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Das verbotene Reich: Thriller (German Edition)

Das verbotene Reich: Thriller (German Edition)

Titel: Das verbotene Reich: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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denn noch verlieren?
    Graue Kaninchen huschten quer über den Pfad und schlü pften dann in Felsspalten. Er hörte noch immer das Wasser hinter sich rauschen. Der Hubschrauber war verschwunden. Tomas befand sich vermutlich inzwischen am Grund der Schlucht und tat, was immer er meinte, tun zu können.
    Dieser verdammte Drecksack.
    Malone hatte keinen solchen Zorn mehr empfunden, seit Gary im letzten Jahr entführt worden war. Er hatte die Kidnapper seines Sohns ohne die geringste Reue getötet.
    Und dasselbe würde er mit Tomas tun.
    Aber jetzt musste er sich konzentrieren. Sokolov zu beschützen war entscheidend, Ni Yong zu helfen unabdingbar. Offensichtlich hatte Stephanie beide Ziele für wichtig gehalten. Warum sonst hätte sie sowohl ihn als auch Cassiopeia eingesetzt und sich auch noch die Hilfe des Russen gesichert? In Kopenhagen hatte er sich gewundert, dass Stephanie über Cassiopeias Notlage nicht sonderlich besorgt gewirkt hatte. Und dass sie so viel über abiotisches und biotisches Erdöl gewusst hatte.
    Jetzt wusste er Bescheid.
    Sie hatte den guten Viktor vor Ort, der angeblich ein Auge auf Cassiopeia hatte.
    Aber hatte er das wirklich?
    Auch Stephanie würde mit ein paar Konsequenzen rechnen müssen, wenn das hier vorbei war.
    Er erblickte einen von zwei Lampen beleuchteten Steinaltar und näherte sich vorsichtig. Vor ihm bog der Pfad nach rechts ab, und eine hohe Felswand verbarg, was hinter der Kurve lag. Das Licht brach sich funkelnd in dem hoch aufragenden, grauen Fels. Er lebte in Angst vor Emotionen, verleugnete sie und begrub sie unter ganzen Lawinen von Verantwortung. Und doch war er in Wirklichkeit vollkommen von ihnen abhängig – eine Tatsache, die ihm erst jetzt bewusst wurde, da alles zu spät war.
    Cassiopeia Vitt würde ihm mehr fehlen, als er sich je hätte vorstellen können.
    Er hatte sie geliebt – ja, wahrhaftig –, sich aber nie dazu durchringen können, diese Worte auszusprechen.
    Warum eigentlich nicht, verdammt nochmal?
    In der Ferne ertönte ein Gong.
    Die tiefen Töne verklangen, und eine große, leere, hallende Stille umfing ihn.
    Ni war fest entschlossen, keine Schwäche zu zeigen. Er würde diesen Fanatikern bis zu seinem Ende die Stirn bieten.
    »Die Sowjets waren der Überzeugung, sie könnten die Menschen zwingen, ihnen zu dienen«, sagte er. »Selbst Sie, Pau, haben in Belgien auf diesen Fehler hingewiesen.«
    »Die Sowjets haben tatsächlich viele Irrtümer begangen. Diese müssen wir vermeiden.«
    »Aber ich werde nicht zulassen, dass China von seinem Weg abkommt«, erklärte Tang. »Der Westen versucht jeden Tag, hier für seine Werte und Ideologien zu werben, denn er glaubt, dass wir durch eine Art Marketing-Kampagne destabilisiert werden können. Durch Demokratie. «
    »Sie haben keine Ahnung von den Gefahren, denen wir uns gegenübersehen«, sagte Ni. »Dies ist nicht das China aus Qin Shis Tagen.«
    »Wir sind immer noch Chinesen«, rief Tang. »Die Regierung zu stürzen, ob nun von außen oder von innen, wird viel schwieriger sein, als es das in der Sowjetunion war.«
    Ni beobachtete sowohl Tang als auch Pau Wen. Derart betrügerische Männer unterschieden sich nicht von den Despoten, die vor ihnen gekommen waren. China schien wirklich dazu verurteilt, einen Fehler nach dem anderen zu wiederholen.
    Er trat von dem Sockel weg und blickte in die drei anderen Kammern, die zwar nicht so groß waren wie die unterirdischen Räume in Xi’an, aber doch geräumig. Sie alle waren mit Grabbeigaben gefüllt.
    Pau näherte sich. »Einige der Bronzegefäße sind mit einer Flüssigkeit gefüllt. Bei einem habe ich das Siegel erbrochen und einen köstlichen Duft gerochen. Die Flüssigkeit im Inneren der Gefäße wurde getestet und hat sich als eine Mischung aus Alkohol, Zucker und Fett erwiesen – mehr als zweitausend Jahre alter, mit Butter versetzter Rum.«
    Zu jeder anderen Zeit wäre Ni beeindruckt gewesen, aber im Moment versuchte er herauszubekommen, wie er es vermeiden konnte, bei einem Hubschrauberunfall zu sterben.
    »Diese Bronzelampen«, sagte Tang. »Dort drüben. Sind das die gleichen wie die Lampe, die wir schon kennen?«
    Ni hatte sie ebenfalls bereits bemerkt. Sie standen entlang der Wände auf Wandsockeln, Borden und auf dem Boden. Ein Drachenkopf mit einem Tigerkörper und den Flügeln eines Phönix. Hier waren vielleicht hundert davon versammelt. Sie sahen genau wie die Lampe aus, die er aus dem Museum geholt hatte.
    »Es ist derselbe Typ wie die Lampe in

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