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Das verbotene Reich: Thriller (German Edition)

Das verbotene Reich: Thriller (German Edition)

Titel: Das verbotene Reich: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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bereit. Er dachte nur noch selten an jenen Tag zurück, aber heute war eine besondere Nacht.
    Sein Satellitentelefon läutete.
    Er griff nach dem Gerät und bemerkte die Nummer, die angezeigt wurde. Ein Anruf aus Übersee. Eine belgische Vorwahl. Er kannte die Nummer gut.
    Sie gehörte Pau Wen.
    »Ich habe deine Anordnung genau ausgeführt«, sagte Tang in den Hörer. »Ich habe den Überfall auf Ni Yong befohlen, während er in deiner Villa war.«
    »Und ich habe diesen Überfall vereitelt, genau wie geplant. Minister Ni war mir sehr dankbar und hält mich jetzt für seinen Verbündeten.«
    »Wo befindet sich Ni jetzt?«
    »Er wird bald auf dem Rückweg nach China sein. Mit der Lampe.«
    »Die Lampe war doch für mich bestimmt.«
    »Das spielt jetzt keine Rolle mehr«, erwiderte Pau. »Das Öl ist weg. Verbrannt.«
    »Du hattest mir versichert, dass die Lampe in Sicherheit sein würde.« Tangs Stimme war lauter geworden. »Du hast mir gesagt, man würde sie mir unbeschädigt übergeben, sobald Ni Belgien verlassen hätte.«
    »Und du solltest Cassiopeia Vitt in Ruhe lassen«, entgegnete Pau. »Sie sollte dir die Lampe bringen.«
    »Sie war nicht vertrauenswürdig.«
    »Also hast du sie entführt und gehofft, die Lampe mit Gewalt in die Hände zu bekommen?«
    »Ich habe getan, was ich für das Beste hielt.«
    »Du solltest nur Ni Yong angreifen«, erklärte Pau ruhig. »Und nicht mich ermorden lassen.«
    Tang zwang sich zur Ruhe.
    »Wir haben drei der Männer erschossen, die du geschickt hast«, erklärte Pau. »Den vierten haben wir gefangen genommen. Ich habe ihn befragt. Er war äußerst unkooperativ, aber schließlich berichtete er mir, er und die anderen Männer hätten den Befehl gehabt, Minister Ni und mich selbst zu töten. Keiner in meiner Villa sollte am Leben bleiben. Er sagte, deine Befehle wären da eindeutig gewesen. Natürlich war dieser Mann kein Bruder. Sondern nur jemand, der für einen Auftrag bezahlt wurde und der versagt hat.«
    Der Moment war gekommen.
    »Du wirst nicht länger gebraucht«, erklärte Tang.
    »Dieser Bemerkung entnehme ich, dass du die Führung der Bruderschaft übernommen hast? Die Ba gehorcht jetzt dir?«
    »Wie schon seit einem Jahrzehnt. Ich bin der einzige Meister, den sie kennen.«
    »Aber der Hegemon bin ich. Ihr rechtmäßig gewählter Führer.«
    »Der uns und dieses Land schon vor Jahren verlassen hat. Du bist überflüssig.«
    »Daher hast du meinen Tod befohlen?«
    »Warum nicht? Das schien mir der richtige Weg.«
    »Ich habe unseren Plan erdacht. Von Anfang an. Du warst damals gerade erst frisch initiiert und neu in der Ba .«
    »Bist du damals auf die konfuzianischen Texte in der Grube der Terrakotta-Soldaten gestoßen?«
    »Was weißt du darüber?«
    »Die Bibliothek wurde vor ein paar Tagen wiederentdeckt. Man hat deine Uhr dort gefunden.«
    »Dann habe ich sie also dort verloren«, meinte Pau. »Ich hatte schon lange den Verdacht. Aber natürlich hatte ich damals vor, wiederzukommen und die Kammer näher zu untersuchen. Leider bekam ich nie Gelegenheit dazu.«
    »Warum hast du nur die konfuzianischen Texte entfernt?«
    »Um sie zu bewahren. Hätten Maos Forscher und Archäologen sie entdeckt, hätten sie das niemals heil überstanden. Mao hat Konfuzius verabscheut.«
    »Die Bibliothek ist weg. Verbrannt.«
    »Du bist nicht besser als Maos Leute damals.«
    Tang nahm Pau den unverschämten Ton übel. »Ich bin kein junger Novize mehr. Ich bin der Erste Vize-Parteigeneralsekretär der Volksrepublik China. Ich stehe bereit, der nächste Generalsekretär und Präsident zu werden.«
    »Nur, weil ich dich so weit gebracht habe.«
    Tang lachte. »Wohl kaum. Du bist doch schon lange weg. Wir haben deinen Plan ohne deine Hilfe umgesetzt. Bleib du nur an deinem sicheren Zufluchtsort in Belgien. China braucht dich nicht mehr.«
    »Deine Nemesis kehrt allerdings wesentlich klüger nach Hause zurück«, sagte Pau. »Minister Ni weiß jetzt über die Ba Bescheid. Er könnte deinen Erfolg durchaus verhindern.«
    »Ni ist mir in keiner Weise gewachsen.«
    »Aber ich.«
    »Es gibt keine legale Möglichkeit für dich, nach China zurückzukehren. Du wirst kein Visum erhalten. Das kann ich kontrollieren. Die wenigen Brüder, die dir in Belgien zur Verfügung stehen, werden ebenfalls nicht heimkehren dürfen.«
    »Nicht alle Brüder unterstützen dich«, stellte Pau klar.
    Tang wusste, dass das durchaus richtig sein mochte, aber er zählte darauf, dass der Erfolg die Zweifler auf

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