frage, deren Antwort Sie eigentlich schon wissen sollten.«
    Malone kippte die Mülltonne um, griff seine Pistole und rannte die Gasse entlang los.
    Er hätte es wissen sollen!
    Die Botin war kein Opfer, sondern nur eine Komplizin, die ihre Sache nicht gut gemacht hatte. Er kam zum Ausgang der Gasse und bog um die Ecke.
    Seine beiden Gegner hatten dreißig Meter Vorsprung und rannten auf den vielbefahrenen Holmens Kanal zu, über dessen Fahrbahnen die Autos in Richtung des verkehrsreichsten Platzes Kopenhagens bretterten.
    Plötzlich sprangen die beiden nach rechts und verschwanden um eine Ecke.
    Malone steckte seine Pistole ein und drängte sich mit einer Mischung aus Grobheit und höflichen Worten zwischen dem Gewimmel der Passanten hindurch.
    Er kam zu einer Ampelkreuzung. Auf der Straße gegenüber erhob sich das Königlich-Dänische Theater. Zur Rechten öffnete sich der Blick auf den Nyhavn, wo die Leute sich in den farbenfrohen Cafés drängten, die sich am Wasser entlangzogen. Die beiden Verfolgten gingen einen belebten Bürgersteig entlang, der neben einer Straße und einem vielbefahrenen Fahrradweg aufs Hotel d’Angleterre zuführte.
    Unmittelbar vor dem Hoteleingang hielt ein Volvo am Straßenrand.
    Der Mann und die Frau überquerten den Fahrradweg und gingen direkt auf die geöffnete Hintertür des Wagens zu.
    Zwei Schüsse ertönten. Es klang, als platzten zwei Ballons, und der Mann wurde zurückgeschleudert. Er fiel aufs Pflaster.
    Noch ein Schuss, und die Frau stürzte neben ihm hin.
    Angst breitete sich aus, Panik floss wie eine Welle durch die nachmittägliche Menschenmenge. Drei Fahrradfahrer, die den Körpern auswichen, stießen zusammen.
    Der Wagen raste davon.
    Getönte Scheiben schützten die Insassen vor neugierigen Blicken. Das Fahrzeug schoss mit aufheulendem Motor vorbei und raste dann in einer scharfen Kurve nach links. Malone versuchte, das Nummernschild zu erkennen, doch der Volvo verschwand bereits hinter dem Kongens Nytorf.
    Er eilte zu den Niedergeschossenen und überprüfte ihren Puls.
    Tot, alle beide.
    Die Fahrradfahrer schienen sich verletzt zu haben.
    Er stand auf und rief auf Dänisch: »Jemand soll die Polizei rufen.«
    Enttäuscht fuhr er sich mit der Hand durchs Haar und stieß einen Seufzer aus.
    Die Spur, die ihn zu Cassiopeia führen sollte, war gerade erkaltet.
    Er entfernte sich von der Menge der Schaulustigen, die vor dem Restaurant des Hotel d’Angleterre zusammenliefen. Menschen mit entsetzten Mienen versammelten sich neben den Außentischen und glotzten auf die Szene. Leichen auf dem Bürgersteig waren in Dänemark nicht üblich.
    Polizeisirenen in der Ferne zeigten, dass Hilfe unterwegs war.
    Was bedeutete, dass er hier verschwinden musste.
    »Mr. Malone«, sagte jemand dicht an seinem linken Ohr.
    Er wollte sich umdrehen.
    »Nein. Schauen Sie weiter nach vorn.«
    Er spürte deutlich eine Pistolenmündung im Rücken, die ihm klarmachte, dass er den Rat des Mannes befolgen sollte.
    »Ich möchte, dass Sie mitkommen.«
    »Und falls ich mich weigere?«, fragte Malone.
    »Dann finden Sie Cassiopeia Vitt nicht.«
    6
    Provinz Shaanxi, China
    22.00 Uhr
    Karl Tang blickte sich in der riesigen Halle um. Der Hubschrauberflug von Chongqing über die Qin-Berge hatte beinahe zwei Stunden gedauert. Den Flug von Peking hatte er nicht nur unternommen, um die Hinrichtung Jin Zhaos persönlich zu überwachen, sondern auch, um sich zweier weiterer Angelegenheiten zu widmen, die beide ebenso wichtig waren. Die erste erwartete ihn hier in Shaanxi, der Wiege der chinesischen Kultur. Ein Archäologe im Wissenschaftsministerium hatte ihm einmal

Weitere Kostenlose Bücher