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Das verbotene Reich: Thriller (German Edition)

Das verbotene Reich: Thriller (German Edition)

Titel: Das verbotene Reich: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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Pflicht.«
    »Und Sie tragen keine Verantwortung?«
    »O doch. Ich trage die Last, wenn er scheitert.«
    Ni würde sich niemals gestatten, so wenig Achtung vor dem Leben anderer Menschen zu zeigen. Man durfte niemanden leichthin in den Tod schicken. Auch wenn er den Mann im Museum nicht kannte, sorgte er sich doch um seine Sicherheit.
    Jeder, der andere Menschen führte, sollte das so empfinden.
    Oder etwa nicht?
    »Sie sind ein eigenartiger Mann«, sagte er zu Pau Wen.
    »Das stimmt. Aber ist es nicht ein Glücksfall, dass Sie mir begegnet sind?«
    30
    Cassiopeia schob sich von ihrem Angreifer weg und erhob sich auf die Knie. Die Hitze des Feuers, das nur wenige Meter entfernt wütete, war noch sengender geworden, und die Flammen züngelten ins Treppenhaus hinein. Zum Glück waren Wände und Boden hier aus Marmor. Der Rauch verdichtete sich und machte jeden Atemzug zu einer Herausforderung. Sie musste die Lampe finden, doch dieser schwarz gekleidete Mann, der geschickt auf die Füße sprang, war schon wieder zu einem neuen Kampf bereit. Ihr Herz hämmerte so stark, dass ihre Rippen zu erzittern schienen. Ihre Muskeln waren schwach vor Erschöpfung. Zwei Tage der Folter und ohne Essen hatten ihren Zoll gefordert.
    Der Mann machte einen Satz auf sie zu.
    Sie wich zur Seite aus, packte seinen Arm, riss ihn nach hinten, verdrehte seinen Körper und versuchte, ihn zu Boden zu zwingen. Mit wilden Tritten lockerte er ihren Griff und schaffte es, sich ihr zu entreißen und sie vorwärts gegen die Balustrade zu drängen. Über das breite Geländer hinweg erhaschte sie einen Blick auf den zehn Meter tiefen Treppenschacht.
    Sie wurde herumgewälzt, und nun lag ihr Rücken auf der Balustrade.
    Der Mann schlug ihr mit dem Handrücken ins Gesicht. Dann versuchte er, sie über die Balustrade zu stoßen. Sie hatte einen beißenden Blutgeschmack im Mund. Das Adrenalin rauschte durch ihre Adern. Sie schwang den rechten Fuß hoch und rammte ihm die Ferse in den Schritt.
    Er krümmte sich und griff mit beiden Händen nach der schmerzenden Stelle.
    Sie stieß ihm das Knie ins Gesicht, und er taumelte rückwärts.
    Dann ging sie mit geballten Fäusten auf ihn los.
    Malone umfasste die Lampe mit dem Hemdzipfel, da sie außen noch immer heiß war. Sie wirkte stabil, ihre einzige Öffnung befand sich im Kopf des Drachens. Im flackernden Licht entdeckte er Reste geschmolzenen Wachses, das zuvor den Ausguss versiegelt hatte und das jetzt an der Bronzeöffnung klebte. Er erhaschte einen vertrauten Geruch und hielt die Lampe an die Nase.
    Öl.
    Unschlüssig schwenkte er das Gefäß. Es schien etwa halb voll zu sein.
    Er entdeckte chinesische Schriftzeichen, die in die Lampe eingraviert waren, und mutmaßte, dass das Objekt vielleicht wegen dieser Aufschrift so wichtig war. So etwas hatte er sc hon früher erlebt – Botschaften aus der Vergangenheit, die bis heute von Bedeutung waren. Aber gleichgültig, jetzt musste er verdammt noch eins erst mal zusehen, dass er aus diesem Inferno verschwand, solange das noch möglich war. Er drehte sich um.
    Einer der Männer stand ein paar Schritte entfernt und versperrte den einzigen Ausgang. Er hielt eine Pistole in Taillenhöhe auf Malone gerichtet.
    »Muss ganz schön heiß sein unter der Wollmaske«, sagte Malone.
    »Geben Sie mir die Lampe.«
    Malone hob das Artefakt hoch. »Die hier? Die habe ich gerade eben im Feuer gefunden. Ist nichts Besonderes.«
    »Geben Sie mir die Lampe.«
    Er bemerkte einen asiatischen Akzent im Englisch des Mannes. Das Feuer brannte rund um sie herum. Es wütete nicht, sondern breitete sich, die Möbel als Brennmaterial nutzend, langsam aus. Frische, heiße Feuerfinger streckten sich zwis chen ihm und dem anderen Mann über den Holzboden.
    Malone trat näher.
    Die Pistole wanderte nach oben. »Die Lampe. Werfen Sie sie mir zu.«
    »Ich glaube nicht, dass das …«
    »Werfen Sie sie.«
    Malone sah auf den Drachenkopf und die Wachsreste hinunter, die vom Ausguss herabtropften. Er roch noch immer das Öl und beschloss, dass der Mann genau das bekommen würde, was er sich wünschte, nämlich die Lampe.
    Er warf das Gefäß im Bogen durch die Luft, doch beim Loslassen gab er ihm mit einem kleinen Schlenkern seines Handgelenks einen Drall nach unten. Er warf absichtlich zu kurz, damit der Angreifer vortreten musste, um das Objekt zu fangen.
    Er sah zu, wie die Lampe sich mit dem Drachenkopf nach unten drehte, und erblickte den ersten Strahl Flüssigkeit, der aus dem Ausguss

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