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Das verbotene Reich: Thriller (German Edition)

Das verbotene Reich: Thriller (German Edition)

Titel: Das verbotene Reich: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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Antwerpen«, erklärte Pau. »Jede ist mit Erdöl gefüllt, das vor mehr als zwei Jahrtausenden aus der Erde von Gansu geholt wurde. Eine hatte ich zum Andenken behalten und mit mir nach Belgien genommen.«
    »Ich brauche diese Ölprobe«, sagte Tang.
    »Leider ist das Grab des Kaisers nicht mehr unversehrt«, erklärte Ni.
    Malone und Vitt hatten ihm erzählt, was nach seiner Flucht geschehen war. Sie hatten ihm von dem Feuer und der Qualmwolke berichtet. Nun informierte er Pau darüber.
    »Hoffentlich war der Schaden nur gering«, meinte dieser. »Das Mineralöl, mit dem ich das Quecksilber bedeckt hatte, kann keinen echten Schaden angerichtet haben. Mit dem Quecksilber ist es allerdings etwas anderes. Dessen Dämpfe werden nicht so rasch verfliegen.«
    »Das spielt keine Rolle«, sagte Tang.
    »Im Gegensatz zu Ihnen scheint er sich wenig für die Vergangenheit zu interessieren«, meinte Ni zu Pau.
    »Ein Fehler, den er einsehen wird. Wir werden uns über diese Frage unterhalten.«
    »Es gibt eine ganze Menge, worüber wir uns unterhalten müssen«, stellte Tang klar. »Dinge, die du anscheinend zu erwähnen vergessen hast.«
    Pau sah Tang an. »Wie zum Beispiel die Frage, warum ich die Männer getötet habe, die du zu mir nach Hause geschickt hast?«
    »Die gehört dazu.«
    »Wir werden miteinander reden. Aber du solltest wissen, dass ich niemandem Erklärungen über mein Handeln abgebe.«
    Tang missfiel dieser Tadel offensichtlich.
    »Ist das auch nur Theater?«, fragte Ni. »Dieser Streit zwischen Ihnen beiden?«
    »Nein, Herr Minister«, erwiderte Pau. »Diese Unstimmigkeit ist echt.«
    Cassiopeia konnte sich kaum mehr festhalten, denn die eis kalte Strömung verursachte einen bohrenden Schmerz in ihren Fingerknöcheln. Zum dritten Mal in zwei Tagen schien sie dem Tode nahe. Sie bezweifelte, dass sie es überleben würde, wenn das Wasser sie wieder mitriss, und irgendwann würde gewiss ein Wasserfall zum Tal hinunterstürzen. Eine Wolke braunen Schaums umfing ihr Gesicht, und sie schloss die Augen.
    Etwas Kraftvolles packte ihren rechten Arm von oben und riss ihn vom Felsen los.
    Sie öffnete die Augen und sah Viktor, der zu ihr herunterblickte! Er stand auf einem Felsbrocken und hatte die rechte Hand um ihren Arm geschlossen. Sie streckte die linke Hand nach ihm aus, ihr Körper wirbelte herum, und er hob sie aus dem Wasser.
    Er hatte ihr das Leben gerettet.
    Erneut.
    »Ich dachte, das wollten Sie nicht mehr tun«, sagte sie nach Luft schnappend.
    »Entweder das, oder Malone hätte mich erschossen.«
    Ein unkontrollierbares Zittern durchlief sie. Viktor kniete sich neben sie auf den Fels und zog seine Jacke aus. Er hüllte sie in den dicken Fleecestoff und zog sie an sich.
    Sie wehrte sich nicht.
    Sie konnte es nicht.
    Die Kälteschauer durchliefen sie unkontrollierbar.
    Sie klapperte mit den Zähnen und versuchte verzweifelt sich zu beruhigen.
    Viktor hielt sie mit einer gewissen Vertrautheit noch immer fest an sich gedrückt. »Ich habe versucht, die Soldaten abzulenken, bis du und Malone die Brücke überquert hättet, aber ich hatte keine Ahnung von dem Hubschrauber. Der wusste anscheinend, dass ihr über die Brücke musstet, und war plötzlich da. Tang hat gut geplant.«
    »Wo ist Cotton?«, brachte sie heraus. Sie hoffte, dass der Beschuss vorhin ihn nicht getroffen hatte.
    »Ich habe ihm gesagt, dass er gehen soll. Das war, nachdem er entschieden hatte, mich nicht zu erschießen. Der Hubschrauber wollte auch mich niedermähen, aber hier unten kam er nicht an mich heran. Daher ist er weggeflogen.«
    Sie sah ihm in die Augen und bemerkte sowohl Sorge als auch Wut. »Wie hast du mich gefunden?«
    »Dadurch, dass du dich festklammern konntest, hast du mir die nötige Zeit verschafft. Eigentlich hatte ich erwartet, nur noch ein paar zerschmetterte Knochen zu finden.«
    »Das hatten wir beide erwartet.«
    Sie beruhigte sich allmählich, und das Zittern ließ nach. Ein Blick zurück zeigte ihr, welches Risiko er eingegangen war, als er Schritt für Schritt über die aus dem Wasser ragenden Felsbrocken balanciert war. Er hätte nur ein einziges Mal ausrutschen müssen, und die Strömung hätte ihn fortgerissen.
    »Danke, Viktor.«
    »Ich konnte dich ja nicht ertrinken lassen.«
    Sie befreite sich aus seiner Umarmung und stand auf, hüllte sich aber weiter in die Jacke ein. Das Wasser troff aus ihren Kleidern. Ihre Hände waren blau vor Kälte. Zu dieser frühen Stunde fanden keine Sonnenstrahlen zwischen die

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