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Das verbotene Reich: Thriller (German Edition)

Das verbotene Reich: Thriller (German Edition)

Titel: Das verbotene Reich: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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Boden hoch und sah zwischen den dicken Pfeilern der Balustrade hindurch.
    Ein Mann stieg die Treppe herauf und blieb auf dem Treppenabsatz stehen, wo der Bogenschütze lag und sich unter Schmerzen krümmte.
    Noch ein Schuss, und jede Bewegung erstarb.
    Viktor Tomas wandte sich ihr zu.
    Ihr gefiel der Blick in seinen Augen nicht. Nach ihrem Angriff auf ihn vorhin im Haus – denn kein anderer als er konnte das gewesen sein – war er mit Sicherheit wütend auf sie. Und nun war er hier, hielt ihre Waffe – die Pistole, die heruntergefallen war – in beiden Händen und zielte auf sie.
    Sie befand sich mit ihm in derselben hoffnungslosen Lage wie eben mit dem Bogenschützen.
    Es gab keine Fluchtmöglichkeit.
    Er schoss.
    32
    Malone wälzte sich aus dem Strauchwerk. Gott segne den Hausmeister, der diese Hecken zu einem dicken Polster geschnitten hatte, einem perfekten, zwei Meter hohen Wall. Die vielen Zweige hatten seinen Aufprall abgefangen. Allerdings hatte er von einem boshaften Ästchen eine Prellung an der Hüfte davongetragen.
    Er stand auf.
    Mit achtundvierzig war er ein bisschen alt für das alles, aber der Gedanke an Cassiopeia wühlte ihn auf. Er musste sie finden. Beim Klettern an der Hauswand hatte er gedacht, dass die unteren beiden Geschosse auch bald Feuer fangen würden, aber vielleicht würde es dazu gar nicht kommen. Man hörte das sich nähernde Geheul von Sirenen – von einer Geheimaktion, wie Stephanie sie arrangiert hatte, konnte also wohl keine Rede mehr sein. Und auch die Lampe und ihr Dieb waren verschwunden.
    Alles in allem war der Abend ein einziges Desaster.
    Er wandte sich der Terrasse und der Tür zu, durch die sie alle ins Museum eingedrungen waren.
    Drei Feuerwehrleute stürmten heraus.
    Sie wirkten durch sein Auftauchen überrascht, und einer von ihnen rief etwas. Flämisch beherrschte Malone nicht. Aber er brauchte auch keine Übersetzung. Zwei Polizisten erschienen und zogen ihre Waffen.
    Er wusste, was sie wollten.
    Also hob er die Hände.
    Cassiopeia wartete auf die Kugel, aber sie spürte nur einen Luftzug, mit dem das Geschoss an ihrem rechten Ohr vorbeizischte.
    Sie hörte, wie Metall in Fleisch einschlug, und fuhr herum.
    Der Mann, den sie niedergeschlagen hatte, war aufgestanden und hatte sich ihr mit einem Messer genähert. Der Schuss hatte ihn in die Brust getroffen. Der Körper fiel auf den Marmorboden, erzitterte wie unter einem Fieberanfall und lag dann still da.
    »Ich habe Ihnen doch gesagt, dass ich nicht Ihr Feind bin«, erklärte Tomas.
    Sie schöpfte Atem und eilte dann zum Treppenabsatz hinunter. »Wenn Sie für Tang arbeiten, für wen arbeiten dann diese Männer?«
    Tomas deutete die Treppe hinauf. »Der dort hat zu mir gehört. Aber dieser hier?«, er zuckte mit den Schultern, »ich habe keine Ahnung.«
    »Sie haben Ihren eigenen Mann erschossen?«
    »Eigentlich gehört er zu Tangs Leuten. Und wäre es Ihnen lieber, er hätte Sie erstochen?«
    Sie zeigte auf die Leiche. »Er hat etwas gesagt, bevor Sie ihn erschossen haben. Auf Chinesisch. Aber das verstehe ich nicht.«
    »Ich schon.«
    Sie war ganz Ohr.
    »Er hat gesagt: ›Tod dem Dieb, der den Meister bestiehlt.‹«
    Malone versuchte sein Möglichstes. »Dort oben ist eine Frau. Im zweiten Stock. Sie braucht Hilfe.«
    Er war sich nicht sicher, ob man sein Englisch verstand, denn die beiden Polizisten wirkten allein darauf fixiert, ihn in Haft zu nehmen. Alles andere schien sie nicht zu interessieren.
    Seine Arme wurden hinter seinen Rücken gezerrt und straff mit Einweghandschellen aus Nylon gefesselt.
    Zu straff, aber was konnte er schon sagen?
    Cassiopeia folgte Tomas die Haupttreppe hinunter, weg vom Feuer und den schwarzen Rauchschwaden oben. Ströme von rußigem Schweiß brannten ihr in den Augen. Das Atmen fiel ihr nun leichter, da der Qualm in den oberen beiden Stockwerken zurückzubleiben schien. Sie hörte die Sirenen von Einsatzfahrzeugen und erblickte Blaulicht durch die Fenster. Höchste Zeit, hier zu verschwinden. Sonst würde man ihr viel zu viele Fragen stellen, und sie hatte keine befriedigenden Antworten.
    »Ich hoffe, Sie kennen einen Weg nach draußen«, sagte sie.
    »Es gibt einen Ausgang im Keller. Das habe ich überprüft.«
    »Wie haben Sie mich gefunden?«
    Unten splitterte Holz und etwas zerkrachte. Aufgeregte Stimmen ertönten. Höchstwahrscheinlich Feuerwehrleute, die durch den Haupteingang eindrangen.
    Cassiopeia und Tomas blieben im ersten Stock stehen.
    »Lassen wir sie vorbei«,

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