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Das verbotene Reich: Thriller (German Edition)

Das verbotene Reich: Thriller (German Edition)

Titel: Das verbotene Reich: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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Tigerkörper und den Flügeln eines Phönix.
    Die Lampe!
    Malone umklammerte die Pflanzenschäfte und hangelte sich abwärts. Er hatte es geschafft, die Lampe erneut aus den Flammen zu bergen, und sie dann in den Garten hinuntergeworfen. Vorhin beim Kommen hatte er bemerkt, dass der Kies unten sehr fein war, deshalb sollte die Landung wohl entsprechend sanft gewesen sein.
    Es tat ihm nicht leid um den Mann, der drinnen gestorben war. Zweifellos hätte der ihn sonst direkt nach der Übergabe der Lampe erschossen.
    Er konzentrierte sich auf die Ranken und war dankbar, dass diese offensichtlich schon seit langem hier wuchsen und sich mit ihren fleischigen Stängeln an der Wand festkrallten. Das erste Geschoss hatte noch nicht Feuer gefangen, und der Rauch, der aus den oberen beiden Stockwerken drang, entwich nach oben, weg von ihm. Hier war es eindeutig kühler als eben im Museum, und das Atmen fiel ihm leichter.
    Er blickte nach unten, um zu sehen, wie weit er es noch hatte, und entdeckte einen Schatten, der an dem zerbrochenen Stuhl vorbeischlich. Er beobachtete, wie die Gestalt rasch die Lampe aufhob.
    »Die gehört Ihnen nicht«, rief er.
    Die Gestalt zögerte einen Augenblick, blickte auf und stürzte dann zum Ausgang des Gartens davon.
    Weil Malone sich ganz auf den Dieb konzentrierte, achtete er nicht mehr auf die Ranken. Blindlings griff er nach dem nächsten Halt, doch die Pflanze riss ab.
    Er fiel.
    Immer tiefer.
    Ni rannte aus dem Garten, blickte sich aber um, als er etwas brechen hörte, und sah, wie der Mann zehn Meter in die Tiefe stürzte. Er konnte unmöglich wissen, ob der Sturz zu einer Verletzung führen oder ob der Kletterer gleich wieder aufspringen und ihn verfolgen würde.
    Aber er würde nicht hierbleiben, um das herauszufinden.
    Er eilte durch das Tor, stürzte über die Gasse und fand Pau Wen.
    »Wir müssen hier verschwinden«, sagte Pau.
    Dem konnte Ni nicht widersprechen. Er war schon genug Risiken eingegangen. Man durfte ihn hier nicht entdecken.
    »Ich begreife, dass die Männer im Museum Ihnen Sorgen bereiten«, sagte Pau. »Aber wir werden nach Hause zurückkehren und meinen Bruder erwarten. Dann wissen wir, wie die Lage steht.«
    Cassiopeia begriff, dass sie keine Fluchtmöglichkeit hatte. Wenn sie zurückwich, hatte der Bogenschütze über die Balustrade hinweg ein klares Ziel auf sie, und der in Flammen ste hende Korridor bot ohnehin keine Zuflucht. Sie würde es auch niemals schaffen, in die Nähe des Bogenschützen zu gelangen, denn der Pfeil würde sie weit schneller treffen, als sie sich bewegen konnte.
    Das Spiel war aus.
    Sie hoffte, dass Cotton den Flammen entkommen war. Sie würde ihn vermissen, doch erst in diesem Moment, als ihr der Tod vor Augen stand, wurde ihr klar, wie sehr. Warum hatte sie ihren Gefühlen niemals Ausdruck verliehen? Nie ein Wort gesagt? Warum dieser Tanz, der ihnen beiden zu gefallen schien? Keiner von ihnen wollte sich binden, aber beide wandten sie sich in Zeiten der Not immer an den anderen.
    Es tat ihr leid, dass sie Lev Sokolov nicht hatte helfen können. Sie fragte sich, was nun mit seinem Sohn geschehen würde. Wahrscheinlich würde er nie wieder auftauchen. Sie hatte es versucht. Hatte getan, was sie konnte.
    Aber es hatte nicht gereicht.
    Die Gedanken eines Menschen im Angesicht des Todes waren sonderbar. Vielleicht gab es einen Instinkt, der alles, was man bedauerte, an die Oberfläche brachte. War es Henrik Thorvaldsen damals in Paris ebenso ergangen? Falls ja, hatte Cotton vielleicht recht mit seiner Befürchtung, dass ihr Freund in der Überzeugung gestorben war, verraten worden zu sein. Wie schrecklich. Umso mehr, als es nicht stimmte. Jetzt verstand sie Cottons Qualen, seine Reue. Er hatte das Gefühl, es falsch gemacht zu haben, und auch sie wünschte sich jetzt, noch einmal eine neue Gelegenheit zu bekommen.
    »Tou qie zhu ren de zei bi si wu yi«, sagte der Bogenschütze.
    Sie verstand kein Chinesisch, daher sagten diese Worte ihr nichts.
    »Bringen Sie es hinter sich«, rief sie und wartete auf das Schnalzen der Bogensehne und den Einschlag des Pfeils in ihr Fleisch.
    Würde es wehtun?
    Nicht lange.
    Zwei Schüsse ließen sie aufschrecken.
    Der Bogenschütze taumelte, und sie begriff, dass der Mann erschossen worden war. Sie warf sich im gleichen Moment nach rechts, in dem die Bogensehne aus seinen Fingern schne llte. Doch da er beim Abschießen des Pfeils schon zusammenbrach, traf die Metallspitze nur auf Marmor.
    Sie stieß sich vom

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